Fakten der Bundesliga-Saison:Karim Stoppelkamp

Der eine trifft schnell, der andere weit, ein Spanier berührt den Ball so oft wie noch keiner. Ein Team schießt nie aufs Tor, es fallen sowieso erschreckend wenig Treffer und ein Frankfurter ist der unfairste Spieler der Saison.

Tore: Es war eine torarme Saison. Insgesamt fielen 843 Tore, was einem Schnitt von umgerechnet 2,75 Treffer pro Partie entspricht. Die 900er-Marke wurde dieses Jahr verfehlt, vergangene Saison trafen die Profis 967 Mal ins gegnerische Netz. Torschützenkönig wird Alexander Meier mit 19 Treffern vor Arjen Robben mit 17 Toren. Zuletzt reichten 2002 so wenige Treffer zur Kanone, als Martin Max und Marcio Amoroso jeweils 18 Mal trafen.

Zuschauer: In der 52. Bundesliga-Saison strömten insgesamt 13.320.794 Zuschauer in die Stadien was einem Schnitt von 43.532 Zuschauern pro Spiel entspricht. Damit kamen knapp mehr Zuschauer als in der vergangenen Saison, wo am Ende ein Schnitt von 43.502 Zuschauern stand. Dabei waren alle Heimspiele des FC Bayern ausverkauft, Dortmund bekam in 14 von 17 Spielen das Stadion komplett voll, auf Platz drei folgt etwas überraschend der SC Freiburg, die zehn Heimspiele vor ausverkauftem Haus spielten und damit deutlich mehr als etwa Vize-Meister Wolfsburg (sechs).Schlusslicht ist Hertha BSC, die nur zweimal volle Hütte hatten.

Eigentore: Insgesamt fielen 20 Eigentore, was guter Durchschnitt ist. Die meisten Eigentore (33) in einer Saison wurden 2001/02 erzielt, die wenigsten (10) 1966/67. In der ewigen Rangliste der Eigentorschützen führen Nikolce Noveski (FSV Mainz 05) und Manfred Kaltz (Hamburger SV) mit jeweils 6 Eigentoren.

Platzverweise: In der Saison 2014/15 gab es 53 Platzverweise. 25 Rote und 28 Gelb-Rote Karten wurden verteilt. Damit bewegt sich die Saison auf dem Niveau der vergangenen Spielrunde, in der es jeweils 29 mal Gelb-Rot und Rot gab. Unfairste Mannschaft war der HSV, fairste Mannschaft der FC Bayern und der VfL Wolfsburg. Unfairster Spieler war der Frankfurter Haris Seferovic mit acht gelben und einer roten Karte. Auf den Plätzen folgen Valon Behrami (HSV) und Granit Xhaka (Gladbach).

Elfmeter: 71-mal zeigten die Unparteiischen 2014/15 auf den Punkt. 58 Strafstöße wurden verwandelt, 13-mal blieben die Torhüter Sieger. In der Spielzeit 2013/14 gab es 87 Elfmeter. Davon wurden 64 verwandelt und 23 verschossen.

Herbstmeister-Meister: In 35 von 52 Fällen erwies sich das Herbstmeister-Orakel als gutes Omen für den Titel - immerhin eine Quote von 67 Prozent. Auch diesmal war Rekordchampion Bayern München auch schon bei Halbzeit top. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola sicherte sich am 30. Spieltag die 25. Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte.

Das Karusell dreht sich: In der abgelaufenen Saison gab es insgesamt zehn Trainerwechsel im Fußball-Oberhaus. Der Rekord in der 50-jährigen Geschichte der Bundesliga liegt bei zwölf Entlassungen und wurde in der Saison 2006/07 und in der Spielzeit 2010/2011 aufgestellt.

Fix: Karim Bellarabi von Bayer Leverkusen hat am ersten Spieltag der Saison das schnellste Tor in der Geschichte der Bundesliga erzielt. Der 24-Jährige traf am Samstag im Westschlager bei Vizemeister Borussia Dortmund (2:0) nach neun Sekunden. Die bisherige Bestmarke hatten der Münchner Giovane Elber, der Leverkusener Ulf Kirsten und der Bochumer Paul Freier inne; das Trio hatte nach elf Sekunden getroffen.

Noch fixer: Der Hamburger SV bekam am 19. Spieltag beim Spiel in Paderborn nach acht Sekunden den schnellsten Elfmeter der Bundesliga-Geschichte zugesprochen. Rafael van der Vaart traf sicher. Im Nachhinein ein sehr wichtiger Sieg für die Hamburger.

Einfach mal drauf: Moritz Stoppelkamp vom Aufsteiger SC Paderborn hat am 4. Spieltag aus 82,3 Metern Entfernung ein Rekordtor in der Fußball-Bundesliga erzielt. In der dritten Minute der Nachspielzeit gegen Hannover 96 (2:0) war der 27-Jährige gegen seinen Ex-Klub mit einem Befreiungsschlag in das von Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler verlassene 96-Tor zum Endstand erfolgreich. Das bisherige Rekordtor hatte der Frankfurter Giorgos Tzavellas am 12. März 2011 bei Schalke 04 aus 73 Metern erzielt.

Der Torwart zum Dritten: Der Treffer von Marwin Hitz für den FC Augsburg am 22: Spieltag zum 2:2 gegen Bayer Leverkusen war in der Geschichte der Bundesliga erst das dritte Tor eines Schlussmannes aus dem laufenden Spiel heraus. Vor dem 27-jährigen Schweizer hatten sich bereits 1997 der deutsche Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann für Schalke 04 und 2002 Frank Rost für Werder Bremen als Schützen von Feldtoren ausgezeichnet.

Acht-ung: Der Hamburger SV, seit über 50 Jahren in der Bundesliga vertreten, kassierte beim 0:8 in München eine historische Pleite. Nie zuvor hatte der Bundesliga-Dino eine Niederlage mit acht Toren Differenz hinnehmen müssen.

Nein, neun Nullnummern? Der 1. FC Köln spielte in dieser Saison 13-mal remis, neunmal endete eine Partie mit Beteiligung der Kölner Aufsteiger 0:0 - das bedeutete Rekord in 52 Jahren Fußball-Bundesliga.

Keinmal ist Bremer Recht: Der SV Werder Bremen blieb am achten Spieltag bei der 0:6-Niederlage beim FC Bayern als erstes Team seit Beginn der Datenaufzeichnung in der Saison 1993/94 ohne einen einzigen Torschuss.

Ein paar Bayern-Rekorde zum Schluss: Auch in dieser Saison stellten di4e Münchner ein paar historische Bestmarken auf. Zum Beispiel: Erste Mannschaft, die vier Herbstmeistertitel hintereinander gewonnen hat. 22 Spiele ohne Gegentor. Vier Gegentore in der Hinrunde. Elf Punkte Vorsprung nach der Hinrunde. Außerdem berührte Xabi Alonso im Spiel gegen den 1. FC Köln am 6. Spieltag 216 mal den Ball. Ebenfalls Bundesligarekord.

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