Fanproteste in der Bundesliga:Die Wut-Fans

Am Wochenende protestierten die Anhänger des FC Bayern heftig gegen die Vereinspolitik. Aktionen wie diese prägen die laufende Bundesliga-Saison. Ein Überblick.

Thomas Absmayr

Fanproteste in der Bundesliga

FC Bayern: Fans gegen Uli Hoeneß

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(Foto: imago sportfotodienst)

Am Wochenende protestierten die Anhänger des FC Bayern heftig gegen die Vereinspolitik. Aktionen wie diese prägen die laufende Bundesliga-Saison. Ein Überblick. Schwere Zeiten für Uli Hoeneß: Seit seiner Ankündigung, dem Stadtrivalen TSV 1860 München aus seiner finanziellen Krise helfen zu wollen, schwappt dem Präsidenten des FC-Bayern von Seiten der Fans eine Welle der Empörung entgegen. Diese machten ihrem Ärger am vergangenen Wochenende beim Heimspiel gegen Mönchengladbach mit eindeutig formulierten Spruchbändern Luft. Sportdirektor Christian Nerlinger bezeichnete das Verhalten der Fans im Anschluss als "eine Riesenschande für Bayern München".

Fanproteste in der Bundesliga

FC Bayern: Fans gegen Manuel Neuer

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(Foto: imago sportfotodienst)

"Koan Neuer": Der Nationaltorhüter ist der derzeit vielversprechendste Deutsche zwischen den Pfosten, er steht ganz oben auf der Einkaufsliste des FC Bayern - und er spaltet die Fangemeinde des deutschen Rekordmeisters. Im Pokalspiel gegen den FC Schalke protestierten zahlreiche Bayern-Fans mit Transparenten und lautstarken Sprechchören gegen eine Verpflichtung des 25-Jährigen. Die Chefetage des Vereins distanzierte sich nach dem Spiel von diesen Anfeindungen, Karl-Heinz Rummenigge entschuldigte sich öffentlich bei Manuel Neuer.

Fanproteste in der Bundesliga

1. FC Nürnberg

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(Foto: dpa)

Was haben Werbung für Atomkraft und der 1. FC Nürnberg gemeinsam? Gar nichts, finden die Club-Fans, die Ende März in Nürnberg vor der Geschäftsstelle des Vereins gegen dessen Hauptsponsor, den französischen Energiekonzern Areva, protestiert haben. Das auf Kerntechnik spezialisierte Unternehmen sei nach den Ereignissen in Japan als Sponsor nicht mehr tragbar. Ob der 1. FC Nürnberg den "Atomausstieg" schafft, bleibt allerdings abzuwarten.

Fanproteste in der Bundesliga

VfB Stuttgart

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(Foto: imago sportfotodienst)

Nach der 3:5-Heimniederlage gegen den FC Bayern vom 19. Dezember vergangenen Jahres platzte der frustrierten Fangemeinde des VfB Stuttgart der Kragen. Zu Hunderten belagerten sie nach dem Spiel das Stadion und skandierten "Vorstand raus"-Rufe. Polizisten mussten die Eingänge zum Stadion sichern, während VfB-Präsident Erwin Staudt versuchte, die aufgebrachte Menge zu beruhigen.

Fanproteste in der Bundesliga

FC Schalke 04

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(Foto: imago sportfotodienst)

Für ihn oder gegen ihn? Die Personalie Felix Magath polarisierte schon vor Saisonbeginn. Magath als Trainer, Manager und Vorstandsmitglied - das war einigen Anhängern der Königsblauen zu viel des Guten. "Unser Verein ist keine Diktatur", empörten sie sich. Andere vertrauten auf Magaths Fähigkeiten, doch schließlich musste auch Magath gehen - nicht ohne einen öffentlichen Imagekrieg mit Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies vom Zaun zu brechen.

Fanproteste in der Bundesliga

1. FC Kaiserslautern

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(Foto: dpa)

So viel Grund zur Freude wie hier hatte Srdjan Lakic in dieser Saison nicht immer. Nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV am 24. Spieltag pfiffen die eigenen Fans Lakic, der in der Hinrunde elf Tore erzielt hatte, böse aus, feindeten ihn noch im Stadion offen an und machten ihn für die sportliche Misere auf dem Betzenberg verantwortlich. Der sichtlich demoralisierte Lakic, der kommende Saison für den VfL Wolfsburg auflaufen wird, fand immerhin bei seinen Mannschaftskollegen und Lauterns Trainer Marco Kurz Zuspruch: "Ich kann gar nicht glauben, was hier passiert ist", verurteilte Kurz das Verhalten der Fans gegenüber dem Kroaten.

Fanproteste in der Bundesliga

Hamburger SV

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Wir haben die Schnauze voll": Nach einer schwachen Hinrunde ließen die enttäuschten Anhänger des Hamburger SV ihrem Frust freien Lauf, belagerten nach der 2:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen den Parkplatz des damaligen Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und forderten dessen sofortigen Rücktritt. Seit dem Rauswurf von Trainer Armin Veh im März dieses Jahres scheinen sich die Wogen bei den Hanseaten etwas zu glätten. Bernd Hoffmann musste trotzdem gehen.

Fanproteste in der Bundesliga

Werder Bremen

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(Foto: dapd)

Die Spieler von Werder Bremen konnten noch so viele Geschenke an ihre Fans verteilen - wie hier Marco Marin nach der 1:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern: Die 0:4-Pleite beim Hamburger SV am 23. Spieltag brachte das Frust-Fass zum Überlaufen. Mit spöttischen "Zweite Liga - Bremen ist dabei"- Rufen und einer nächtlichen Busblockade am Weserstadion reagierten die Anhänger des Vorjahresdritten auf eine enttäuschende Saison. Bremens Manager Klaus Allofs bat die Fans daraufhin um Verzeihung für die schwachen Leistungen seines Teams, betonte aber, Trainer Thomas Schaaf habe weiterhin "volle Rückendeckung".

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