Erste Runde im DFB-Pokal:Magdeburg wirft Augsburg raus, auch Paderborn scheitert

1. FC Magdeburg - FC Augsburg

Keine Mittel gegen Magdeburg: Der FCA ist raus aus dem Pokal.

(Foto: dpa)

Mit dem FC Augsburg verabschiedet sich der nächste Erstligaklub aus dem Pokal, Paderborn ergeht es nicht viel besser. Die Bayern freuen sich beim 4:1 gegen Preußen Münster über hübsche Tore. Wolfsburg zittert sich weiter - in Würzburg kommt es zu Ausschreitungen.

  • Die Bayern haben in Münster kaum Probleme, der TSV 1860 müht sich in Kiel zu einem 2:1, Hoffenheim trifft neun Mal in Hamburg, die Würzburger Kickers überraschen, Augsburg und Paderborn scheitern.
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  • Hier die Übersicht der Spiele vom Samstag.

Augsburg findet keine Mittel

Der FC Augsburg hat sich bereits in der 1. Hauptrunde aus dem DFB-Pokals verabschiedet. Die Schwaben mussten sich nach einer enttäuschenden Vorstellung beim Viertligisten 1. FC Magdeburg mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpassten erstmals seit 2007 die zweite Runde. Das Tor des Tages für den einzigen DDR-Europapokalsieger erzielte Christian Beck (57.). Für Magdeburg war es der erste Einzug in Runde zwei seit dem legendären Pokal-Jahr 2000. Damals besiegte der dreimalige DDR-Meister in den ersten drei Runden den 1. FC Köln, Bayern München und den Karlsruher SC, ehe man am späteren Pokalsieger Schalke 04 scheiterte.

Wolfsburger Zittern

Der VfL Wolfsburg hat sich fünf Tage vor dem Ligastart mit viel Glück in die zweite Pokalrunde gemogelt. Die Niedersachsen setzten sich erst im Elfmeterschießen mit 5:4 bei Zweitliga-Aufsteiger Darmstadt 98 durch. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Held des Abend war auf Wolfsburger Seite Torwart Max Grün, der die Elfmeter von Maurice Exslager und Milan Ivana abwehrte. Darmstadt, das im vergangenen Jahr in der ersten Runde Bundesligist Borussia Mönchengladbach bezwungen hatte, war in der Verlängerung das dominierende Team. Hanno Behrens (97.) und Torjäger Dominik Stroh-Engel (102.) vergaben allerdings sehr gute Chancen für die Gastgeber, die am Ende für ihre couragierte Vorstellung nicht belohnt wurden. Die Wolfsburger waren vor 13.900 Zuschauern zwar in der regulären Spielzeit die bessere Mannschaft, mehr als ein Lattentreffer des belgischen WM-Teilnehmers Kevin De Bruyne (23.) kam allerdings nicht zu Stande.

Leipzig überrumpelt Paderborn

Der finanzstarke Zweitliga-Neuling RB Leipzig sorgt auch im DFB-Pokal für Spektakel und hat Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn aus dem Wettbewerb geworfen. Die in dieser Saison noch ungeschlagenen Sachsen setzten sich mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen die Ostwestfalen durch und schwimmen weiter auf ihrer Erfolgswelle. Die Treffer für RB erzielten Anthony Jung (43.) und der eingewechselte Clemens Fandrich (109.). Leipzig blieb damit auch im 18. Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage. Süleyman Koc (30.) hatte zuvor mit einem sehenswerten Distanzschuss zur Führung für Paderborn getroffen.

Bayern mit fünf Weltmeistern

Bayern München hat zum 20. Mal in Folge die Auftaktrunde gemeistert. Der 17-malige Cupsieger und Titelverteidiger setzte sich beim Drittligisten Preußen Münster souverän mit 4:1 (2:0) durch. Zuletzt waren die Bayern in der Saison 1994/95 durch ein 0:1 bei der TSV Vestenbergsgreuth in der 1. Runde gescheitert. Mit fünf von sechs Weltmeistern in der Startelf - Bastian Schweinsteiger war mit Patellasehnenproblemen gleich in München geblieben - gerieten die Münchner fünf Tage vor dem Liga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg nur in der Anfangsphase in Gefahr. "Ich gratuliere meiner Mannschart für ihre Seriosität. Heute sind wir zufrieden", kommentierte Trainer Pep Guardiola die Partie.

Die Tore erzielten Deutschlands WM-Finaltorschütze Mario Götze mit einem wuchtigen Kopfball (19.), Thomas Müller (29.), David Alaba (52.) und Claudio Pizarro (73.). Besonders Alabas und Pizarros Treffer waren hübsch anzuschauen: Der Österreicher traf mit einem statten Direktschuss unter die Latte, der Peruaner mit einem feinen Lupfer. Robert Lewandowski scheiterte dagegen in Nachspielzeit mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter an Torhüter Daniel Masuch. Marc Heitmeier hatte zuvor die Rote Karte wegen einer Notbremse gesehen. Rogier Krohne (89./Handelfmeter) erzielte den Ehrentreffer der Preußen.

