EM 2008 im Fernsehen:Beckmann hört auf

Geräuschlos einigt sich die ARD auf ihre Fußball-EM-Besetzung. Reinhold Beckmann wird keine Länderspiele mehr kommentieren.

Christopher Keil

Vor großen internationalen Fußball-Turnieren brauste im Kreis der ARD-Sportler automatisch eine Debatte um die Besetzung der begehrten Kommentatorenplätze auf. Weil das Erste seit beinahe zwölf Monaten keinen Sportkoordinator mehr hat, übernahm ARD-Programmdirektor Günter Struve das Amt.

Bei der EM 2004 war Reinhold Beckmann noch für die ARD am Kommentatorenplatz. Im kommenden Sommer nicht. (Foto: Foto: Getty)

Zu Beginn dieser Woche tagte Struve mit den Sportleitern der zehn Landesrundfunkanstalten, um die Aufstellung für die EM 2008 auszuhandeln. Selten wurden die Aufgaben so früh, eindeutig und geräuschlos verteilt. So kam heraus, dass Reinhold Beckmann künftig keine Länderspiele mehr kommentieren möchte. Den Entschluss, sagt Beckmann, habe er bereits nach der WM 2006 gefasst. Seine erste Profession sei das Moderieren. Folglich tritt der Montagabend-Talkmaster (Beckmann) als Haupt-Moderator bei Spielen ohne deutsche Beteiligung an.

Die Partien der DFB-Elf begleiten in der ARD wie gewohnt Gerhard Delling und Günter Netzer, kommenden Sommer allerdings aus mobilen Studios, die in den Stadien Österreichs und der Schweiz errichtet werden. Kommentieren dürfen Thomas Bartels (SWR) und Steffen Simon (WDR). Offen ist, wer beim Finale zum Zuge kommt, das die ARD zeigen wird. Monica Lierhaus, die wie Beckmann und Delling die Sportschau präsentiert, soll aus dem deutschen Quartier plaudern. Das ZDF will seine EM-Besetzung im Januar bekanntgeben.

© SZ vom 14.12.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: