Der frühere brasilianische Fußballweltmeister Ricardo Rocha rät dem FC Bayern zu, seinen Landsmann Douglas Costa vom ukrainischen Meister Schakhtar Donezk zu verpflichten. Sollte der Transfer des brasilianischen Nationalspielers über die Bühne gehen, könne man "die Bayern nur beglückwünschen", sagte Rocha im Interview mit der SZ. Douglas Costa sein "ein sehr guter Spieler. Jung, schnell, sowohl links wie rechts einsetzbar, und mit großen technischen Fähigkeiten."
Zuletzt hieß es, der FC Bayern habe sich mit Douglas Costa grundsätzlich auf einen Wechsel geeinigt. Als Ablösesumme sind angeblich rund 40 Millionen Euro im Gespräch. Douglas Costa befindet sich derzeit mit der brasilianischen Nationalelf in Chile bei der Copa America. Er wurde in zwei von drei Vorrundenspielen eingewechselt. In der ersten Partie gegen Peru erzielte er den Siegtreffer.
Ricardo Rocha Ricardo Rocha
(Foto: privat)Rocha sagte, Douglas Costa fasse in der Nationalelf erst Fuß. "Sein Nationalmannschaftsdebüt gab er erst Ende des vergangenen Jahres. Ich bin aber sicher, dass er bald zu mehr Einsätzen kommen wird. Er ist ein Spieler mit Perspektive", fügte Rocha hinzu, der in Chile für einen brasilianischen TV-Sender als Experte im Einsatz ist.
Ein Jahr nach dem desaströsen Aus bei der Fußball-WM im eigenen Land sieht Rocha den brasilianischen Fußball noch immer in der Krise. Brasilien brauche dringend "einen Mentalitätswandel, auf allen Ebenen". Rocha ist entsetzt darüber, dass Brasilien trotz 200 Millionen Einwohnern Probleme habe, qualitativ hochwertige Spieler hervorzubringen. "Wir haben überall Probleme: vorne, hinten, im Mittelfeld. Wir sind das Land des Fußballs! Und wir haben aufgehört, Fußballer hervorzubringen!", sagte Rocha.
Zudem fehle es dem gegenwärtigen Nationalmannschaftskader an Wettkampferfahrung. Dies könne der Nationalelf sogar in der kommenden WM-Qualifikationsrunde zum Verhängnis werden. Brasilien ist das einzige Land, dass seit 1930 an ausnahmslos allen Fußball-Weltmeisterschaften teilgenommen hat.
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