EM-Qualifikation:U-21-Team trotzt der Hitze von Baku

EM-Qualifikation: Davie Selke erzielte zwei Treffer gegen Aserbaidschan.

Davie Selke erzielte zwei Treffer gegen Aserbaidschan.

(Foto: Ferenc Isza/AFP)

Die deutsche U-21-Nationalmannschaft gewinnt ihr erstes EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan mit 3:0. Die brasilianische Nationalelf trifft viermal gegen die USA. Jamaika vermeidet mit einem späten Treffer das Aus in der WM-Qualifikation.

Fußball, U 21: Die deutsche U-21-Nationalmannschaft ist mit einem Pflichtsieg in die Qualifikation zur EM 2017 in Polen gestartet. Das neu formierte Team von Trainer Horst Hrubesch gewann in Aserbaidschan bei Temperaturen von bis zu 34 Grad verdient mit 3:0 (1:0). Ein Doppelpack von Torjäger Davie Selke (33./90.+3) und ein verwandelter Foulelfmeter von Joshua Kimmich (88.) sorgten in Baku für die Entscheidung.

Die DFB-Auswahl hätte noch deutlich höher gewinnen müssen, ließ aber auch beste Chancen ungenutzt. So schossen der starke Selke von Zweitligist RB Leipzig (41.) und der eingewechselte Max Meyer von Schalke 04 (69.) jeweils einen Elfmeter an den Pfosten. Spätestens nach der Gelb-Roten Karte gegen Aserbaidschans Adil Nagiew (45.) wurde die Begegnung aber zu einer einseitigen Angelegenheit. 73 Tage nach dem bitteren 0:5 im EM-Halbfinale gegen Portugal gelang der U21 somit der erhoffte Neustart.

Nächster Gegner des DFB-Teams ist am 9. Oktober in Essen die Auswahl Finnlands, anschließend geht es noch gegen die Färöer, Österreich und Russland. Die neun Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die Endrunde, die vier besten Gruppenzweiten müssen in die Playoffs.

Länderspiel, Brasilien: Der frühere Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat mit den USA im Prestige-Länderspiel gegen Brasilien eine klare Niederlage kassiert. Die Amerikaner unterlagen dem WM-Halbfinalisten in Foxborough/Massachusetts in der Nacht zum Mittwoch 1:4 (0:1) und verpatzten damit ihren letzten Test vor dem wichtigen Duell mit Mexiko am 10. Oktober. An diesem Tag spielen die Erzrivalen im Rose Bowl Stadium von Pasadena/Kalifornien um das Ticket für den Confed Cup 2017 in Russland. Der gilt als Testlauf für die WM 2018 an gleicher Stelle. "Das Spiel gegen die Brasilianer wird uns eine Menge Erkenntnisse bringen", hatte Klinsmann vorab gesagt - diese sind bestenfalls ernüchternd. Der eingewechselte Superstar Neymar vom FC Barcelona entschied das einseitige Spiel mit zwei Toren (51./67.), zudem trafen für die Brasilianer Hulk (9.) und Rafinha (64.) zum zehnten Sieg gegen die USA in Serie. Den Ehrentreffer vor 29.308 Zuschauern im Gilette Stadium erzielte der frühere Hoffenheimer Daniel Williams (90.+1).

Handball, Klub-WM: Die Füchse Berlin haben bei der Club-WM in Katar am Dienstag überraschend das Finale erreicht. Der Handball-Bundesligist schlug im Halbfinale den Champions-League Sieger FC Barcelona 26:25 (12:15) und hat am Donnerstag im Endspiel die Chance auf 400 000 Dollar Siegprämie. Im Viertelfinale des Super Globe hatten die Berliner in Doha am Vortag Africain Tunis mit 27:24 (14:12) besiegt. Im Finale treffen die Berliner entweder auf Veszprem/Ungarn oder das Universitäts-Team von Sydney. Gegen den Favoriten aus Barcelona spielten die Berliner, die am vergangenen Wochenende bei einem hart erkämpften Heimsieg gegen Leipzig kaum glänzen konnten, auf Augenhöhe. Im Schlussspurt setzten sich die Füchse überraschend durch. Petar Nenadic war mit acht Treffern erfolgreichster Werfer des Bundesligisten, Torhüter Petr Stochl der Garant für den Sieg. Die Füchse hatten als EHF-Pokalsieger eine Wildcard für den Super Globe erhalten und sind zum ersten Mal dabei. Die sportlich wenig prestigeträchtige WM für Vereinsteams lohnt sich immerhin finanziell. Der Sieger erhält 400 000 Dollar, der Zweite 250 000 Dollar, der Dritte 150 000 Dollar.

