Torjäger Bas Dost hat dem VfL Wolfsburg mit zwei Treffern einen Sieg gegen Sporting Lissabon beschert. Durch den 2:0 (0:0)-Sieg hat der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga beste Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals der Europa League. Mit dem Doppelpack (46./63.) verbesserte der Niederländer im Zwischenrunden-Hinspiel seine Bilanz in diesem Jahr auf neun Pflichtspieltreffer - und das fünf Tage nach seiner Vier-Tore-Gala beim 5:4-Spektakel in Leverkusen.
Vor nur 19 207 Zuschauern kassierte Sporting beim elften Europacup-Auftritt in Deutschland die zehnte Niederlage. In einer Woche können die Wolfsburger beim 18-maligen portugiesischen Meister alles klar machen. Dann dürfen auch Luiz Gustavo und Josuha Guilavogui wieder im defensiven Mittelfeld aufräumen, die diesmal gesperrt fehlten.
"Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Am Ende trauern wir nur ein wenig den vergebenen Chancen zum 3:0 nach. Aber es ist eine gute Ausgangsposition, die wir nutzen sollten, um am nächsten Donnerstag eine Runde weiter zu kommen", sagte Vfl-Trainer Hecking nach der Partie.
Hunt verletzt sich früh am Knie
Er hatte trotz der Abwehrschwächen in Leverkusen am vergangenen Wochenende mit Christian Träsch nur einen "Sechser" nominiert. Für den früheren Nationalspieler war es der erst fünfte Saisoneinsatz. Dafür erhielt der zuletzt starke Maximilian Arnold überraschend eine Pause, musste aber bereits in der 41. Minute für Aaron Hunt einspringen, der seine Chance in der Startelf wegen einer frühen Knieblessur nicht nutzen konnte. "Es besteht der Verdacht einer Innenbandverletzung", berichtete VfL-Trainer Hecking nach der Partie.
Gegen Sporting büßten die Wolfsburger trotz der Umstellungen nichts von ihrer Offensivstärke ein. Nach 16 Minuten hatte André Schürrle die erste Chance des Spiels, nachdem er durch Kevin De Bruynes Steilpass klasse frei gespielt worden war. Nationalkeeper Rui Patricio reagierte stark. Nur drei Minuten später hätte Paulo Oliveira eine Hereingabe von Rechtsverteidiger Sebastian Jung fast ins eigene Tor gelenkt.
Die spielstarken Gäste setzten vor allem auf Konter und fanden dabei Lücken in der VfL-Abwehr. In der 34. Minute tauchte André Carillo frei vor Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio auf, schoss jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause hatten die Hausherren erneut Glück, als der israelische Referee Alon Yefet ein Handspiel von Vieirinha im Strafraum übersah. "Wir können es sicher besser machen, aber müssen sehr viel Geduld haben", mahnte VfL-Manager Klaus Allofs.
Dost schlägt kurz nach der Pause zu
Das Warten war wenige Sekunden nach der Pause vorbei. Naldo eroberte den Ball und bediente Dost perfekt, der Niederländer vollstreckte sicher zur Führung. Danach hielten die Gastgeber den Druck hoch. Dost schlampte bei einem Kopfball aus kurzer Distanz, de Bruyne scheiterte an Rui Patricio (55.). Als dann de Bruyne wunderbar die Nahtstelle der Sporting-Abwehr fand, musste Dost nur den Fuß hinhalten - 2:0.
In der 69. Minute hätte Dost den Hattrick perfekt machen können, kam aber mit seinem Schuss aus elf Metern nicht am Gäste-Keeper vorbei. Auch Schürrle fand zehn Minuten später wieder in Rui Patricio seinen Meister, der damit die kleine Hoffnung der Portugiesen auf ein Weiterkommen am Leben hielt.
Gladbach unterliegt unglücklich
Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach unterlag bei Titelverteidiger FC Sevilla trotz einer engagierten Leistung im Zwischenrunden-Hinspiel unglücklich mit 0:1 (0:0) und benötigt in einer Woche im Borussia-Park im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale einen Sieg.
Die erste Gladbacher Niederlage im neunten Spiel dieser Europacup-Saison besiegelte nach der ersten Unaufmerksamkeit in der Defensive der Gäste Vicente Iborra (70.). Sevilla blieb unterdessen auch im zehnten Europacup-Heimspiel gegen eine deutsche Mannschaft ungeschlagen.
Gladbach bietet Sevilla Paroli
Trainer Lucien Favre rotierte kräftig, unter anderem saß Nationalspieler Max Kruse zunächst auf der Bank. Seine Mannschaft hatte aber trotz der Veränderungen keine Schwierigkeiten im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán und bot dem Tabellenfünften der spanischen Liga von Beginn an Paroli. Die von Martin Stranzl gut organisierte Defensive der Gäste ließ in der ersten Halbzeit nichts zu, mit zunehmender Dauer gewann die Borussia sogar mehr Spielkontrolle.
Gladbach hatte auch die erste Chance in der hektischen Begegnung mit vielen harten Zweikämpfen. Weltmeister Christoph Kramer scheiterte mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze an Torhüter Sergio Rico (20.). Granit Xhaka und Kramer sorgten für Ordnung im defensiven Mittelfeld, die Aktionen in der Offensive wurden selbstbewusster. Die beste Möglichkeit zur Führung der Gäste vergab Fabian Johnson. Nach schönem Zuspiel von Raffael fand auch der US-Nationalspieler in Rico seinen Meister (33.).
Nach dem Wechsel verzog Oscar Wendt aus guter Position (50.). Sevilla erhöhte in der zweiten Halbzeit zwar das Tempo, kreativ wurden die Gastgeber gegen die kompakte Abwehr des Tabellendritten der Bundesliga aber lange Zeit nicht. Erst 20 Minuten vor dem Ende leistete sich Wendt einen Stellungsfehler gegen Diogo Figueiras, dessen Zuspiel Iborra verwertete. Der eingewechselte Kruse vergab per Kopf fünf Minuten vor dem Ende die beste Gelegenheit zum Ausgleich.