Elfenbeinküste besiegt Japan:Drogba weckt die Ivorer auf

Elfenbeinküste Japan Drogba

Mit Drogba kam die Wende.

(Foto: AFP)

Dank Didier Drogba wendet die Elfenbeinküste bei der Fußball-WM in Brasilien einen Fehlstart ab. Erst mit seiner Einwechslung werden die Ivorer gegen Japan munter und gewinnen das einzige Nachtspiel der WM nach einem frühen Rückstand noch 2:1.

Die Elfenbeinküste hat die erste WM-Hürde erfolgreich genommen und Japan 2:1 besiegt. Kaum war Didier Drogba auf dem Feld, drehten Wilfred Bony (64. Minute) und Gervinho (66.) im Dauerregen das Spiel, nachdem Keisuke Honda (16.) die Japaner in Führung gebracht hatte.

Die Partie vor 40 267 Zuschauern in der längst nicht vollbesetzten Arena Pernambuco war der erste Sieg im dritten WM-Auftaktspiel der Ivorer nach den Niederlagen 2006 und 2010. Die Afrikaner zogen damit an der Spitze der Gruppe C nach Punkten mit Kolumbien gleich, das zuvor Griechenland mit 3:0 bezwungen hatte. Die Japaner hingegen verpassten in Recife den ersten Schritt in Richtung ihres Minimalziels Achtelfinale.

"Wir haben schlecht begonnen, und Japan hat einen unserer Fehler ausgenutzt. Aber wir sind zurückgekommen und haben verdient gewonnen", sagte der ivorische Coach Sabri Lamouchi: "Man braucht so jemanden wie Drogba, um ein Spiel zu drehen." Japans Trainer Alberto Zaccheroni war dagegen enttäuscht: "Wir sind gut gestartet, aber wir konnten unseren Rhythmus und den Druck nicht aufrechterhalten. Wir haben nicht so gespielt, wie wir es können. Wir müssen uns steigern."

Für Honda war es das dritte Tor in seinem fünften WM-Spiel, er ist damit Rekordtorschütze seines Landes. Der Mittelfeldspieler des AC Mailand sorgte mit seinem wuchtigen Schuss aus zwölf Metern in den Winkel für den Höhepunkt der mäßig interessanten ersten Halbzeit. Die Ivorer waren nach dem Anpfiff zwar das etwas engagiertere Team, doch in puncto Spieldisziplin hinkten sie den Asiaten weit hinterher. So auch bei Hondas Gegentreffer, bei dem die halbe Defensive der Ivorer unachtsam war.

Der Nürnberger Makoto Hasebe, der nach der WM zu Eintracht Frankfurt wechselt, hatte danach allerdings Glück, als ihm im Strafraum der Ball an die Hand sprang (28.) und Schiedsrichter Enrique Osses (Chile) keinen Elfmeter gab. Fünf Spieler aus der Bundesliga standen von Beginn an auf dem Feld. Neben Hasebe bildeten Atsuto Uchida (Schalke 04), Shinji Okazaki (Mainz 05) und Yuya Osako (1860 München) eine starke "deutsche" Fraktion in Japans Startelf, während aufseiten der Ivorer Arthur Boka begann, der vom VfB Stuttgart zum FC Malaga wechseln wird. Constant Djakpa (Eintracht Frankfurt), Didier Ya Konan (Hannover 96) und Mathis Bolly (Fortuna Düsseldorf) saßen nur auf der Bank.

Drogba leitet Wende ein

Nach der Pause wurde das Spiel zunächst noch zäher, auch weil die Ivorer weiterhin keinen Zug zum Tor entwickeln konnten. Das änderte sich schlagartig mit Drogba, den der französische Trainer Sabri Lamouchi in der 62. Minute ins Spiel brachte. Der Angreifer von Galatasaray Istanbul, im Trikot des FC Chelsea 2012 im "Finale dahoam" noch Bayern Münchens Albtraum, spielte gleich Gervinho per Hacke mustergültig frei, doch der Profi des AS Rom scheiterte zunächst.

Danach bereitete Serge Aurier beide Treffer mustergültig vor und war damit der Initiator der Wende. Die Japaner waren sichtlich geschockt und taten sich mit einer gefährlichen Schlussoffensive schwer. Auch Drogba traf fast noch: In der 82. Minute scheiterte er mit einem Freistoß an Japans Schlussmann Eiji Kawashima, kurz darauf schoss er knapp neben das Tor (85.).

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