England:Zum 37. Mal

Premier League - Crystal Palace vs Liverpool

Liverpools Mo Salah (rechts) bejubelt seinen entscheidenden Treffer gegen Abstiegskandidat Crystal Palace.

(Foto: Dylan Martinez/Reuters)

Mohamed Salah schießt den FC Liverpool gegen Crystal Palace mal wieder zum Sieg. Nicht nur aufgrund seiner vielen Tore prägt er die Saison in der Premier League wie kein anderer.

Er hat es schon wieder getan. In der 84. Minute nahm Mohamed Salah den Ball sechs Meter vor dem Tor an, ließ den gegnerischen Verteidiger ins Leere grätschen und wuchtete den Ball ins Tor - das 2:1 für Liverpool gegen Crystal Palace war auch der Endstand. Salah ist zurzeit so etwas wie die Lebensversicherung für Jürgen Klopp und den FC Liverpool. Salah, 25, hat in seiner ersten Saison in der Premier League schon 29 Tore erzielt, viele davon waren entscheidend. So traf er beispielsweise vor zwei Wochen beim 5:0 im Ligaspiel gegen Watford gleich viermal. Nimmt man alle Wettbewerbe zusammen, hat Salah in dieser Saison für Liverpool gar schon 37-mal getroffen, womit er der Spieler ist, der in seiner Debütsaison für die Reds so oft traf wie niemand vor ihm.

Doch die Zahlen geben nur einen bedingten Einblick in die Rolle, die dem Ägypter in der Mannschaft von Jürgen Klopp zukommt. Mit seinen vielen Treffern könnte Salah schließlich auch ein klassischer Strafraumstürmer sein, dessen Aktionsradius sich ausschließlich um den Sechzehnmeterraum des Gegners bewegt. Doch Salah spielt meist auf dem rechten Flügel und passt mit seiner Schnelligkeit und starken Technik sehr gut in das System, das Klopp auch in Liverpool etabliert hat: nach Ballverlusten schnell zu pressen und anschließend überfallartige Konter zu fahren. Im Januar, als Liverpool in der Liga zuletzt auf Pep Guardiolas Manchester City traf, erzielte Salah das zwischenzeitliche 4:1, am Ende gewann Liverpool das turbulente Spiel mit 4:3. Das Duell machte deutlich, dass mit den passenden Spielern Liverpools Spielweise nicht nur spektakulär, sondern auch auf höchstem Niveau erfolgreich sein kann.

Salah ist solch ein passender Spieler. Neben seinen so zahlreichen Toren hat er in dieser Saison oft Lücken gerissen, indem er freie Räume frühzeitig erkannte - er ist längst ein Eckpfeiler des Kloppschen Systems. Doch auch Salah selbst scheint sich fußballerisch in Liverpool sehr wohl zu fühlen. Unlängst sagte er gegenüber ESPN: "Klopp hat etwas in mir geändert. Ich spiele jetzt näher zum Tor als in allen anderen Klubs, in denen ich zuvor war."

In Liverpool wurde mit wenig Begeisterung aufgenommen, dass man im Champions-League-Viertelfinale auf das wohl bald als englischen Meister feststehende Manchester City treffen wird, das Team von Trainer Pep Guardiola präsentierte sich am Samstag beim 3:1 gegen den FC Everton in Bestform. Liverpools knapper Sieg gegen Crystal Palace ist der letzte Eindruck, den Klopps Team ins Hinspiel an diesem Mittwoch mitnehmen wird. "Die dreckigen drei Punkte sind oft die allerwichtigsten, und heute waren sie wirklich richtig dreckig", sagte Klopp am Samstag. Dennoch stehen die Chancen gut, dass schon am Mittwoch gegen City wieder mehr Spektakel zu sehen sein wird. Mohamed Salah spielt ja mit.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: