Deutsche Siege in der Europa League:SC Freiburg darf weiter träumen

Deutsche Siege in der Europa League: Matthias Ginter (28) und Pavel Krmas bejubeln das 0:1 durch Ginter

Matthias Ginter (28) und Pavel Krmas bejubeln das 0:1 durch Ginter

(Foto: imago sportfotodienst)

Zwölf Jahre hat der SC Freiburg auf den ersten Sieg im Europapokal warten müssen. Durch das 2:1 in Liberec haben die Badener alle Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde gewahrt. Am letzten Spieltag ist sogar der Gruppensieg möglich. Eintracht Frankfurt ist dagegen schon sicher eine Runde weiter.

Nach dem ersten Sieg im Europapokal seit mehr als zwölf Jahren hat der SC Freiburg das Weiterkommen in der Europa League wieder in der eigenen Hand. Der Fußball-Bundesligist rackerte sich am Donnerstagabend im vorletzten Gruppenspiel zu einem 2:1 (1:0) bei Slovan Liberec und kann sich nun im abschließenden Heimspiel gegen den FC Sevilla in zwei Wochen den Einzug in die K.-o.-Phase sichern.

Matthias Ginter (23. Minute) und Francis Coquelin (73.) bescherten den Gästen mit ihren Treffern den ersten Erfolg auf europäischer Bühne seit dem 4:1 gegen den FC St. Gallen in der zweiten Uefa-Cup-Runde am 11. November 2001. Sergej Rybalkas Anschlusstor (81.) vor 8800 Zuschauern war für den tschechischen Meister von 2012 zu wenig. Damit sind die Freiburger nun Gruppen-Zweiter hinter dem Team aus Sevilla und wären mit einem Sieg gegen die Spanier definitiv weiter.

SC-Trainer Christian Streich hatte vor der Partie einen weiteren bitteren Ausfall verkraften müssen. Admir Mehmedi, bislang erfolgreichster Stürmer der Freiburger in dieser Saison, musste wegen Sehnenproblemen im Knie passen. In der feuchten Kälte des Stadions U Nisy kamen die Breisgauer nach vorsichtigem Beginn besser ins Spiel. In der Defensive ließ die Streich-Elf zunächst nur wenig zu, offensiv aber mangelte es bei einigen Kontern an der Konsequenz.

So musste eine Standardsituation helfen. Nach einem Eckball des engagierten Sebastian Kerk bekam Liberec-Torwart Přemysl Kovář den Ball nicht richtig zu fassen, Ginter hob die Kugel ins rechte Eck. Zwar stand Freiburgs Pavel Krmaš, der noch als Unruhestifter vor dem Tor eingriff, in der Situation leicht im Abseits. Doch der Treffer zählte.

Streich bringt in Freis einen zweiten Stürmer

Slovan erhöhte anschließend seine Bemühungen. Dzon Delarge verpasste eine Flanke von Ondřej Kušnír nur knapp am Fünfmeterraum der Gäste (33.). David Pavelka hatte mit zwei Schüssen kein Glück (37./39.). Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start. Torjäger Michael Rabušic, im Hinspiel einmal erfolgreich, setzte den Ball in der 52. Minute nach schöner Kombination an den Pfosten. Nur fünf Minuten später stand Rabušic erneut völlig frei, verstolperte aber aus der Nahdistanz. Der Ausgleich wäre nun völlig verdient gewesen. Liberec war längst die bessere Elf, die Freiburger liefen nur noch hinterher.

Erst nach der Einwechslung von Sebastian Freis als zweiten Stürmer neben Mike Hanke bekamen die Badener wieder mehr Zugriff aufs Spiel. Jetzt störten die Gäste wieder energischer und erkämpften sich die Bälle. Lohn war das 2:0, als Christian Günter flankte und Coquelin per Kopf traf. Doch es wurde noch einmal spannend, nachdem der sträflich freie Rybalka zum 1:2 traf. Nun warfen die Tschechen alles nach vorn, die Gäste wankten gewaltig. Aber es reichte.

Martin Lanig beschert Frankfurtern das Weiterkommen

Im gefühlten Heimspiel von Bordeaux hat Eintracht Frankfurt seine Ergebniskrise beendet und steht vorzeitig in der K.-o.-Runde der Europa League. Die Hessen feierten durch ein 1:0 (0:0) beim französischen Pokalsieger Girondins Bordeaux ihren vierten Erfolg im fünften Vorrundenspiel und haben den Sieg in der Gruppe F bereits sicher. Vor 19.013 Zuschauern, darunter 12.000 Eintracht-Anhängern, besiegelte der eingewechselte Martin Lanig (83.) den ersten Sieg der ersatzgeschwächten Frankfurter nach zuvor acht Pflichtspielen ohne Erfolg. Torhüter Kevin Trapp hatte seine Mannschaft mit glänzenden Paraden zuvor im Spiel gehalten. Damit ist das Team von Trainer Armin Veh vor dem letzten Gruppenspiel gegen APOEL Nikosia am 12. Dezember nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Es ist das erste Mal seit 19 Jahren, dass die Frankfurter in einem Europacup-Wettbewerb überwintern. Die Zwischenrunde der letzten 32 Teams findet am 20./27. Februar 2014 statt.

Die Gäste waren in der Anfangsphase klar überlegen und machten im Mittelfeld die Räume eng. Nach einer Flanke von Václav Kadlec köpfte Sebastian Rode aber weit am Girondins-Gehäuse vorbei (6.). Auch in der Folge ließen es die Frankfurter in Strafraumnähe an Zielstrebigkeit vermissen. Mitte der ersten Halbzeit kam Bordeaux dann besser ins Spiel und hatte die größeren Chancen. Doch Eintracht-Schlussmann Trapp rettete glänzend gegen den freistehenden Henri Saivet (23.). Die Abwehr des Tabellen-15. der Bundesliga bekam besonders Girondins-Stürmer Cheick Diabaté nicht in den Griff, der per Kopf immer gefährlich war (5./34.).

Im Mittelfeld feierte Kapitän Pirmin Schwegler sein Startelf-Comeback nach knapp dreimonatiger Pause wegen einer Knie-Operation. Dem Schweizer Nationalspieler war die fehlende Spielpraxis anzumerken. Wie bereits am vergangenen Samstag fehlten die verletzten Alexander Meier, Bamba Anderson und Stefan Aigner.

Nach dem Wechsel forcierte der französische Pokalsieger den Druck, doch Kadlec hatte zunächst die Führung für die Veh-Elf auf dem Fuß. Der Tscheche verfehlte aus fünf Metern aber das Ziel (48.). In der Folge war erneut der bärenstarke Trapp auf dem Posten. Zunächst lenkte der 23-Jährige einen Fallrückzieher von Saivet um den Pfosten (56.). Nur acht Minuten später klärte Trapp aus kürzester Distanz gegen Saivet. Nach Hereingabe von Tranquillo Barnetta traf der in der 66. Minute eingewechselte Lanig dann zur Führung.

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