Europa League:Klose schießt Lazio Richtung Gruppenphase

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Lazio Rom steht kurz vor dem Einzug in die Gruppenphase. Auch Inter Mailand siegt souverän - schwerer tut sich der FC Liverpool. Franck Ribéry könnte dem FC Bayern beim Saison-Auftakt in Fürth fehlen, die Fifa-Ethikkommission bestätigt die vorläufige Sperre gegen Bin Hammam.

in Kürze

Tor für Lazio: Miroslav Klose. (Foto: dpa)

Europa League: Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose hat den italienischen Spitzenklub Lazio Rom in Richtung Gruppenphase der Europa League geschossen. Beim 2:0 (1:0) der Römer im Play-off-Hinspiel beim slowenischen Vertreter ND Mura 05 erzielte Klose in der 59. Minute den zweiten Treffer. Mittelfeldspieler Hernanes (31.) hatte für die Führung gesorgt.

Liga-Konkurrent Inter Mailand gab sich beim krassen Außenseiter FC Vaslui aus Rumänien ebenfalls keine Blöße und siegte beim 800. Pflichtspiel von Javier Zanetti durch Tore von Esteban Cambiasso (23.) und Rodrigo Palacio (73.) mit 2:0 (1:0). Mehr Probleme hatte dagegen der englische Renommierklub FC Liverpool in Schottland: Im Duell mit Heart of Midlothian kamen die Reds durch ein Eigentor von Andy Webster (78.) zu einem etwas glücklichen 1:0 (0:0).

Überschattet von Krawallen wurde das Spiel zwischen PAOK Saloniki und Rapid Wien (2:1). PAOK-Anhänger bewarfen Rapid-Fans mit Steinen und Flaschen, erst durch den Einsatz von Tränengas bekam die Polizei die Auschreitungen unter Kontrolle. Anschließend konnte die Begegnung mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen werden. Im Stadion beschossen sich die Fangruppen noch mit Leuchtraketen.

Handball, THW Kiel: Der ehemalige Handball-Bundestrainer Heiner Brand hat zum Start der Bundesliga-Saison den deutschen Rekordmeister THW Kiel scharf kritisiert. "Der THW hat seit über zehn Jahren keinen Nationalspieler hervorgebracht. Die sind der erfolgreichste deutsche Handballverein, ohne etwas für den deutschen Handball getan zu haben", sagte der 60-Jährige der Mitteldeutschen Zeitung: "Ich glaube nicht, dass sich da noch etwas ändert, und akzeptiere das."

Die Probleme lägen jedoch nicht in der Ausbildung junger deutscher Spieler, sagte Brand, der mittlerweile Leiter der Nachwuchsförderung beim Deutschen Handball-Bund (DHB) ist. "Wir sind im letzten Jahr Junioren-Weltmeister geworden und gewinnen seit Jahren Titel. Aber im Erwachsenenbereich kommt das nicht an." Er forderte: "Die Vereine müssten sich intensiver mit den jungen Spielern beschäftigen und sie heranführen."

Für die anstehende Bundesligasaison sieht er erneut die Kieler als Topfavoriten an. Es bestehe "die Gefahr, dass der THW Kiel noch einmal die Meisterschaft dominiert."

FC Bayern, erstes Saisonspiel: Der Einsatz von Franck Ribery beim Bundesliga-Start der Bayern am Samstag bei Aufsteiger Greuther Fürth bleibt fraglich. Wie der FC Bayern am Donnerstag bestätigte, leidet der französische Nationalspieler weiter unter Fieber. Ribery war wegen der Erkrankung beim Pokalspiel der Münchner am Montag bei Zweitligist Jahn Regensburg (4:0) zur Pause ausgewechselt worden. Dagegen steht Nachwuchsmann Emre Can trotz einer Blessur am rechten Oberschenkel zur Verfügung. Der 18-Jährige, der in beiden Pflichtspielen der Bayern in dieser Saison als Linksverteidiger in der Startelf gestanden hatte, musste am Donnerstag das Training abbrechen.

Laut Angaben des Klubs steht seinem Einsatz in Fürth allerdings nichts im Wege. Im Duell mit dem Liga-Neuling "werden wir sehen, wo wir stehen", sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm am Donnerstag. "Für Fürth ist es ein Highlight, die Fans und die Spieler sind heiß. Aber wir sind auch heiß. Ein Punkt wäre nicht genug." Torwart Manuel Neuer ist optimistisch, dass die Mannschaft einen möglichen Ausfall von Ribery kompensieren kann. "Wir haben uns gut verstärkt", sagte er. Neuer fiebert dem Start entgegen. "Die Liga fängt an, es gibt jetzt keine Ausreden mehr."

