FC Augsburg:Junger Schwabe

Rani Khedira

Spielt bald für Augsburg: der Mittelfeldspieler Rani Khedira.

(Foto: Jan Woitas/dpa)

Mittelfeldspieler Rani Khedira wechselt aus Leipzig nach Augsburg. Der Bruder des Nationalspielers Sami soll dort Dominik Kohr ersetzen, der nach Düsseldorf zurückkehrt. Er hofft in Augsburg auf mehr Spielzeit als zuletzt.

Von Johannes Kirchmeier

Im Winter hatte Rani Khedira einen Tipp von einem Fußball-Weltmeister bekommen: Er solle ruhig noch eine Zeit lang in Leipzig bleiben trotz anderer Angebote, meinte der Tippgeber, denn er habe das Zeug zum Bundesligaspieler. Der Tippgeber, das war Ranis Bruder Sami, 30, deutscher Nationalspieler und Mittelfeldakteur beim Champions-League-Finalisten Juventus Turin. Rani Khedira befolgte dessen Rat - allerdings nur bis zum Sommer. Nun wechselt der 23-Jährige den Verein, am Mittwoch gab der FC Augsburg die Verpflichtung von Khedira bekannt. Am Ende waren dem ehemaligen Jugendnationalspieler die lediglich zehn Einsätze für RB Leipzig, von denen keiner länger als 66 Minuten dauerte, doch zu wenig. Khediras Vertrag läuft am 30. Juni aus, er kommt ablösefrei nach Schwaben - und damit wieder in die Nähe seiner Heimat Stuttgart.

Wo die Geschichte von Rani und Sami Khedira begann. Es ist eine Geschichte, die es nicht oft im Profifußball gibt: zwei Brüder, zwei defensive Mittelfeldspieler, zwei Bundesligaspieler. Zum A-Nationalspieler hat es bisher nur Sami geschafft. Mit ihm wird Rani aufgrund seiner Spielposition seit dem Beginn seiner Karriere verglichen, allerdings hinkt der Vergleich ob der sieben Jahre Altersunterschied doch etwas: Rani hat die besten Jahre als Fußballer schon noch vor sich. In Leipzig schaffte er es aber weder in der ersten noch in der zweiten Liga zum Stammspieler.

Khedira ist in Augsburg als Ersatz für Dominik Kohr eingeplant

Deswegen geht er den Schritt zurück vom Zweiten zum Tabellen-13. Dort dürfte er zu mehr Spielzeit kommen. Denn beim FCA planen sie, dass er den gleichaltrigen Dominik Kohr ersetzt, der nach Leverkusen zurückkehrt. Eins zu eins dürfte das jedoch nicht funktionieren: Khedira ist kein Typ "Hard-Kohr", wie sie Kohr in Augsburg nannten, also kein aggressiver Kerl in der Defensive. Kohr sammelte elf gelbe Karten und eine gelb-rote Karte in der vergangenen Saison. Khedira ist ruhiger und kann dem Team eher im Spielaufbau helfen. "Er macht einfach wenig falsch", sagt RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. Rani Khedira will beim FCA "die nächsten Schritte in meiner Karriere" schaffen, sagt er. Ähnliches stellt sich Fabian Giefer vor. Der Schalker Torhüter, der zuletzt an Bristol City in England ausgeliehen war, kommt ebenfalls, gab der Klub am Donnerstagabend bekannt. Er könnte Marwin Hitz ersetzen, der den FCA angeblich verlassen will. Ob das klappt bei Khedira mit den nächsten Schritten, dürfte damit zusammenhängen, ob Trainer Manuel Baum künftig anspruchsvoller spielen lässt. In den vergangenen sechs Bundesligajahren versuchte sich der FCA vornehmlich, und erfolgreich, am Zerstören der gegnerischen Angriffe und an schnellen Kontern. Bleibt das so, könnte Khedira bald eine ähnliche Rolle drohen wie dem Winter-Zugang Moritz Leitner in der Rückrunde, der den Abstiegskampf weitgehend von der Tribüne aus betrachtete.

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