FC Augsburg:Befreiung verpasst

FC Augsburg v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Fällt wohl länger aus: Augsburgs Jeong-Ho Hong konnte nach seiner Knöchelverletzung nur von einem Helfer gestützt den Platz verlassen.

(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty)

Der Tabellenletzte aus Schwaben gibt in der Schlussminute gegen Mainz den Sieg aus der Hand. Hong fällt länger aus.

Von Kathrin Steinbichler

So richtig reden wollte eigentlich niemand nach diesem Spiel zwischen dem FC Augsburg und Mainz 05, zu aufgewühlt waren die Beteiligten und irgendwie auch zu durcheinander. Denn was, bitte schön, ist denn von so einem 3:3 zu halten, das für die Zuschauer im Stadion den Spannungsbogen eines Hollywood-Blockbusters hatte, das am Ende aber eben auch irgendwie keinen zufrieden machte? Weil sich jeder wie ein Sieger und Verlierer zugleich fühlen durfte? "Solche Spiele sind wir ja schon gewohnt in Augsburg", analysierte schließlich Christian Heidel, der Mainzer Manager, "das Drama hier kennen wir - viele Emotionen, viel Druck, laute Fans." Den FC Augsburg, führte Heidel weiter aus, "kenne ich eigentlich nicht anders". Und vielleicht war das auch schon das größte Kompliment, das der derzeit Tabellenletzter der Bundesliga an diesem Spieltag bekommen konnte. Der FC Augsburg tritt wieder so mitreißend und druckvoll auf, wie die Bundesliga ihn kennt. Auch wenn es dabei noch nicht zu einem Sieg gelangt hat: "Darauf sollten wir aufbauen", meinte FCA-Trainer Markus Weinzierl.

"Wir spielen nicht wie ein Absteiger", ist Feulner überzeugt

Nach dem Pokalsieg in Freiburg hatten die Schwaben sich im Duell mit den ebenfalls wankenden Mainzern viel vorgenommen. "Wir wollten mit jeder Körperfaser den Sieg", umschrieb es Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der rund eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff für den verletzten Jeong-Ho Hing ins Spiel kam. Der Südkoreaner war beim Zweikampf umgeknickt und fällt wohl einige Zeit mit einer Sprunggelenksverletzung aus. Den zunächst befürchteten Knöchelbruch schlossen die Ärzte allerdings in einer Untersuchung am Sonntag aus.

Hongs Verletzung, der anfängliche 0:2-Rückstand, die folgende Aufholjagd der Augsburger und schließlich die Ernüchterung auf der einen Seite und die Extase auf der anderen durch den Mainzer Ausgleichstreffer zum 3:3 in letzter Sekunde - nicht nur Gästetrainer Martin Schmidt empfand die Begegnung als eine "emotionale Berg-und Talfahrt". Eine Nachlässigkeit von Hong hatte Mainz schon früh zur Führung durch Yoshinori Muto genutzt (18.), ein zweiter Fehler bot Muto die Chance zum 2:0 (30.). Weinzierl ärgerte sich über die "Gastgeschenke" - und jubelte, als Verhaegh (Foulelfmeter, 42.), Koo (50.) und Bobadilla (81.) die Partie mit ihren Toren drehen konnten. Mit Mutos dritten Treffer zum 3:3 (90.+3) bleibt der FCA weiter Tabellenletzter, doch Verteidiger Feulner ist sich sicher: "Wir spielen nicht wie ein Absteiger." Nächsten Sonntag (17.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Bremen bietet sich die nächste Gelegenheit, das zu beweisen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: