FC Arsenal in der Premier League:Mertesacker und Podolski treffen im Nord-London-Derby

Beide Nationalspieler jubeln für den FC Arsenal beim deutlichen Sieg über Tottenham, in Russland wird der Torwart von Dynamo Moskau von einem Feuerwerkskörper getroffen. THW Kiel verliert erneut in der Handball-Champions-League, Tschechien führt im Davis-Cup-Finale.

in Kürze

Premier League, FC Arsenal: Auch dank zweier Treffer seiner deutschen Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski und Per Mertesacker hat der FC Arsenal das Nordlondoner Derby gegen die Tottenham Hotspurs gewonnen. Beim 5:2 (3:1)-Heimsieg der Gunners sorgte Mertesacker in der 24. Minute zunächst für den 1:1-Ausgleich, ehe Podolski Arsenal in Führung schoss (42.). Olivier Giroud (45.+1), Santi Cazorla (60.) und Theo Walcott (90.+1) besorgten die übrigen Arsenal-Tore, Tottenhams Gareth Bale betrieb nur noch Ergebniskosmetik (71.). Der frühere Arsenal-Stürmer Emmanuel Adebayor hatte die Gäste in Führung gebracht (10.), acht Minuten später musste er nach einem harten Einsteigen gegen Cazorla mit Rot vom Platz.

Der FC Chelsea indessen steckt mitten in der Krise. Der Champions-League-Sieger kassierte eine 1:2 (1:1)-Pleite bei West Bromwich Albion und blieb damit im vierten Spiel in Serie sieglos. Für das Überraschungsteam West Brom trafen Shane Long (10.) und Peter Odemwingie (51.), für die "Blues" reichte es nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Eden Hazard (39.). Meister Manchester City kletterte zumindest für einige Stunden an die Spitze: Die "Citizens" haben nach dem 5:0-Kantersieg im Etihad Stadium gegen Aston Villa 28 Zähler auf dem Konto.

Fußball in Russland: Der russische Fußball hat seinen nächsten Skandal. Dynamo Moskaus Nationaltorhüter Anton Schunin ist beim Ligaspiel gegen Meister Zenit St. Petersburg kurz vor Ende der ersten Halbzeit von einem Feuerwerkskörper getroffen worden. Die Begegnung wurde daraufhin beim Stand von 1:0 für die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi abgebrochen. Wladimir Granat (27. Minute) hatte für Dynamo getroffen. "Etwas kam angeflogen und explodierte direkt vor meinem Gesicht", beschrieb Schunin anschließend die Situation: "Ich habe Probleme mit den Augen und kann nichts hören." Der 25-Jährige, der als dritter Torhüter im russischen EM-Kader stand, wurde zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht, ein Vereinsarzt hatte in einer ersten Diagnose von einer Verbrennung der Hornhaut gesprochen. Bereits vor dem Spiel soll es laut russischen Medien zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen gekommen sein. Rund 30 Zenit-Anhänger sollen im Stadtteil Chimki Dynamo-Fans angegriffen haben. St. Petersburg, derzeit mit drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer ZSKA Moskau Zweiter, droht jetzt eine Niederlage am Grünen Tisch sowie eine saftige Strafe vom russischen Verband. Dynamo-Sprecher Konstantin Wybornow forderte entsprechend harte Sanktionen gegen Zenit und die Wertung des Spiels zugunsten der Moskowiter.

Handball, Champions League: Titelverteidiger THW Kiel hat beim RK Celje die zweite Niederlage in Folge in der Champions League kassiert. Der deutsche Handball-Meister unterlag am 5. Spieltag der Gruppe B beim slowenischen Rekord-Titelträger überraschend 28:31 (12:12) und liegt damit schon vier Punkte hinter dem ungarischen Spitzenreiter MKB Veszprem. Vor 5800 Zuschauern in der Zlatorog-Arena verspielte Kiel zum Ende der ersten Halbzeit eine Drei-Tore-Führung und lief im zweiten Abschnitt stets hinterher.

Badminton: Dreieinhalb Monate nach den Olympischen Spielen hat Juliane Schenk ihr Trauma von London eingeholt. Deutschlands beste Badmintonspielerin unterlag im Halbfinale der China Open in Shanghai der 17-jährigen Thailänderin Ratchanok Intanon mit 21:18, 10:21, 14:21. Bei den Sommerspielen war Schenk überraschend im Achtelfinale gegen die dreimalige Junioren-Weltmeisterin ausgeschieden. Schenk verpasste beim mit 400.000 Dollar dotierten Superseries-Turnier damit das Finale gegen Olympiasiegerin Li Xuerui (China). Die 29-Jährige vom deutschen Mannschaftsmeister EBT Berlin ist als Weltranglistenvierte trotz der Niederlage bereits für das Finalturnier der besten acht Spielerinnen in Shenzen/China (12. bis 16. Dezember) qualifiziert.

