Ex-Fußballer erleidet Herzinfarkt:Dieter Müller liegt im Koma

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Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Dieter Müller befindet sich nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus. Erst im Mai diesen Jahres beendete der 58-Jährige seine Tätigkeit als Präsident der Offenbacher Kickers.

Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Dieter Müller liegt nach einem schweren Herzinfarkt im Koma. Fußball-Drittligist Kickers Offenbach, dem der ehemalige Nationalspieler seit zwölf Jahren als Präsident vorsteht, bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung.

"Die Nachricht hat uns über seine Lebensgefährtin erreicht. Wir wünschen ihm alles Gute, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Wir hoffen, dass er diesen Kampf, den er führt, übersteht", sagte OFC-Pressesprecher Thorsten Siegmund dem SID. Der frühere Offenbacher Geschäftsführer Thomas Kalt, ein langjähriger Begleiter Müllers, zeigte sich entsetzt. "Diese Nachricht hat mich geschockt. Wir sind seit vielen Jahren sehr eng verbunden. Ich stehe in Kontakt mit seiner Lebensgefährtin, wir sind selbstverständlich in großer Sorge", sagte Kalt. "Wir können alle nur hoffen, dass der Dieter das schafft."

Laut Bild-Zeitung ist der 58-jährige Müller in seinem Haus in Maintal zusammengebrochen, seine Lebensgefährtin Johanna Höhl soll ihn noch vor Eintreffen des Notarztes wiederbelebt haben. Müller (58) ist eine Legende des 1. FC Köln. In 326 Pflichtspielen für die Rheinländer erzielte er 231 Tore, 1977 (34) und im Meisterjahr 1978 (24) war er Torschützenkönig der Bundesliga.

Er ist hinter Hans Schäfer (304 Tore) und Hannes Löhr (235) der dritterfolgreichste Schütze der Kölner Vereinsgeschichte. Unvergessen sind seine sechs Tore 1977 beim 7:2-Erfolg über Werder Bremen - es sind bis heute die meisten Tore eines Spielers in einem Bundesliga-Spiel.

Für die Nationalmannschaft nahm Müller an der EM 1976 in Jugoslawien und der WM 1978 in Argentinien teil. 1976 schoss er die Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei seinem Debüt mit drei Toren gegen den Gastgeber ins Endspiel, zudem wurde er mit vier Treffern Torschützenkönig des Turniers.

Zum Ende seiner Karriere wechselte Müller in die französische Profiliga zu Girondins Bordeaux. Mit dem Klub aus dem Westen Frankreichs gewann er 1984 und 1985 zwei Meisterschaften. Nach einem einjährigen Gastspiel bei Saarbrücken kehrte Müller 1987 an den Bieberer Berg zurück, wo er 1990 seine aktive Karriere beendete.

Im Jahr 2000 wählten ihn die Vereinsmitglieder des aktuellen Drittligisten zum OFC-Präsidenten, ein Amt, das er zwölf Jahre und damit länger als jeder andere vor ihm innehatte. Im Mai diesen Jahres verkündete Müller, dass er nicht erneut kandidieren werde.

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