Außerdem wurde bekannt, dass die Heimspiele des FCB künftig wohl noch mehr Zuschauer sehen können: Wie der Rekordmeister bestätigte, ist in der heimischen Arena eine Erweiterung der Zuschauerkapazität von bisher 69.000 auf 71.000 geplant. Bislang fehlten noch die entscheidenden Genehmigungen der Stadt München. Läuft jedoch alles nach Plan, sollen beim ersten Heimspiel am 2. September gegen den VfB Stuttgart schon 2.000 Zuschauer mehr als üblich auf der Tribüne sitzen. Der Umbau, bei dem im Oberrang zwei weitere Sitzreihen installiert werden sollen, könne innerhalb weniger Tage erfolgen, hieß es. Auch bei Champions-League-Spielen soll die Kapazität von 66.000 auf 68.000 erhöht werden.

Das passt zur jüngsten Mitgliederentwicklung: Der größte deutsche Sportverein nähert sich rasant der Marke von 200 000 Mitgliedern. Mit aktuell 185 000 Vereinsangehörigen hat der deutsche Rekordmeister nach eigenen Angaben den FC Barcelona (170 000) als bisherige Nummer 2 unter den Fußballclubs verdrängt. Weltweit habe nur noch Benfica Lissabon mehr Mitglieder (224 000). "Der FC Bayern boomt an jeder Ecke", erklärte Präsident Uli Hoeneß in den vereinseigenen FCB News: "Was uns besonders stolz macht, ist die Tatsache, dass wir gar keine Mitgliederwerbung machen. Es ist ein Selbstläufer."

Fifa, Bin Hammam: Nach Asiens Fußballverband (AFC) hat auch der Weltverband Fifa die vorläufige Suspendierung seines früheren Top-Funktionärs Mohamed bin Hammam bestätigt. Wie die Fifa am Donnerstag mitteilte wurde ein Einspruch des ehemaligen Vize-Präsidenten aus Katar von der Berufungskommission abgewiesen. Der Weltverband beschuldigt den 63-Jährigen, im Wahlkampf um den Fifa-Chefposten im Vorjahr mehrere Funktionäre aus der Karibik mit je 40.000 Dollar bestochen haben. Kurz vor dem Wahltermin im Mai 2011 hatte bin Hammam seine Kandidatur um den höchsten Funktionärsposten im Welt-Fußball zurückgezogen. Präsident Joseph Blatter wurde im Amt bestätigt.

Am Freitag hatte der AFC seine vorläufige Suspendierung bin Hammams um 20 Tage verlängert. In Asien wird ihm finanzielles Fehlverhalten vorgeworfen. Dies habe die Prüfung von Verbandskonten ergeben. Bin Hammam bestreitet beide Vorwürfe. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hob die lebenslange Sperre bin Hammans von allen Fußball-Aktivitäten wegen Bestechungsvorwürfen in diesem Sommer auf. Wenig später wurde er von Fifa und AFC vorläufig suspendiert. Die Untersuchungen gegen ihn dauern an.

Italien, Wettskandal: Nach seiner Verurteilung im Zuge des Manipulationsskandals im italienischen Fußball zu zehn Monaten Berufsverbot hat Trainer Antonio Conte von Juventus Turin den nationalen Verband FIGC scharf attackiert. "Ich habe einen Meisterschaftstitel gewonnen und zwei Klubs in fünf Jahren in die höhere Liga aufsteigen lassen. Wenn ich jemanden störe, weil ich gewinne, ist dies nicht mein Problem. Das was geschehen ist, ist eine Schande, ich habe mich stets korrekt verhalten", sagte der 43-Jährige am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Turin.

Im "Fall Conte" sah das FIGC-Sportgericht auch in zweiter Instanz als erwiesen an, dass der Coach 2011 als damaliger Trainer des AC Siena Kenntnisse über Spielmanipulationen und seine Informationen nicht gemeldet hatte. Chefankläger Stefano Palazzi hatte ursprünglich sogar eine 15-monatige Sperre für Turins Meister-Coach, der vor rund drei Monaten vom verhafteten Profi Filippo Carobbio belastet worden war, gefordert. Conte hat alle Vorwürfe stets bestritten.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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