Europe League:Dortmund schrammt an Blamage vorbei

Fotball 20 august 2015 Europa League Play Off Odd Borussia Dortmund Chukwuma Akabueze Odd H

Auch Henrikh Mkhitaryan (der hier Chukwuma Akabueze versetzt) fand nur mühsam in die Partie bei Odds BK.

(Foto: imago)

Nach 22 Minuten schien alles gelaufen, aber Borussia gewinnt nach 0:3-Rückstand doch noch knapp mit 4:3 bei Odds BK.

Kapitaler Fehlstart, Erleichterung über das Happy-End - Borussia Dortmund hat eine Blamage auf internationaler Bühne dank großer Nervenstärke abgewendet. Beim turbulenten 4:3 (1:3)-Erfolg im Playoff-Hinspiel gegen den krassen Außenseiter Odds BK lag das zuletzt hochgelobte Team von Trainer Thomas Tuchel bereits nach 22 Minuten 0:3 hinten, behielt aber die Ruhe. Dank der Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang (34./76.), Shinji Kagawa (47.) und Henrikh Mkhitaryan (84.) hat der Revierklub nun beste Chancen, im Rückspiel in einer Woche den Einzug in die Gruppenphase perfekt zu machen.

Vor 13 500 Zuschauern im ausverkaufen Skagerrak-Stadion von Skien hatten die norwegischen Torschützen Jone Samuelsen (1.), Fredrik Nordkvelle (19.) und Espen Ruud (22.) den BVB zuvor in einen Schockzustand versetzt. Wie schon in der vorigen Saison, als es gleich vier Mal in der ersten Spielminute ein Gegentor gab, wurde die Borussia auch in Norwegen kalt erwischt. Nach nur 13 Sekunden beförderte der sträflich allein gelassene Samuelsen den Ball per Kopf in das Dortmunder Netz. "Das war ein Katastrophen-Start, da haben wir indiskutabel verteidigt", beklagte Innenverteidiger Mats Hummels. "Man darf einfach nicht mit einer solchen Schlafmützigkeit ins Spiel gehen."

Dieser frühe Rückstand zeigte sichtlich Wirkung. Die im Gegensatz zum famosen 4:0-Sieg über Gladbach auf fünf Positionen veränderte Borussia wirkte verunsichert und fand auf dem ungewohnten Kunstrasen nicht ins Spiel. Diese Schwäche nutzten die Norweger eiskalt auf. Nordkvelle ließ gleich vier Dortmunder Abwehrspieler bei einem Konter stehen und traf aus zehn Metern zum 2:0. Damit nicht genug. Ein schwerer Patzer des diesmal als Bürki-Ersatz in das BVB-Tor beorderten Roman Weidenfeller bei einem Freistoß von Ruud aus gut 30 Metern brachte den BVB in noch größere Nöte.

Es passte ins Bild, dass Kagawa (2.) und Mkhitaryan (30.) in dieser Phase Latte und Pfosten trafen. (In der zweiten Halbzeit gab es zwei weitere Aluminium-Treffer.) Erst nach dem Anschlusstreffer von Aubameyang, der nach einem abgewehrten Schuss von Ilkay Gündogan abstaubte, keimte bei den Gästen neue Hoffnung auf. Zwar erspielten sie sich mehr und mehr Feldvorteile, konnten aber den Rückstand bis zur Pause nicht weiter verkürzen.

Dortmunder Trotzreaktion nach dem Wechsel

Doch nach dem Wechsel gab es eine Trotzreaktion, nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff durfte der BVB jubeln. Mit einer Direktabnahme verkürzte Kagawa auf 2:3 und brachte sein Team damit zurück ins Spiel. Danach drängten die Dortmunder mit Macht auf den Ausgleich. So traf Aubameyang mit einem Fernschuss den Pfosten (67.) und vergab nur drei Minuten später eine Riesenchance aus kurzer Distanz. Doch der Angreifer wurde dennoch für sein großes Laufpensum belohnt. Nach Zuspiel von Marcel Schmelzer sorgten Aubameyang und Mkhitaryan für den Sieg. "Wir waren auf das, was wir am Anfang erlebt haben, nicht vorbereitet", gab Dortmunds Trainer Thomas Tuchel später zu: "Ich war entsetzt, wie einfach das ging. Die Norweger haben aus drei Chancen drei Tore gemacht. Dann war es ein weiter Weg zurück. Am Ende haben wir Moral gezeigt und hätten sogar noch mehr Tore schießen müssen." Ähnlich brachte es Mats Hummels auf den Punkt: "Am Ende überwiegt der Ärger, dass wir kein fünftes oder sechstes Tor gemacht haben."

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: