Europapokal der Pokalsieger 1966: Borussia Dortmund - FC Liverpool 2:1 n.V.
Wo war er nur, der Lothar Emmerich? Dortmunds Linksaußen hatte im Europapokal-der-Pokalsieger-Wettbewerb nicht weniger als 14 Tore - eine später nicht mehr erreichte Marke in diesem Wettbewerb - bis zum Finale erzielt, gegen den FC Floriana, ZSKA Sofia, Atlético Madrid und West Ham United. Doch im Endspiel gegen den FC Liverpool am 5. Mai 1966 wollte Emmerich kein Treffer gelingen.
Dass die Borussen am Ende als erste deutsche Vereinsmannschaft über einen Europapokal-Sieg jubelten, lag an Emmerichs Sturmpartner auf der anderen Seite des Rasens, Rechtsaußen Stan Libuda (bekannt durch den Satz: "An Jesus kommt keiner vorbei, außer Stan Libuda"). In der zweiten Hälfte der Verlängerung traf Libuda zum 2:1, nachdem in der regulären Partie der Dortmunder Siegfried Held und der Liverpooler Roger Hunt getroffen hatten.
Ausgerechnet Libuda, der bis dahin in diesem Spiel wenig zu Stande gebracht hatte. Ausgerechnet Libuda, den Trainer Multhaup am Vorabend mit Mitspielern beim Pokern erwischt hatte und der deswegen die Drohung mit auf den Weg bekam: "Wenn ihr gegen Liverpool verliert, zahlt jeder 10.000 Mark." Mit einer Bogenlampe aus 30 Metern bewahrte sich Libuda vor dieser Strafe.
Im Bild: Der BVB gewinnt den Europapokal der Pokalsieger 1966, hinten von links: Wilhelm Sturm, Siegfried Held, Wolfgang Paul, Trainer Willi Multhaup, Rudi Assauer, Lothar Emmerich; vorn: Reinhard Libuda, Dieter Kurrat, Theo Redder.
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