Fans in der Bundesliga:Bunt, laut, kreativ

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Was singen die Fans im Stadion? Wie viel Geld kostet es, wenn Fans große Bilder vorm Anpfiff hochhalten? Und an wen wenden sich die Zuschauer, wenn sie Fragen haben?

Von Anna Dreher

Bei einem Besuch im Stadion kann es ganz schön laut werden. Das liegt vor allem an den Fans, die ihre Mannschaft anfeuern, wenn sie besonders gut spielt oder neue Kraft braucht, weil der Gegner gerade zu stark ist. Damit die Fans überall gut zu hören sind, rufen sie zusammen ganz laut. Die Melodien der Sprechgesänge ähneln sich, aber jeder Verein hat seine eigenen Texte. Sie dürfen nicht zu kompliziert sein, damit jeder Fan sie schnell auswendig kann. In Hamburg singen sie zum Beispiel: "Wir sind Hanseaten, weil wir euch verraten, warum ihr gegen uns verliert: weil der HSV regiert!"

Zu besonderen Anlässen und Spielen kann man auch große, bunte Plakate auf der Tribüne sehen. Sie können ein Bild ergeben, zum Beispiel ein Vereinswappen, Gesichter oder Schriftzüge. Fahnen werden natürlich auch geschwenkt. Alles zusammen wird Choreografie genannt und ist sehr aufwendig - schließlich soll es am Ende gut aussehen. "Es kann Wochen dauern, bis aus einer Idee eine fertige Choreografie wird. Je nachdem, wie groß ein Stadion ist und wie viel Material gebraucht wird, kosten sie zwischen 100 und 15.000 Euro", sagt Jens Volke. Er ist seit sieben Jahren Fanbeauftragter von Borussia Dortmund und war früher selbst Mitglied in einem Fanklub. Meistens, sagt er, gibt es eine Gruppe, die alles organisiert, und die anderen helfen dann mit.

Manchmal sind Fans aber auch nicht so gut auf eine Mannschaft zu sprechen und haben keine Lust, etwas Besonderes zu inszenieren. Dann kann die Stimmung im Stadion schnell kippen, und die Fanbeauftragten versuchen zu vermitteln. Es gab schon Spiele, bei denen die Fans mucksmäuschenstill gewesen sind. Das merken Mannschaften sofort. Umso mehr freut es sie dann, wenn ihre Fans wieder gut gelaunt sind und sie angefeuert werden. Am liebsten: ganz schön laut und ganz schön bunt.

© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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