Essay über Jugendfußball:Spiel fürs Leben

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Ottobrunn, Juni '86: Die C-Jugend des SV Pullach vor ihrem Spiel um die Meisterschaft gegen den SV Taufkirchen. Der Autor hockt als Dritter von links in der vorderen Reihe. (Foto: privat)

Unser Autor war in seiner Mannschaft immer der Schlechteste. Bis ihn sein Trainer eines Tages beiseitenahm und etwas sagte, das alles veränderte. Vom Glück und Wert des Jugendfußballs.

Von Thomas Hahn

Zu den scheußlichsten Gefühlen gehört die Ohnmacht nach dem Eigentor. Sie kommt so schnell, dass du nicht mehr reagieren kannst, und wenn sie da ist, gräbt sie sich in dich hinein wie ein anhaltender, hämmernder Schmerz. Du stehst auf dem Platz, der voll ist mit Leuten und Freunden, und kommst dir vor wie der einsamste Mensch auf der ganzen Welt. Du siehst, wie die Spieler der anderen Mannschaft jubeln. Wie der eigene Torwart traurig den Ball aus den Maschen holt. Wie der Trainer, der dir auch für dieses Spiel wieder sein Vertrauen geschenkt hat, den Kopf hängen lässt. Und du weißt: Du bist schuld. Niemand sonst. Nur du, du, du.

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