Ex-Bayern-Profi:Zé Roberto gewinnt Copa do Brasil

Ze Roberto of Palmeiras holds up the trophy after winning their Copa do Brasil final soccer match against Santos in Sao Paulo

Zé Roberto mit der Copa do Brasil.

(Foto: REUTERS)

Mit 41 Jahren holt der Brasilianer noch einen großen Titel, Jürgen Klopps FC Liverpool siegt 6:1 im Pokal, Italiens Leichtathletik droht ein großer Doping-Skandal.

Fußball in Brasilien: Der frühere Bundesliga-Profi Zé Roberto hat im hohen Fußballalter von 41 Jahren noch einmal einen großen Titel geholt und mit SE Palmeiras den brasilianischen Pokal gewonnen. Der Traditionsklub aus São Paulo setzte sich im Finale gegen den FC Santos durch, glich dabei das 0:1 aus dem Hinspiel durch ein 2:1 im zweiten Duell aus und gewann das wegen der nicht geltenden Auswärtstorregel notwendige Elfmeterschießen mit 4:3.

Der Ex-Profi von Bayer Leverkusen, Bayern München und dem Hamburger SV war als erster Palmeiras-Schütze vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich. Held des Abends war jedoch Torhüter Fernando Prass, der als letzter Schütze die Entscheidung brachte, sowie Stürmer Dudu mit seinen beiden Toren (57., 85.) in der regulären Spielzeit von 90 Minuten. Seleção-Stürmer Ricardo Oliveira hatte Santos (87.) noch ins Elfmeterschießen gerettet.

Für den achtmaligen Meister Palmeiras war es nach 1998 und 2012 der dritte Pokalerfolg. Trainer Marcelo Oliveira, der in den letzten beiden Jahren mit Cruzeiro Belo Horizonte brasilianischer Meister geworden war, feierte dagegen nach den Finalniederlagen 2011, 2012 (beide mit Coritiba) und 2014 (mit Cruzeiro) endlich seinen ersten Cup-Erfolg.

Fußball in England: Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool die Chance auf seinen ersten Titelgewinn in England gewahrt. Die Reds gewannen im Viertelfinale des League Cup beim FC Southampton souverän mit 6:1 (3:1). Im Halbfinale trifft der achtmalige Titelträger zuerst auswärts (4. Januar) auf Stoke City. Das zweite Halbfinale bestreiten FC Everton und Manchester City. Die Rückspiele finden am 25. Januar, das Finale am 28. Februar statt.

"Wir haben keine magischen Ideen", sagte Klopp nach dem höchsten Liverpool-Sieg unter seiner Führung: "Es geht nur mit harter Arbeit. Man darf nicht in Liverpool wegen des Wetters sein, es muss sich alles um den Fußball-Klub drehen." Southamptons niederländischer Coach Ronald Koeman meinte zerknirscht: "Wir hatten einen großartigen Start, aber wenn du Fehler wie wir in der ersten Halbzeit machst, dann verlierst du gegen ein Top-Team wie Liverpool."

Liverpool hatte mit dem Match beim Ligarivalen Southampton die vermeintlich schwierigste Viertelfinal-Aufgabe gezogen, feierten jedoch problemlos den siebten Sieg in den vergangenen acht Partien. Nach dem frühen Schock durch den Senegalesen Sadio Mané in der ersten Minute trafen der wiedergenesene englische Nationalstürmer Daniel Sturridge (25./29.) sowie die Top-Talente Divock Origi aus Belgien (45./68./86.) und Jordan Ibe aus England (73.) zum Kantersieg. Für ein Highlight der Partie sorgte Nationalspieler Emre Can, der die Vorarbeit zum 2:1 mit einem feinen Pass per Außenrist gab. Der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino saß 90 Minuten auf der Bank.

Schwimmen: Weltmeister Marco Koch hat bei der Kurzbahn-EM in Israel als Vorlaufschnellster seine Titelambitionen unterstrichen. Der Brustschwimmer schlug am Donnerstag in Netanya nach 200 Metern in 2:03,74 Minuten an und war fast zwei Sekunden schneller als der zweitplatzierte Schwede Erik Persson. Christian Vom Lehn kam als Vierter weiter. Weltrekordler Paul Biedermann erreichte einen Tag nach Silber über 400 Meter Freistil auch über die halb so lange Strecke als Drittbester sicher das Finale. In 1:43,46 Minuten war er 0,52 Sekunden langsamer als der Belgier Glenn Surgeloose. Die Endläufe finden am Abend statt.

Doping: Der Leichtathletik droht nach den Skandalen in Russland und Kenia die nächste Dopingaffäre. Acht Monate vor den Olympischen Spielen in Rio müssen einige der prominentesten italienischen Athleten einen Ausschluss fürchten, weil sie unter Manipulationsverdacht stehen. Die italienische Anti-Doping-Behörde NADO habe für 26 Sportler eine zweijährige Sperre beantragt, teilte das Nationale Olympische Komitee am Mittwochabend mit. Ihnen wird vorgeworfen, sich Kontrollen entzogen zu haben. Das Nationale Anti-Doping-Gericht muss jetzt über die Fälle entscheiden.

Unter den 26 sind so bekannte Namen wie der frühere Stabhochsprung-Weltmeister Giuseppe Gibilisco und der ehemalige WM-Zweite im Weitsprung, Andrew Howe. Auch der einstige Dreisprung-Europameister Fabrizio Donato und der frühere Weltklassesprinter Simone Collio sollen gesperrt werden. Die Ermittlungen waren von der Staatsanwaltschaft Bozen ausgelöst und von einer Sondereinheit der Carabinieri übernommen worden. 39 weitere Fälle legten die Ermittler zu den Akten, in dieser Liste findet sich unter anderem der umstrittene Geher Alex Schwazer. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF steckt durch die jüngsten Ereignisse bereits in der schwersten Krise seiner Geschichte. Russlands Leichtathleten sind derzeit wegen anscheinend flächendeckender Manipulationen suspendiert und müssen um ihre Olympia-Teilnahme bangen. Zudem sperrte Kenias Verband zuletzt auf einen Schlag sieben Athleten wegen Dopingvergehen. Die italienische Zeitung "La Repubblica" sprach nun in ihrer Online-Ausgabe von einem "Doping-Erdbeben in der Leichtathletik". Italiens Verbandspräsident Alfio Giomi bekräftigte sein Vertrauen in die Anti-Doping-Behörde und hoffte auf einen schnellen Abschluss des Verfahrens. Er erinnerte daran, dass der Ethik-Kodex des Verbandes für Athleten mit Doping-Sperren von über zwei Jahren unter anderem den automatischen Ausschluss aus der Nationalmannschaft vorsehe.

Boxen, Wladimir Klitschko: Der entthronte Boxweltmeister Wladimir Klitschko will den Rückkampf gegen Tyson Fury bestreiten. Diese Entscheidung hat der 39 Jahre alte Ukrainer am Mittwoch getroffen. "Direkt nach dem Kampf war ich echt frustriert, aber nach ein paar kürzeren Nächten weiß ich nun, dass ich zeigen will, dass mehr in mir steckt als das, was ich am Samstag gezeigt habe. Ich konnte zu keiner Phase mein Potenzial abrufen, und das will und werde ich im Rückkampf ändern!", sagte Klitschko. Am vergangenen Samstag hatte er in Düsseldorf gegen Fury einstimmig nach Punkten verloren. Durch die erste Niederlage nach elf Jahren büßte er die WM-Titel der Verbände WBA, IBF und WBO ein. Ort und Zeit für den Rückkampf stehen noch nicht fest.

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