Würzburg wirft Düsseldorf raus

Fortuna Düsseldorf hat sich einmal mehr in der ersten Runde blamiert. Das Team von Trainer Oliver Reck kassierte beim Regionalligisten Würzburger Kickers eine verdiente 2:3 (2:2, 1:0)-Niederlage nach Verlängerung und schied damit wie im Vorjahr frühzeitig aus dem lukrativen Wettbewerb aus. In der Vorsaison war die Fortuna zum Pokal-Auftakt beim viertklassigen SC Wiedenbrück gescheitert. Steven Lewerenz sorgte in der 114. Minute mit einem abgefälschten Freistoß für die Entscheidung zugunsten des Teams von Coach Bernd Hollerbach. Heinrich Schmidgal (42.) hatte den Favoriten in Führung gebracht, ehe Würzburgs Torjäger Christopher Bieber (51., 55.) das Spiel innerhalb weniger Minuten drehte. Sérgio Pinto (58.) mit einem direkt verwandelten Freistoß sorgte dann zunächst für neue Hoffnung bei der Fortuna, die nach einer Roten Karte (Tätlichkeit) für den kurz zuvor eingewechselten Charlison Benschop ab der 67. Minute in Unterzahl agierte.

Randale in der Innenstadt

Im Vorfeld des DFB-Spiels war es in der Würzburger Innenstadt zu teilweise massiven Ausschreitungen gekommen. Ein Polizist wurde dabei verletzt und musste mit Schnittverletzungen im Gesicht im Krankenhaus behandelt werden. Das teilte die Polizei, die mit einem Großaufgebot im Einsatz war, am Sonntag mit. An den Ausschreitungen in der Nacht zum Samstag waren nach Polizeiangaben Fans der Fortuna und des 1. FC Nürnberg beteiligt. Die festgestellten Straftaten beinhalten unter anderem Sachbeschädigung, Zechbetrug, Gefangenenbefreiung, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Okotie rettet die Löwen

Der TSV 1860 München hat nach dem Fehlstart in der Liga die erste Runde des DFB-Pokals mit Mühe und Not gemeistert. Die Mannschaft des neuen Trainers Ricardo Moniz gewann am Sonntag bei Drittligist Holstein Kiel mit 2:1 (0:1). Stürmer Rubin Okotie (65./81.) gelang wie schon in der 2. Liga gegen Kaiserslautern ein Doppelschlag. Der Österreicher traf zunächst nach Vorlage von Marin Tomasov per Kopf, dann per Foulelfmeter. Die angeschlagenen Löwen wurden bereits nach acht Minuten kalt erwischt, als Tim Siedschlag zur Führung traf. Der Kieler verwertete einen tollen Pass des Dänen Mikkel Vendelbo. Keeper Stefan Ortega war herausgelaufen und hatte bei dem Lupfer keine Chance.

Torhüter Gabor Kiraly durfte nach seiner Suspendierung zumindest auf der Bank Platz nehmen. Der abgesetzte Kapitän Julian Weigl blieb in München. Moniz bestimmte Christopher Schindler zum neuen Kapitän und wollte damit ein Zeichen setzen. Doch die Bayern waren vor 8500 Zuschauern in den ersten 45 Minuten läuferisch und kämpferisch unterlegen. Dagegen hatte Trainer Karsten Neitzel die Kieler bestens eingestellt. Siedschlag (50./57.) strömte Torgefahr aus. Einen gefährlichen Freistoß aus 18 Metern lenkte Ortega über die Latte. Erst im Endspurt setzten sich die Gäste mit ihrer Routine durch.

Schipplocks fünf Treffer

Am 45. Geburtstag von Trainer Markus Gisdol haben die Bundesliga-Profis von 1899 Hoffenheim ohne jede Mühe die zweite Runde erreicht. Gegen die völlig überforderten Oberliga-Amateure des USC Paloma Hamburg feierten die Gäste einen 9:0 (7:0)-Kantersieg, nach nicht einmal 20 Minuten war die einseitige Partie bereits entschieden. Als besonders torhungrig erwies sich vor 4750 Zuschauern im ausverkauften Stadion "Hoheluft" Sven Schipplock, dem binnen einer Viertelstunde mit Toren in der 18., 28., und 33. Minute ein Hattrick gelang. Zudem war der Offensivspieler, der anstelle von Roberto Firmino aufgeboten worden war, in der 45. und 54. Minute erfolgreich. In die Torschützenliste eintragen konnten sich auch Tarik Elyounoussi (9.), Ermin Bicakcic (17.), Adam Szalai (36.)und Anthony Modeste (90.).

Bremen muss in die Verlängerung

Der SV Werder Bremen hat derweil nur mit viel Mühe die erste Pokalaufgabe gemeistert. Der Bundesligist setzte sich beim Regionalligisten FV Illertissen am Sonntag erst in der Verlängerung mit 3:2 (1:1, 1:1) durch. Vor 10 205 Zuschauern im Ulmer Donaustadion hatte Izet Hajrovic die Gäste aus Bremen bereits in der vierten Minute in Führung gebracht. Moritz Nebel (25.) glich aber aus. In der Verlängerung trafen Assani Lukimya (92.) und Davie Selke (99.) für Bremen, Marc Hämmerle (102.) verkürzte für Illertissen.

Nervenspiel in Rehden

Aue siegt knapp in Jena

Erzgebirge Aue hat das erste Erfolgserlebnis der neuen Saison gefeiert. Nach dem verpatzten Ligastart mit zwei Niederlagen setzte sich das Team von Trainer Falko Götz beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena mit 1:0 (1:0) durch. Vor 8745 Zuschauern sorgte Solomon Okoronkwo (39. Minute) für das entscheidende Tor. Aue gelang zunächst im Spielaufbau nur wenig. Das Team wirkte nervös. Die Thüringer agierten mit hohem Laufaufwand und hatten einige Chancen, vor allem durch den schnellen Stürmer Velimir Jovanovic. Nutzen konnten sie diese allerdings nicht.

Nach einer halben Stunde hatte Aue mehr Ballbesitz und daraus resultierend ein leichtes Übergewicht. Okoronkwo sorgte mit seinem sehenswerten Tor, ein Dropkick ins rechte untere Eck, für die überraschende Führung des Favoriten. In der 68. Minute jubelten auch die Jenaer, der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht anerkannt. Der Viertligist hatte wie Aue noch weitere Möglichkeiten, mit richtiger Durchschlagskraft agierten aber beide Kontrahenten nicht.

Freiburger Schwierigkeiten in Trier

Der SC Freiburg wäre fast ein weiteres Opfer von Eintracht Trier geworden, hat die erste Hürde auf dem Weg nach Berlin aber nach einer Steigerung in der zweiten Hälfte gemeistert. Der Bundesligist gewann 2:0 (0:0) beim Viertligisten, der in seiner Cup-Historie bereits Borussia Dortmund, Schalke 04 und Hannover 96 das Fürchten gelehrt hat. Kapitän Julian Schuster (51.) per Foulelfmeter und der eingewechselte Karim Guédé (68.) trafen für die Breisgauer, die eine erfolgreiche Generalprobe für den Ligastart am Samstag bei Eintracht Frankfurt feierten.

Neubrandenburg ärgert den KSC

Zweitligist Karlsruher SC steht nach einem Kraftakt in Runde zwei. Der KSC drehte die Partie beim Fünftligisten 1. FC Neubrandenburg nach einem 0:1-Rückstand und setzte sich schließlich 3:1 (0:0) durch. Gaetan Krebs (51.), Jan Mauersberger (55., Foulelfmeter) und Ilijan Micanski (67., Foulelfmeter) antworteten auf die Führung der Gastgeber durch Christoph Fischer (48.). 3000 Zuschauer in Neubrandenburg sahen in den ersten 45 Minuten eine schwache Begegnung ohne nennenswerte Torszenen. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern: Wie ein Weckruf wirkte Fischers Führungstor. Der KSC, mit vier Punkten gut in die Meisterschaft gestartet, nahm die Herausforderung an - keine 20 Minuten und zwei Strafstöße später war das Spiel entschieden. In der Folge nahm Karlsruhe das Tempo aus der Partie und hatte Glück, als Neubrandenburgs Dennis Kühl an der Latte scheiterte (79.).

Bielefeld überrascht

Für den SV Sandhausen war unterdessen bereits in der ersten Runde Endstation. Nach einer desolaten Leistung unterlag Sandhausen bei Drittligist Arminia Bielefeld mit 1:4 (0:1). Sebastian Schuppan (42.), Fabian Klos (57.), Florian Dick (60.) und Christian Müller (64.) erzielten die Treffer des Zweitliga-Absteigers vor 7305 Zuschauern. Der Ehrentreffer gelang Lukas Kübler (76.). Sandhausen tat sich gegen zweikampfstarke Bielefelder von Beginn an schwer. Im Offensivspiel lief bei den Gästen im ersten Durchgang überhaupt nichts zusammen, Sandhausen kam zu keiner nennenswerten Torchance. Die Strafe folgte kurz vor der Pause. Eine Freistoßflanke von Dick köpfte Schuppan aus fünf Metern zur Führung der Arminia ein. Auch nach dem Wechsel waren die Ostwestfalen das bessere Team und belohnten sich durch ein Traumtor von Klos. Der Torjäger traf nach einem Eckball von Dick mit einer sehenswerten Direktabnahme. Gegen völlig indisponierte Gäste erhöhten der starke Dick und Müller.

Krimi in Rehden

Zweitligist VfR Aalen hat sich in die zweite Runde des DFB-Pokals gezittert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck, mit vier Punkten überzeugend in die Liga gestartet, setzte sich beim Regionalligisten BSV SW Rehden 4:3 im Elfmeterschießen durch. Nach Verlängerung hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden. Niedersachsenpokalsieger Rehden war vor rund 600 Zuschauern in Cloppenburg durch das Eigentor des Aalener Mittelfeldspielers Nejmeddin Daghfous (20.) in Führung gegangen, Michael Klauß (57.) glich aus. Im Elfmeterschießen durfte sich der Favorit bei Torwart Daniel Bernhardt bedanken, der zweimal parierte.

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