Englischer Supercup:José Mourinho wirft seine "Verlierermedaille" weg

Lesezeit: 1 min

Kein Typ für Silbermedaillen: José Mourinho. (Foto: AFP)
  • Der FC Chelsea verliert das englische Ligacup-Finale 0:1 gegen den FC Arsenal.
  • Nach der ersten Niederlage gegen seinen Erzrivalen Arsène Wenger entledigt sich Chelsea-Coach José Mourinho seiner "Verlierermedaille".
  • Seit mittlerweile zehn Jahren pflegen die Fußballtrainer ihre Abneigung.

Deshalb warf Mourinho seine Medaille weg

Die in Silber gegossene Erinnerung an eine seiner schmerzhaftesten Niederlagen wollte José Mourinho so schnell wie möglich loswerden. Mit wutverzerrtem Gesicht feuerte der Coach die ihm gerade für die Finalteilnahme im "Community Shield", dem englischen Supercup, verliehene Medaille in die Zuschauerränge des Wembley-Stadions - direkt in die Hände eines zehn Jahre alten Fans des FC Arsenal.

"Für ihn ist es eine gute Erinnerung, für mich wäre es eine Verlierermedaille gewesen. Ich hasse so etwas", wütete der Portugiese nach der 0:1 (0:1)-Niederlage des Meisters FC Chelsea gegen den Pokalsieger im Wembley-Stadion. Fast noch schlimmer für den 52-Jährigen: Beim 14. Aufeinandertreffen verlor er erstmals ein direktes Duell mit seinem Erzrivalen, Arsenal-Manager Arsène Wenger.

"Mich verpasst man nur, wenn man mich verpassen will"

Während Mourinho zumindest jedem Arsenal-Spieler die Hand reichte, blieb diese Geste zwischen den beiden verfeindeten Trainergrößen aus. Was allerdings auch an dem Elsässer lag, der Mourinho bei der Siegerehrung ganz bewusst schnitt. Mourinho dazu gewohnt selbstbewusst: "Mich verpasst man nur, wenn man mich verpassen will."

Seit mittlerweile zehn Jahren pflegen die Fußballtrainer ihre Abneigung. Man warf sich gegenseitig vor, zu wenige englische Profis zu fördern, kurze Zeit später nannte der Portugiese Wenger einen "kranken Voyeur". An der Stamford Bridge wäre es in der vergangenen Saison sogar fast zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen.

Für die deutschen Weltmeister Per Mertesacker und Mesut Özil hatte der verdiente Arsenal-Erfolg vor 85 437 Zuschauern eine Woche vor dem Start der Premier League indes noch nicht die ganz große Bedeutung. "Ich denke, wir haben verdient gewonnen und es stärkt unser Selbstbewusstsein. Aber es ist immer noch Vorbereitung", sagte Arsenal-Kapitän Mertesacker. Während der Abwehrchef ebenso wie der von Chelsea zu den "Gunners" gewechselte Torhuter Petr Čech durchspielte, musste Özil das Spielfeld vorzeitig verlassen. Das Tor des Tages erzielte Alex Oxlade-Chamberlain in der 24. Minute - es war der erste Arsenal-Treffer gegen Chelsea nach mehr als acht Stunden Spielzeit.

© Süddeutsche.de/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Chelsea-Trainer Mourinho
:Süffisante Nadelstiche gegen Bayern

Pep Guardiola und José Mourinho mögen sich nicht besonders. Die Bayern-Niederlage gegen den FC Barcelona in der Champions League lässt der Chelsea-Coach nicht ungenutzt - und gibt eine denkwürdige Pressekonferenz.

Von Martin Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: