Englische Premier League:Ein Retter namens Chicharito

Englische Premier League: Treffer in letzter Minute: Manchesters Javier Hernandez, genannt "Chicharito" (re.), gelang kurz vor Ende das 4:3 gegen Newcastle.

Treffer in letzter Minute: Manchesters Javier Hernandez, genannt "Chicharito" (re.), gelang kurz vor Ende das 4:3 gegen Newcastle. 

(Foto: AFP)

Großes Spektakel in Manchester: United gewinnt gegen Newcastle nach mehrmaligem Rückstand mit 4:3, weil kurz vor dem Ende ein Mexikaner trifft. Der FC Chelsea bleibt dank eines knappen Erfolges in Norwich dran. ManCity muss sich in Sunderland ärgern und verliert an Boden.

Manchester United war getaumelt, gleich mehrfach stand die Mannschaft an diesem "Boxing Day" mit einem Bein im Pleitenbereich - sogar historisch hätte es werden können. Am Ende eines fast 100-minütigen Spektakels am 19. Spieltag der englischen Premier League riss Trainer Sir Alex Ferguson aber nur noch die Arme nach oben. Mit 4:3 (1:2) nach dreimaligem Rückstand und einem Siegtreffer in der 90. Minute hatte seine Mannschaft den 16. Sieg in den vergangenen 19 Partien am zweiten Weihnachtsfeiertag perfekt gemacht.

Durch den nervenzehrenden Sieg am vorletzten Spieltag der Hinrunde baute ManUnited seinen Vorsprung auf Titelverteidiger Manchester City aus. Der Stadtrivale kassierte beim AFC Sunderland eine 0:1-Niederlage und bleibt somit bei 39 Punkten. Spitzenreiter United hat 47 Zähler auf dem Konto, auf 35 kommt der FC Chelsea als Dritter. Die Londoner gewannen drei Tage nach ihrem Torfestival mit 1:0 gegen Norwich City. Die Partie des FC Arsenal (30) gegen West Ham United war bereits in der vergangenen Woche abgesagt worden.

In Manchester schien nach fast 41 Jahren eine Serie zu Ende zu gehen. Im Februar 1972 hatten die Magpies aus Newcastle zuletzt im Stadion Old Trafford gewonnen (2:0). Auf den Führungstreffer am Mittwoch mussten die Gäste weniger lange warten: In der vierten Minute nutzte James Perch einen Abpraller von Torwart David de Gea. Er hatte einen Schuss des Ex-Hoffenheimers Demba Ba nicht festhalten können. Der Favorit wankte, auf der Trainerbank malträtierte Ferguson sein Kaugummi.

Verteidiger Johnathan Evans (25.) gelang aus kurzer Distanz zwar der Ausgleich, doch nicht mal 180 Sekunden später traf Evans auch noch ins eigene Tor. Nachdem zuerst auf Abseits von Demba Ba entschieden worden war, erkannte der Referee den Treffer doch an. Sehr zum Unwillen von Ferguson, der auch in der Pause aufgebracht und gestikulierend auf die Unparteiischen einredete.

Er hatte Wayne Rooney geschont, der Goalgetter schaute sich das Spiel aus der VIP-Lounge an, die Tore mussten andere schießen. Verteidiger Patrice Evra (59.) und Sturmstar Robin van Persie (71.) glichen jeweils die Führung der aufmüpfigen Gäste aus, bei denen Demba Ba nicht nur wegen seines Tores zum zwischenzeitlichen 3:2 (68.) herausragte.

Nach mehreren vergebenen Chancen gelang dem Mexikaner Javier Hernandez, genannt "Chicharito" (das Erbschen), schließlich der Siegtreffer für die Hausherren (90.). Und der Erfolg hatte doppelten Wert. Denn Manchester City ging am 19. Spieltag leer aus. Erstmals kassierten die Citizens in dieser Saison auswärts eine Niederlage. Nach dem mühsamen Last-Minute-Sieg zuletzt gegen den Abstiegskandidaten FC Reading musste die Millionentruppe in der 53. Minute durch Adam Johnson in Sunderland den entscheidenden Treffer hinnehmen.

Der FC Chelsea ließ es diesmal weniger torreich als beim 8:0 gegen Aston Villa zuvor angehen. Der spanische Angreifer Juan Mata erzielte in der 38. Minute den Treffer zum Sieg. Für Gastgeber Norwich war es die erste Heimniederlage nach zuvor fünf Liga-Siegen.

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