Fußball-WM:Rummenigge droht der Fifa offen mit Bruch

FC Bayern Muenchen - Training & Press Conference

Karl Heinz Rummenigge, der Chef der europäischen Klubvereinigung, zweifelt an einer weiteren Zusammenarbeit mit der Fifa.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Bayern-Boss befürchtet, es werde im Streit um die WM 2026 auf eine "Revolution" hinauslaufen. Frankreich erreicht das Viertelfinale der Handball-WM. Dominik Paris siegt auf der "Streif".

Fußball, Mammut-WM: Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender von Rekordmeister Bayern München und Chef der europäischen Klubvereinigung ECA, droht dem Fußball-Weltverband Fifa aufgrund der Aufblähung der WM-Endrunde ab 2026 von 32 auf 48 Teams mit der Aufkündigung der Zusammenarbeit: "Ich bin der Meinung von Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer, d. Red.), der gesagt hat, dass wir in eine Revolution laufen, wenn wir so weitermachen", sagte der 61-Jährige der Fußball-Bild. Auch ein Bruch mit dem Weltverband scheint möglich.

Grundsätzlich sei er kein Freund von Revolutionen, so Rummenigge, "weil die meistens blutig enden. Ich befürchte aber, dass es unausweichlich auf eine Revolution hinausläuft", so der ehemalige DFB-Kapitän. Rummenigge weiter: "Die großen Klubs und auch Ligen werden vielleicht irgendwann einmal fragen: Brauchen wir eigentlich die Fifa und ihre kuriosen Entscheidungen, die am Ende des Tages den Fußball nur belasten - und nicht dem Fußball dienen."Droht eine Abnabelung der europäischen Klubs von der Fifa? "Die ECA hat mit der Fifa eine Vereinbarung, die 2022 beendet ist. Das heißt, für die Zeit danach, und das betrifft ja die WM 2026, gibt es aktuell keine Vereinbarung", betonte Rummenigge, "dementsprechend wird man da weitersehen müssen, ob man hier überhaupt zu einer weiteren Zusammenarbeit zusammenfinden kann." Bislang gibt es eine Kooperation der ECA mit der Fifa vor allem über die Abstellung der Spieler für die Fifa-Wettbewerbe.

Handball-WM, Frankreich: Viertelfinaleinzug vor WM-Rekordkulisse: Titelverteidiger Frankreich erlebte am ersten K.o.-Tag der Handball-Weltmeisterschaft im eigenen Land einen Festtag. Vor 28.010 Zuschauern im ausverkauften Fußballstadion Pierre-Maroy im nordfranzösischen Lille wurde die Equipe Tricolore ihrer Favoritenrolle gerecht und bezwang Island trotz einiger Mühe mit 31:25 (14:13). Die alte Rekordmarke für ein WM-Spiel lag bei 25.000 Zuschauern, aufgestellt im Finale 1999 in Ägyptens Hauptstadt Kairo beim Triumph Schwedens gegen Russland. Vor Frankreich war als erste Mannschaft Norwegen in die Runde der letzten Acht eingezogen. Der EM-Vierte setzte sich gegen Mazedonien souverän mit 34:24 (12:10) durch und trifft nun auf Olympiasieger Island oder Ungarn. Gegner der Franzosen im Viertelfinale ist der Gewinner des Spiels zwischen Schweden und Weißrussland.

Biathlon, Wintersport: Der Biathlon-Weltverband IBU hat die für Samstag angekündigte Entscheidung über sein Vorgehen gegen die von schweren Dopingvorwürfen belasteten russischen Skijäger vertagt. Wie die IBU am Abend nach einer Vorstandssitzung am Rande des Weltcups im italienischen Antholz bekannt gab, sind die Verfahren gegen 22 der insgesamt 29 des Dopings beschuldigten russischen Biathleten aus Mangel an Beweisen fallen gelassen worden. Die restlichen sieben Verfahren werden weitergeführt. Der russische Biathlon-Verband hat nun bis zum 5. Februar Zeit, in einem Bericht bezüglich der sieben Athleten Stellung zu nehmen. Noch vor dem ersten Rennen der Weltmeisterschaften vom 9. bis 19. Februar in Hochfilzen will die IBU dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Nachdem Chefermittler Richard McLaren in seinem Bericht festgestellt hatte, dass zu den dopingverdächtigen Athleten aus Russland 31 Biathleten gehören, hatte die IBU zuletzt zwei Sportler vorläufig gesperrt und von weiteren Untersuchungen gegen die 29 anderen gesprochen. Zudem wird der Weltcup in dieser Saison nicht wie geplant im russischen Tjumen Station machen, sondern in Kontiolahti stattfinden. Die Athleten hatten jedoch tiefergreifende Entscheidungen gefordert und übergaben der IBU deshalb in der Vorwoche einen von 170 Sportlern unterzeichneten Brief, in dem sie ihre Forderungen erläuterten. Demnach sollen betroffene Nationen Startplätze verlieren, die finanziellen Sanktionen deutlich höher ausfallen und bei einem Dopingvergehen die Sportler bis zu acht Jahre gesperrt werden.

Ski alpin, Abfahrt: Der Südtiroler Dominik Paris hat zum zweiten Mal die Weltcup-Abfahrt auf der berühmt-berüchtigten Streif in Kitzbühel gewonnen. Der 27-Jährige wiederholte im österreichischen Ski-Mekka seinen Triumph von 2013 und sicherte sich seinen siebten Weltcup-Sieg. Der "Kitz"-Spezialist hatte dort überdies den Super-G 2015 gewonnen. Paris setzte sich vor den überraschend starken Franzosen Valentin Giraud Moine (0,21 Sekunden zurück) und Johan Clarey (0,33) durch. Die Österreicher erlebten dagegen ein Debakel. Olympiasieger Matthias Mayer, am Vortag noch Erster im Super-G, wurde als bester Starter der Alpenrepublik Achter (0,75). Andreas Sander (Ennepetal) zeigte in einem gewohnt anspruchsvollen, aber diesmal nicht zu brutalen Rennen als 13. (1,34) seine beste Leistung bei der prestigeträchtigsten Abfahrt der Saison. Sepp Ferstl (Hammer) kam nach einem Fehler im Steilhang und einer Schrecksekunde in der Traverse nur auf Rang 33 (2,09). Thomas Dreßen (Mittenwald) und Dominik Schwaiger (Königssee) schieden aus. Auch diesmal gab es die bekannten wilden Szenen auf der Streif, die sich hart und eisig präsentierte: Der Schweizer WM-Dritte Beat Feuz krachte in den Zaun, blieb aber unverletzt. Max Franz aus Österreich verlor in voller Fahrt einen Ski.

Fußball, Manchest City: Pep Guardiola hat sich nach der jüngsten 0:4-Niederlage gegen den FC Everton in der Premier League selbstkritisch geäußert. "Ich verstehe den Mangel an Respekt vor den professionellen Spielern nicht. Sie sind fantastische Spieler, und die Leute sagen, sie seien nicht gut genug. Vielleicht bin ich nicht gut genug für sie", sagte der ehemalige Bayern-Trainer am Freitag.Nach 21 Partien sind die Citizens mit 42 Punkten nur Fünfter und haben bereits zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Chelsea. Am Samstag trifft Guardiolas Starensemble auf den Tabellenzweiten Tottenham Hotspur (18.30 Uhr).

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