Ex-Weltklasse-Spieler als Trainer:Wem Zidane nacheifern kann

Zinédine Zidane trainiert nun Real Madrid ohne große Trainererfahrungen. An wem er sich ein Beispiel nehmen sollte - und an wem lieber nicht.

Von Alexander Mühlbach

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Johan Cruyff

Dutch football legend Cruyff has health problems

Quelle: Koen Van Weel/dpa

Europas Fußballer des Jahrhunderts revolutionierte den Fußball. Als begnadeter Spielmacher bei Ajax Amsterdam und FC Barcelona war er der Inbegriff des "totalen Fußballs", ein System, in dem alle zehn Feldspieler gemeinsam angreifen und gemeinsam verteidigen. Nach zahllosen Titeln als Spieler führte der Vizeweltmeister den "totaalvoetbal"-Stil als Trainer fort. Anfang der 90-Jahre machte er den FC Barcelona zum Serienmeister und gewann 1992 den Europapokal der Landesmeister.

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Pep Guardiola

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Quelle: AP

Einer, der am meisten von Cruyff profitiert haben dürfte, ist Pep Guardiola. Der Spanier war während Cruyffs erfolgreicher Barcelona-Ära als defensiver Mittelfeldspieler der Taktgeber der Mannschaft - und verinnerlichte Cruyffs Taktik. Als Guardiola ohne große Erfahrung aus der Barça-Reserve zum Chef des Profiteams befördert wurde, gewann er zwischen 2008 und 2012 sagenhafte 14 Titel. Seit 2013 kamen beim FC Bayern München bislang fünf weitere hinzu. In der kommenden Saison will Guardiola den totalen Fußball nach England tragen.

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Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer - WM 1974

Quelle: dpa

Beckenbauer hat zwar noch nie gesagt, dass er der "Special One" wäre. Seinen Spitznamen "Der Kaiser" hat er sich nicht selbst ausgesucht, sondern bekam ihn der Legende nach, weil er in den späten Sechzigern neben einer Büste von Kaiser Franz I. für ein Foto posierte. Neben dem Brasilianer Mário Zagallo gewann der als Trainer und als Spieler die Weltmeisterschaft: 1974 als Kapitän, 1990 als deutscher Teamchef.

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Jupp Heynckes

FC Bayern Muenchen VfB Stuttgart - DFB Cup Final

Quelle: Bongarts/Getty Images

Es gibt zwei Statistiken über Heynckes, die selbst der "Allheilsbringer" Pep Guardiola noch nicht übertroffen hat. Erstens: Heynckes ist nur einer von fünf Trainern weltweit, der die Champions League mit zwei verschiedenen Klubs gewann. 1998 mit Real Madrid, 2013 mit dem FC Bayern. Zweitens: Drei Mal hat Heynckes als Trainer an der Champions League teilgenommen, drei Mal hatte er dabei das Finale erreicht. Als Spieler war Heynckes auch nicht schlecht. 1972 wurde er Europameister, 1974 Weltmeister.

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Frank Rijkaard

Niederlande/Deutschland

Quelle: dpa

Der Mittelfeld-Abräumer, EM-Gewinner von 1988 und Völler-Bespucker hatte die große Ehre, die Oranje bei der Heim-EM 2000 anzuführen. Scheiterte dort allerdings im Halbfinale. Führte danach den FC Barcelona um Ronaldinho und Eto'o von 2003 bis 2008 wieder zurück zu alter Stärke. Höhepunkt: der Gewinn der Champions League 2006 - ganze ohne den gegnerischen Trainer zu bespucken.

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Lothar Matthäus

Maccabi Netanya v Cherno More

Quelle: Getty Images

Wann immer in Deutschland ein Trainer entlassen wird, ist Lothar Matthäus sofort zur Stelle, jedoch nur in den Spekulationen über eine mögliche Verpflichtung. Tatsächlich kam Deutschlands WM-Kapitän von 1990 nach seinem Karriereende nicht über Engagements bei Klubs im zweitklassigen Ausland sowie als Nationaltrainer Ungarns und Bulgariens hinaus. Auf die Bundesliga wartete er vergebens, seit 2011 ist Matthäus vereinslos.

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Jürgen Klinsmann

USA v Germany: Group G - 2014 FIFA World Cup Brazil

Quelle: Getty Images

Trat als FC-Bayern-Spieler mal vor lauter Wut über eine Auswechslung gegen eine Werbe-Tonne. Jetzt wütet Klinsmann nur noch in einzelnen Verbänden. Ohne jegliche Trainererfahrung hauchte der Weltmeister von 1990 der deutschen Nationalelf durch diverse Veränderungen im Trainerstab und in den Trainingsmethoden neues Leben ein. Nach Platz drei bei der Heim-WM 2006 verließ er aber den DFB und scheiterte bei den Bayern im Jahr 2009 nach nicht mal zehn Monaten krachend. Wütet nun wieder im US-Verband.

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Bernd Schuster

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Quelle: AFP

Brachte als Spieler das Kunststück fertig, zuerst für den FC Barcelona, dann für den Rivalen Real Madrid und dann auch noch für den Stadtrivalen Atlético Madrid zu spielen. Obwohl er nun der meistgehasste Spieler Spaniens sein müsste, heuerte Schuster als Trainer bei vier weiteren spanischen Klubs an. Darunter wieder bei Real Madrid, wo er im Jahr 2008 zwar die Meisterschaft feierte, aber nur sechs Monate darauf schon wieder entlassen wurde. 2014 verließ er den FC Málaga, seitdem ist von Schuster nichts mehr zu vernehmen. Aber der nächste spanische Klub wartet bestimmt.

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Harald "Toni" Schumacher

World Cup 2014 - Schumacher jubelt

Quelle: dpa

Double-Gewinn mit dem FC Köln im Jahr 1978, Bundesliga-Rekordspieler für den FC, zweifacher Vizeweltmeister, dazu der älteste Spieler, der jemals Deutscher Meister wurde. Schumacher gilt auch heute noch als einer der weltbesten Torhüter, die es je gab. Als Trainer war das Glück aber nicht auf seiner Seite. Bei Fortuna Köln wurde Schumacher im Jahr 1999 noch in der Halbzeit gegen Waldhof Mannheim (Spielstand 0:2) entlassen.

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Diego Maradona

Fußball-WM 86: Finale: Diego Maradona jubelt

Quelle: dpa

Mit der "Hand Gottes" führte Diego Maradona die Argentinier 1986 zum WM-Titel. In der Trainerkarriere ist dem Fifa-Spieler des Jahrhunderts allerdings das Gottesglück abhanden gekommen. Als argentinischer Nationaltrainer scheiterte er bei der WM 2010 im Viertelfinale mit 0:4 krachend an Deutschland, zudem trainierte er bis ins Jahr 2012 den nicht allzu bekannten arabischen Klub Al Wasl.

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Michel Platini

UEFA President Platini touches the trophy after the announcement of the 13 cities which will host matches at the Euro 2020 tournament to be played across the continent, during a ceremony in Geneva

Quelle: REUTERS

Der mittlerweile gesperrte Uefa-Präsident hatte vor seiner skandalreichen Funktionärskarriere eine beachtliche Fußballkarriere vorzuweisen. Neben einigen nationalen Titeln in Frankreich und Italien war Platini vor allem mit der Nationalmannschaft erfolgreich: Mit neun Toren schoss er die L'Equipe tricolore 1984 zum EM-Titel. Als Nationaltrainer verpasste Platini jedoch 1990 die Qualifikation für die WM, zwei Jahre später war bei der Europameisterschaft in Schweden in der Gruppenphase Endstation.

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Marco van Basten

UEFA EURO 2012 Final Draw Ceremony

Quelle: Getty Images

Bildete beim AC Mailand mit seinen Landsleuten Ruud Gullit und Frank Rijkaard in den späten 1980ern das wohl beste Offensiv-Trio Europas. Kam als Trainer der Niederländischen Nationalmannschaft allerdings nicht mehr so gut mit Stürmern klar. Nachdem van Basten Ruud van Nistelroy bei der WM 2006 auf die Bank verbannte, erklärte letzterer, nie wieder unter van Basten spielen zu wollen. Trotz schönen Spiels scheiterte Oranje bei der WM 2006 und der EM 2008 früh. Nach mehreren Vereinsstationen in den Niederlanden ist van Basten nun Co-Trainer der Elftal unter Danny Blind.

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Carlo Ancelotti

Carlo Ancelotti will replacing Pep Guardiola next season as Bayer

Quelle: Javier Lizon/dpa

Irgendwie kann der Italiener nicht aufhören, die Champions League zu gewinnen. Zweimal gewann er als Spieler des AC Mailand den Titel. Als Trainer kamen noch drei weitere Champions-League-Gewinne hinzu. Der letzte im Jahr 2014 mit Real Madrid. Die "Königlichen" feuerten Ancelotti dennoch nur ein Jahr später. Was jedoch nicht so schlimm ist. Jetzt wird Ancelotti eben mit den Bayern die Champions League gewinnen. Wenn nichts dazwischenkommt.

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Real Madrid's new head coach Zinedine Zidane

Quelle: dpa

Zinedine Zidane während der Pressekonferenz im Estadio Santiago Bernabéu in Madrid, auf der er als neuer Coach der Galaktischen vorgestellt wurde.

© SZ.de/jbe/ska/rus
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