Bundesliga, FC Bayern: Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes bewertet seinen Beruf als extrem Nerven belastend. "Ich denke, dass der Trainer des FC Bayern nach der Bundeskanzlerin den schwersten Job in Deutschland hat", sagte Heynckes der Münchner Tageszeitung tz. "In einem Spitzenklub können Sie heute keinen Fußball mehr genießen", fügte der 67-Jährige hinzu. Das könnten nur die Fans. Gleichwohl hat Heynckes noch immer Freude an seiner Arbeit. "Wenn wir gut trainieren, wenn wir umsetzen, was ich sehen möchte, dann erfüllt mich das mit Zufriedenheit." Zu einer möglichen Verlängerung seines im Juni 2013 auslaufenden Vertrages mit den Münchnern will sich der Coach noch nicht äußern. "Da ist vereinbart, dass wir uns im Frühjahr zusammensetzen."

1860-Trainer Maurer unter Druck

2. Bundesliga, TSV 1860: Beim TSV 1860 München wächst nach der Heimniederlage gegen den 1. FC Köln der Druck auf Trainer Reiner Maurer. Das Präsidium des Fußball-Zweitligisten ist am Samstag zu einer Sitzung zusammengekommen. Der 52-Jährige hatte nach der 0:2-Pleite am Freitagabend noch an die Verantwortlichen appelliert, Ruhe zu bewahren. "Wir müssen ganz normal weiter arbeiten - das ist oberstes Gebot", sagte Maurer, der Juli 2010 Chefcoach ist. Mit vier Niederlagen aus den letzten sechs Spielen hat 1860 den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren.

Golf: Deutschlands Golf-Profi Martin Kaymer hat sich sich bei den South African Open in Ekurhuleni in Richtung Spitze vorgeschoben. Der ehemalige Weltranglistenerste aus Mettmann brauchte auf der dritten Runde des Par-72-Kurses nur 68 Schläge und verbesserte sich mit insgesamt 208 Schlägen auf Rang sechs. In Führung liegt acht Schläge vor Kaymer der Schwede Henrik Stenson. Am Samstagvormittag hatte Kaymer erst seine zweite Runde beendet, die am Vorabend wegen eines Unwetters abgebrochen worden war. Für Bernd Ritthammer (Gunzenhausen) war unterdessen nach der Fortsetzung Schluss. Der 25-Jährige, der zum Auftakt eine furiose 68 gespielt hatte, erwischte eine rabenschwarze zweite Runde und scheiterte mit einer 79 und insgesamt 147 Schlägen deutlich am Cut (143).

Wintersport, Bob: Pilot Francesco Friedrich ist auch beim zweiten Weltcup der Saison aufs Podest gefahren. Der 22-Jährige aus Oberbärenburg musste sich im amerikanischen Park City im Zweier lediglich Doppel-Weltmeister Steven Holcomb (USA) sowie dessen Landsmann Cory Butner geschlagen geben. Ex-Weltmeister Manuel Machata verpasste dagegen den anvisierten Podestplatz auf der Olympiabahn von 2002 als Sechster (+0,21) deutlich. Der Potsdamer hatte mit Christian Poser an der Bremse vor allem im ersten Durchgang keine Ideallinie gefunden. Noch schlechter erging es Vierer-Europameister Maximilian Arndt. Der Oberhofer und sein Anschieber Alexander Rödiger (Oberhof) mussten sich mit einem erneut enttäuschenden Rang 16 zufrieden geben.

Zuvor hatte der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) zwei Podestplätze bei den Frauen gefeiert. Waren die BSD-Athletinnen zum Weltcupauftakt noch leer ausgegangen, erreichten Sandra Kiriasis (Winterberg) und Cathleen Martini (Oberbärenburg) in Park City die Plätze zwei und drei.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks präsentieren sich in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ohne Dirk Nowitzki weiterhin auswärtsschwach. Am Freitag (Ortszeit) verlor der Meister von 2011 klar 83:103 (49:48) bei den Indiana Pacers und kassierte im fünften Gastspiel die vierte Niederlage. Insgesamt rangieren die Mavericks nun mit fünf Siegen und fünf Niederlagen nur auf Rang sieben der Western Conference. Die Mavericks hielten nur vor der Halbzeit gut dagegen und fielen dann ab. Dallas' zweiter deutscher Spieler Chris Kaman konnte in 26 Minuten Einsatzzeit mit acht Punkten nicht überzeugen.

Tennis, Davis Cup: Die tschechischen Tennis-Herren sind nur noch einen Sieg vom Davis-Cup-Triumph entfernt. Tomas Berdych und Radek Stepanek brachten ihr Team am Samstag in Prag gegen Titelverteidiger Spanien in Führung. Im Doppel setzten sie sich gegen Marcel Granollers und Marc Lopez mit 3:6, 7:5, 7:5, 6:3 durch. Die Entscheidung im 100. Davis-Cup-Finale fällt am Sonntag in den abschließenden Einzeln. Berdych muss dann gegen David Ferrer antreten, Stepanek trifft auf Nicolas Almagro. Am Freitag hatte der Weltranglisten-Sechste Berdych bereits gegen Almagro gewonnen und für die Gastgeber den Ausgleich zum 1:1 geschafft. Ferrer hatte zuvor die Spanier mit seinem Auftaktsieg gegen Stepanek in Front gebracht. Die Iberer, die auf den schon seit Monaten verletzten Superstar Rafael Nadal verzichten mussten, können den vierten Titel in fünf Jahren perfekt machen. Die Gastgeber wollen - wie schon die Fed-Cup-Frauen vor zwei Wochen an gleicher Stelle - den begehrtesten Mannschaftstitel des Jahres für Tschechien gewinnen.

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