Elf des Spieltags:Guardiola stellt alles auf den Kopf

Bayerns Trainer Pep Guardiola muss Tiki-Taka auswechseln und bereitet einen Sieg durch Kopfball-Treffer vor, Roman Weidenfeller erweist sich als Mann der Tat und stellt sich den eigenen Randale-Fans - und Hannovers Mame Diouf ist jetzt ein trauriger Rekordhalter.

Die Elf des Spieltags

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Elf des Spieltags:Pep Guardiola

Bayern Muenchen v Hertha BSC - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Bayerns Trainer Pep Guardiola muss Tiki-Taka auswechseln und bereitet einen Sieg durch Kopfball-Treffer vor, Roman Weidenfeller erweist sich als Mann der Tat und stellt sich den eigenen Randale-Fans und Hannovers Mame Diouf ist jetzt ein trauriger Rekordhalter. Die Elf des Spieltags.

Pep Guardiola: Der Bayern-Trainer liebt es, Vorhandenes auf den Kopf zu stellen oder zumindest ein klein wenig zu verändern. Perfekt für dieses Faible fürs Experiment eignen sich natürlich Einwechslungen. Als Pep Guardiola vor einer Woche gegen Mainz Mario Götze auf den Platz ließ und mal eben die taktische Formation radikal umbaute, nahm das Bayern-Spiel plötzlich Fahrt auf, am Ende stand ein klarer Sieg. Gegen Hertha BSC lagen die Münchner 0:1 zurück, die angeschlagenen Arjen Robben und Toni Kroos mussten ersetzt werden. Guardiola schickte Mario Mandzukic und Mario Götze auf den Platz. Thomas Müller rückte dafür aus der Spitze zurück auf die Außenbahn, Bastian Schweinsteiger gesellte sich zu Philipp Lahm als zweiter Sechser. Die Folge? Der FC Bayern schoss drei Tore. Zweimal hieß der Schütze Mandzukic, einmal Götze. Und zwar überhaupt nicht mit Tiki-Taka, sondern Flanke, Kopfball-Tor. Guardiolas Plan stand auf dem Kopf - doch vermutlich hat er auch das geplant.

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Elf des Spieltags:Javier Martínez

Bayern Muenchen v Hertha BSC - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Javier Martínez: Nach zweimonatiger Verletzungspause war es soweit: Der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte kehrte im Spiel gegen Hertha BSC in der 63. Minute zurück auf den Fußballplatz. Javier Martínez spielte dabei, als sei er schon wieder zu 100 Prozent fit: Er gewann die meisten Zweikämpfe, verhinderte zahlreiche Kontermöglichkeiten und spielte präzise. Mit dem 25-Jährigen ist wieder zu rechnen - auch wenn ihm eine Aufgabe noch bevorsteht: seine Position im Guardiola-Spiel zu finden.

(sonn)

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Elf des Spieltags:Adrián Ramos

Berlin's Ramos celebrates after he scored during their German first division Bundesliga soccer match against FC Bayern in Munich

Quelle: REUTERS

Adrián Ramos: Vergangene Woche steuerte er beim 1:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach den Siegtreffer bei, den FC Bayern überraschte er nun nach nur vier Minuten: Adrián Ramos stieg nach einer Ecke hoch und verwandelte unbedrängt per Kopf zum 1:0. Die Fröttmanninger Arena verstummte, nur die mitgereisten Hertha-Fans sangen: "Wir hol'n die Meisterschaft, und den Europacup, und den Pokal, der ist uns scheißegal." Zwar gewann der FC Bayern am Ende doch noch 3:2, von der Europa League träumen die Hertha-Fans allerdings weiter. Auch dank Ramos.

(sonn)

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Elf des Spieltags:Simon Rolfes

Bayer Leverkusen v FC Augsburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Simon Rolfes: Leverkusen hat schon wieder gewonnen und zieht im Schatten von Bayern und Dortmund seine Kreise vorne in der Tabelle. Dabei ist Simon Rolfes zurzeit Bayer Leverkusens größtes Phänomen. Der 31-jährige Mittelfeldspieler war in den ersten beiden Ligaspielen nur eingewechselt worden und in den nächsten beiden gar nicht zum Einsatz gekommen, weil Trainer Sami Hyypiä auf Stefan Reinartz und Lars Bender gesetzt hatte. "Der Beginn der Saison war nicht leicht für Simon, weil er nicht viel gespielt hat", sagte Trainer Hyypiä, "aber er hat immer gut trainiert und auf seine Chance gewartet." Seit dem fünften Spieltag spielt Rolfes durchgehend, seitdem hat er als defensiver Mittelfeldmann nicht nur Tore verhindert, sondern auch einige erzielt: In der Bundesliga waren es in sieben Spielen zwei Tore, in der Champions League in drei Spielen drei Tore. Ist Bayer mit Rolfes doch ein ernsthafter Konkurrent für die Übermannschaften aus München und Dortmund? Rolfes ist diesbezüglich ebenfalls vorsichtig, er freut sich aber explizit darüber, "dass wir München und Dortmund langsam lästig werden".

(hum)

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Elf des Spieltags:Roman Weidenfeller

FC Schalke 04 v Borussia Dortmund - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Roman Weidenfeller: "Wann ist ein Mann ein Mann?", hat Herbert Grönemeyer einmal gefragt. Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller hat zwei mögliche Antworten gegeben. Zunächst bewegte er sich - noch bevor das Spiel gegen Schalke angepfiffen war - wagemutig auf die Dortmunder Fankurve zu, um einer Handvoll Chaoten das Zünden und Abschießen von Pyrotechnik zu untersagen. Später, als das Spiel dann bereits in vollem Gang war, parierte er kraftvoll einen Elfmeter von Schalkes Kevin-Prince Boateng und trug somit entscheidend zum 30. Dortmunder Revierderby-Sieg bei. Ein echter Mann, dieser Roman Weidenfeller.