WM-Qualifikation, Jamaika: Ein Joker-Tor wenige Augenblicke vor dem Abpfiff hat Winnie Schäfer und die Fußball-Nationalmannschaft Jamaikas vor dem Aus in der WM-Qualifikation gerettet. Der sechs Minuten zuvor eingewechselte Simon Dawkins erzielte für die Reggae Boyz in der 89. Minute das dringend benötigte Tor zum 2:0 (1:0) im Play-off-Rückspiel in Nicaragua. Nach dem überraschenden 2:3 im Hinspiel schaffte es der Gold-Cup-Finalist durch den Sieg in Managua doch noch in die Gruppenphase der WM-Ausscheidung für die CONCACAF-Nationen. Dort wird nun in drei Vierergruppen weitergespielt. Die ersten beiden Teams erreichen jeweils die letzte Gruppenphase mit sechs Mannschaften, von denen sich drei direkt für die Endrunde 2018 in Russland qualifizieren. Ein viertes Team bekommt eine Chance in WM-Play-offs.

Ringen, WM: Matthias Maasch vom SV Wacker Burghausen hat bei der Ringer-Weltmeisterschaft in Las Vegas das kleine Finale um Bronze verloren. Im nichtolympischen Limit bis 71 Kilogramm unterlag er am Dienstagabend (Ortszeit) dem Schweden Knut Zakarias Tallroth mit 0:3. Im Halbfinale des griechisch-römischen Stils wurde er vom Ukrainer Armen Vardanyan nach 4:44 Minuten geschultert. Zuvor hatte er im Viertelfinale noch den Kasachen Darkhan Bayachmetow bezwungen. Dank der letzten Aktion bekam Maasch beim Stand von 4:4 den Sieg zugesprochen. Im Achtelfinale siegte er gegen den Iraner Afshin Nemat Byanbangard mit 5:3. Zum Auftakt gab es ein 5:0 gegen den Norweger Petter Karlsen.

Gymnastik, WM: Die Topfavoritinnen aus Russland haben den ersten Finaltag bei den Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Stuttgart dominiert. Neue Titelträgerin mit dem Reifen ist die 19 Jahre alte Margarita Mamun, mit dem Ball verteidigte ihre zwei Jahre jüngere Landsfrau Jana Kudrjawtsewa ihren Titel erfolgreich. Erwartungsgemäß fanden die beiden ersten Finalentscheidungen in der Porsche-Arena ohne deutsche Beteiligung statt. Im Vorkampf verpassten Jana Berezko-Marggrander (Schmiden) und Laura Jung aus St. Wendel den als Mindestqualifikation erforderlichen achten Platz viermal deutlich. "Ich versuche, mir keinen Druck zu machen. Aber es ist schwer, im eigenen Land zu turnen, auch wenn es super-spannend ist, vom Publikum unterstützt zu werden", sagte die deutsche Meisterin Berezko-Marggrander nach immerhin zwei fehlerfreien Übungen. Die Sportsoldatin wurde 17. mit dem Ball und 19. mit dem Reifen. Das große Ziel der 19-Jährigen ist es, sich am Freitag im Mehrkampf-Finale ein Olympiaticket zu sichern. Dieser Herausforderung ist die Olympia-17. von London 2012 nach Meinung von Magdalena Breszka durchaus gewachsen. "Es wird sehr schwierig, aber wenn Jana fehlerfrei durchkommt, hat sie eine Chance, zu den besten 15 zu gehören und nach Rio zu fahren", sagte die 37-Jährige, die zwischen 1992 und 1997 26 nationale Titel holte, den Stuttgarter Nachrichten. Berezko-Marggranders Teamkollegin Jung kam anders als in ihrer Ball-Übung am Montag am Dienstag mit dem Reifen ohne Patzer durch ihren Vortrag und war als 40. anschließend sichtlich erleichtert: "Eigentlich hatte ich nichts zu verlieren, aber jetzt ist doch viel Ballast von mir abgefallen." Mit dem Ball hingegen wurde sie nur 61. Die Welttitelkämpfe werden am Mittwoch (10.00 Uhr) mit den Qualifikationen mit den Handgeräten Keulen und Band fortgesetzt.

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