Europa League:Baba bricht Schalkes Tor-Bann

Football Soccer - Nice v Schalke 04 - UEFA Europa League Group Stage - Group I

Abdul Baba Rahman und Max Meyer feiern den Schalker Siegtreffer bei OGC Nizza.

(Foto: REUTERS)

Das Team von Trainer Weinzierl dominiert die Partie bei OGC Nizza, nur ein Treffer will lange nicht fallen. Dann jagt der Rechtsverteidiger den Ball mit Gewalt ins Netz.

Neuzugang Abdul Rahman Baba hat dem FC Schalke 04 einen erfolgreichen Start in die Europa League beschert und die Torflaute der Königsblauen in dieser Saison nach 258 Minuten beendet. Die Leihgabe vom FC Chelsea erzielte den Siegtreffer zum 1:0 beim französischen Tabellenzweiten OGC Nizza. Gegen die vom früheren Bundesliga-Trainer Lucien Favre trainierten Franzosen sorgte Baba damit für das ersehnte Schalker Erfolgserlebnis unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl.

Der aufgerückte Baba, der bereits beim FC Augsburg unter Weinzierl gespielt hatte, erzielte in der 75. Minute nach Vorarbeit des eingewechselten Max Meyer den Siegtreffer. Sein Schuss wurde noch leicht vom langjährigen Bundesliga-Verteidiger Dante abgefälscht.

20 Jahre nach dem Beginn des Triumphzugs der "Eurofighter" zum sensationellen UEFA-Cup-Sieg überzeugten die Gelsenkirchener mit Tugenden wie damals: Kampfgeist und Leidenschaft. Doch die vielen Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte nutzte das Team von Trainer Markus Weinzierl lange nicht zu klaren Torchancen. Erst in der letzten halben Stunde spielten die Schalker zielstrebiger und wurden belohnt.

Nach einem Foul an Schöpf hätte es Elfmeter für Schalke geben können

Zunächst sahen die 25 000 Zuschauern im Stadion Allianz Riviera ein durchwachsenes Spiel, in dem die Schalker die reifere Spielanlage präsentierten, aus ihrer Dominanz aber kaum Kapital schlugen. Nizza, derzeit auf Platz zwei in der Ligue 1, war von Favre äußerst defensiv eingestellt worden und tat nur wenig für die Offensive. So kam auch Mario Balotelli, der nach enttäuschenden Jahren in Liverpool und Mailand inzwischen in Nizza gelandet ist, kaum zur Geltung. Am Wochenende hatte er noch zwei Tore bei seinem Debüt gegen Marseille erzielt.

"Mut, Kampf und Einsatzwille", hatte Schalkes Manager Christian Heidel vor dem Spiel gefordert. Einer, der die Worte beherzigte, war Alessandro Schöpf. Der ehemalige Nürnberger hatte bis zu seiner Auswechslung in der 53. Minute viele Ballkontakte und gute Aktionen auf der rechten Seite. Bei einem Zweikampf mit dem langjährigen Bundesliga-Verteidiger Dante hätte Schöpf bei strenger Regelauslegung kurz vor der Pause auch einen Elfmeter erhalten können (43.).

Schöpf war wie Stürmer Breel Embolo in die Schalker Startelf gerückt. Dafür mussten der Ukrainer Jewgen Konopljanka und Klaas-Jan Hunterlaar weichen. Wie Balotelli bei den Gastgebern hatte auch Embolo bei seinem ersten Einsatz von Beginn an in der Sturmzentrale einen schweren Stand. Nur selten konnte der 19-Jährige seine Technik und Schnelligkeit aufblitzen lassen.

"Wir stehen am Anfang von einem großen Umbruch", sagt Torwart Fährmann

Insgesamt standen fünf Neuzugänge in der ersten Elf von Trainer Markus Weinzierl.Und die machte ihre Sache ganz ordentlich. Vor allem Leon Goretzka hatte bei einer Doppelchance in der 21. Minute die Führung auf dem Fuß, Schlussmann Yoan Cardinale war aber zur Stelle. Eine Führung zur Halbzeit wäre bereits verdient gewesen.19:0 Flanken nach gut einer Stunde drückten die deutliche Überlegenheit der Gäste aus.

Was fehlte, waren auch im zweiten Durchgang die klaren Torchancen. Ein Schuss von Goretzka stellte Cardinale vor kein Problem (64.). Gefährlicher wurde es da schon bei einem Schuss des eingewechselten Max Meyer (72.). Er war es auch, der das Siegtor vorbereitete. In der Schlussphase hielt Ralf Fährmann gegen Balotelli den Sieg fest (84.). Es sollte die einzige Torchance der weitgehend uninspirierten Franzosen bleiben.

"Wir haben gekämpft, super gespielt und uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Man kann uns die Note eins geben. Wir haben das Spiel über 90 Minuten durchgezogen", sagte Schalkes Schlussmann Ralf Fährmann nach dem Spiel bei Sky. "Wir stehen am Anfang von einem großen Umbruch. Wir haben zwei gute Spiele gemacht, müssen aber auch jetzt punkten."

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