Europa League:Mainz verabschiedet sich aus der Europa League

Europa League: Auch Yunus Malli (rechts) brachte den Ball nicht im Tor unter. Das 0:0 ist zu wenig für Mainz.

Auch Yunus Malli (rechts) brachte den Ball nicht im Tor unter. Das 0:0 ist zu wenig für Mainz.

(Foto: AFP)

Der FSV Mainz 05 hat sich in seiner ersten Europa-League-Saison frühzeitig von der internationalen Fußball-Bühne verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt kam am Donnerstagabend nicht über ein 0:0 im vorletzten Gruppenspiel bei AS St. Etienne hinaus und hat nun keine Chance mehr, die K.o.-Runde zu erreichen.

Da sich beide Teams im Hinspiel 1:1 trennten, spräche bei Punktgleichheit die bessere Bilanz in den direkten Vergleichen für die Franzosen, die vor dem letzten Spieltag ihren Drei-Punkte-Vorsprung auf die Mainzer verteidigten. Das letzte Gruppenspiel am 8. Dezember gegen den Tabellenletzten FK Qäbälä aus Aserbaidschan ist damit für den FSV nur noch eine Formsache.

Nach dem ernüchternden 1:6 beim RSC Anderlecht waren die Chancen des Bundesliga-Achten auf ein Weiterkommen bereits beträchtlich gesunken. Doch der 4:2-Erfolg über Freiburg nach der Länderspielpause hatte ihnen wieder Selbstvertrauen gegeben. In den Anfangsminuten hatten die Mainzer mit den überaus robusten Franzosen zu kämpfen, um überhaupt ins Spiel zu finden. Der zehnfache französische Meister riss im strömenden Regen über seine Außen und den energischen marokkanischen Spielmacher Oussama Tannane immer wieder Lücken in die Mainzer Abwehr.

Spielmacher Yunus Malli, der mit einer Erkältung ins Spiel gegangen war, gelang es zunächst kaum, das Spiel der Gäste zu ordnen. Kurz vor der Pause prüfte er aber den französischen Keeper Stephane Ruffier, der seinen Freistoß aus 16 Metern gerade noch aus dem Winkel kratzte. Zuvor waren die Gäste nur einmal gefährlich vor das Tor der Franzosen gekommen, als Levin Öztunali von einem Patzer des Innenverteidigers Florentin Pogba überrascht wurde und aus etwa acht Metern den Ball über den Kasten setzte.

Öztunali war es auch, der sein Team mit neuem Schwung nach der Pause auf dem Rasen motivierte. Zunächst provozierte er fast ein Eigentor des Norweger Ole Selnaes, das Torwart Ruffier gerade noch auf der Linie verhindern konnte, dann zwang er den Keeper mit einem Schrägschuss aus Nahdistanz zur Parade (52.). Auch Jhon Cordoba (72.) und Karim Onisiwo (74.) erarbeiteten sich beste Gelegenheiten, doch der verdiente Siegtreffer wollte nicht gelingen.

Die körperlich robusten Franzosen retteten schließlich das torlose Remis über die Zeit. Bei der einzigen echten Chance der Gastgeber nach einem Konter von Tannane prallte der Schuss des Marokkaners vom Innenpfosten zurück ins Feld.

Schalke gewinnt selbst mit dem B-Team

Auch mit einer B-Truppe hat der FC Schalke 04 seine Erfolgsserie in der Fußball-Europa League fortgesetzt. Die kräftig durchgemischte Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl gewann am Donnerstagabend gegen das schwache OGC Nizza verdient mit 2:0 (1:0) und kam zu ihrem fünften Sieg im fünften Spiel in der Gruppe I. Zugleich war es das elfte Pflichtspiel der Gelsenkirchener ohne Niederlage.

In der für die Gastgeber bedeutungslosen Spiel brachte Jewegni Konopljanka (14.) vor 51 504 Zuschauern seine Mannschaft in Front, als er einen Fehler von OGC-Torwart Yoan Cardinale zu seinem zweiten Treffer im laufenden Wettbewerb nutzte. Den Endstand markierte Dennis Aogo (80.) per Foulelfmeter. Kurz vor dem Schlusspfiff sah Pflichtspiel-Debütant Bernard Tekpetey die Gelb-Rote Karte.

Den Schalkern war schon vor der Partie die Tabellenführung nicht mehr zu nehmen, der Einzug in die Runde der letzten 32 längst geschafft. Dagegen stand das Gäste-Team des ehemaligen Gladbacher Bundesliga-Coaches Lucien Favre unter Zugzwang. Doch der Tabellenführer der Ligue 1 zeigte kaum Willen, seine kleine Chance auf das Weiterkommen zu nutzen. In zwei Wochen gibt Nizza gegen den den Tabellenzweiten FK Krasnodar seinen Europokal-Abschied, Schalke ist bei RB Salzburg zu Gast.

Wie angekündigt rotierte Weinzierl kräftig und gönnte mit Blick auf die Bundesliga-Partie am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Darmstadt 98 einigen Stammkräften eine Pause. Gleich auf acht Positionen wechselte er im Vergleich zum Sieg in Wolfsburg. So kam der 20 Jahre alte Verteidiger Thilo Kehrer zu seinem Startelf-Debüt, der 19 Jahre alte ghanaische Stürmer Tekpetey durfte zum ersten Mal überhaupt bei den Profis ran. Auch Weinzierls Kollege Lucien Favre verzichtete mehr oder weniger freiwillig auf einige Spieler. Unter anderem fehlte Italiens Starstürmer Mario Balotelli wegen einer Wadenblessur.

Die Schalker bestimmten trotz der Umstellungen das Spiel. Die erste große Chance hatten aber die Gäste, als Anastasios Donis (13.) mit einem Schuss nur die Latte traf. Gleich im Gegenzug nutzte Konopljanka den dicken Patzer von Cardinale zur Führung. Der Keeper ließ den Ball nach einem abgefälschten Schuss von Max Meyer durchrutschen.

Auch in der Folgezeit kontrollierten die Königsblauen die Partie, erspielten sich aber keine klaren Möglichkeiten mehr. Zugleich ließen die Gastgeber aber auch nur wenig zu. Lediglich Dalbert (26.) prüfte vor der Pause noch einmal Schalkes Schlussmann mit einem Fernschuss - das war es auch schon vor der Pause.

Zur zweiten Halbzeit wechselte Weinzierl den erst 18-jährigen Fabian Reese für den angeschlagenen Nationalspieler Meyer ein. Und das Talent sorgte auch gleich für Wirbel in der vom Ex-Wolfsburger Dante organisierten Deckung Nizzas. Nach Zuspiel von Junior Caicara verzog Reese (54.) aus kurzer Entfernung nur knapp.

Auch sonst waren die Schalker stets Herr der Situation. Von den Franzosen war noch weniger als vor der Pause zu sehen. Aogo machte mit dem verwandelten Foulelfmeter alles klar. Der junge Tekpetey hatte den Strafstoß herausgeholt. Kurz vor dem Ende durfte sich Fährmann noch einmal gegen Donis auszeichnen.

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