(fued)

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Elf des Spieltags:Henrikh Mkhitaryan

FC Schalke 04 v Borussia Dortmund - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Henrikh Mkhitaryan: Er läuft, und läuft, und läuft: Der 80-Meter-Sprint des Dortmunders Henrikh Mkhitaryan beim Spiel gegen Schalke 04 war die athletische Bestleistung des Spieltags. Am eigenen Strafraum eroberte der Armenier den Ball, und setzte an zum diagonalen Hindernislauf über das gesamte Spielfeld. Nur: Die Schalker Spieler, die sich ihm in den Weg warfen, umkurvte Mkhitaryan wie Kippstangen im Training. Am Ende behielt er auch noch die Übersicht, legte quer auf Jakub Błaszczykowski, damit der den 3:1-Siegtreffer im so wichtigen Revierderby schießen konnte. Hut ab, Henrikh Mkhitaryan.

(fued)

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Elf des Spieltags:Timo Hildebrand

FC Schalke 04 v Borussia Dortmund - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Timo Hildebrand: Der Torwart hat beim Fußball bekanntlich den undankbarsten Job. Macht er einen Fehler, ist es immer ein Tor; gewinnt seine Mannschaft, dann werden die Stürmer gefeiert. Um mit dieser historischen Ungerechtigkeit schlusszumachen, soll an dieser Stelle die Leistung des Schalker Torwarts Timo Hildebrand gegen Borussia Dortmund angemessen gewürdigt werden. Der FC Schalke 04 ist kläglich gescheitert und hat 1:3 verloren - doch wäre Hildebrand nicht gewesen, hätte die ohnehin schlimme Klatsche im Revierderby wohl noch ganz andere Ausmaße angenommen. Timo Hildebrand: An diesem Spieltag der einzige Schalker auf Dortmunder Niveau.

(fued)

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Elf des Spieltags:Kevin-Prince Boateng

FC Schalke 04 - Borussia Dortmund

Quelle: dpa

Kevin-Prince Boateng: Man sollte schon genau überlegen, ob man sich den Ball schnappt, wenn im persönlich ersten Revierderby auf Elfmeter für die eigene Mannschaft entschieden wird. Kevin-Prince Boateng hat vermutlich gar nicht überlegt. Hat sich stattdessen in der 29. Minute einfach den Ball geschnappt, ist angelaufen, und hat Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller mehr oder weniger schön halbhoch in die Fäuste geschossen. Es wäre der 1:1-Ausgleich für Schalke gewesen - am Ende verloren die Gelsenkirchener 1:3. Positiv für Boateng: Beim nächsten Derby weiß er es vielleicht besser.

(fued)

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Elf des Spieltags:Oliver Baumann

SC Freiburg - Hamburger SV

Quelle: dpa

Oliver Baumann: "Leck mich, wie seh ich da aus?" Das sagte Freiburgs Torwart Oliver Baumann kurz nach dem Abpfiff des Spiels gegen Hamburg, als ihm ein TV-Sender die Tore zeigte. Es sah wirklich nicht gut aus, was Baumann da so trieb auf dem Spielfeld. Beim ersten Gegentor lief er aus dem Strafraum, der Ball flog über ihn drüber. Beim zweiten bekam er den Ball nicht zu fassen, als er wieder weit aus dem Tor kam, beim dritten konnte er einen Schuss nicht festhalten. Doch Baumann genießt inzwischen einen so großen Respekt in der Bundesliga, dass sich niemand traute, hämisch zu reagieren. "Es tut mir ein bisschen leid für den Torwart. Das hab ich noch nie gesehen. Wir waren natürlich froh, für ihn war es ein bisschen peinlich", erklärte Rafael van der Vaart. Und was sagte Freiburgs Trainer Christian Streich? Der hat schließlich immer einen schmissigen Kommentar. "Der, wo dafür grade steht, ist nicht Oliver Baumann, das bin ich." Und: "Ich werde morgen früh mit ihm sprechen. Was ich ihm sage, werde ich jetzt nicht an den Mikrofonen sagen."

(hum)

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Elf des Spieltags:Mame Diouf

Hannover 96 v 1899 Hoffenheim - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mame Diouf: Armer Mame Diouf. Der Senegalese wird diesen Spieltag noch lange in Erinnerung behalten. Nach einer Verletzungspause war er gegen Hoffenheim gerade wieder in die Startelf von Hannover 96 zurückgekehrt. Dann lief das Spiel gerade zwölf Minuten, und Diouf musste den Platz schon wieder verlassen. Gelb wegen Meckerns nach zehn Minuten, Gelb-Rot wegen einer vermeintlichen Schwalbe zwei Minuten später. "Gelb-Rot war in der Situation Wahnsinn", ärgerte sich Hannovers Manager Dirk Dufner über die strittige Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler. 96 verlor gegen Hoffenheim 1:4. Für Mame Diouf wird es kein Trost sein, aber er ist jetzt Rekordhalter mit dem schnellsten gelb-roten Platzverweis in der Bundesliga-Geschichte.

(fued)

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Elf des Spieltags:Maximilian Arnold

VfL Wolfsburg - SV Werder Bremen

Quelle: dpa

Maximilian Arnold: 19 Jahre alt und schon so schlagfertig: Auf die Frage, woher seine Schussstärke komme, antwortete Wolfsburgs Maximilian Arnold nach seinem Volley-Tor zum 1:0 gegen Werder Bremen: "Ob meine Mutter einen guten linken Schuss hatte, weiß ich nicht." Möglich ist es aber durchaus, dass Mama Arnold mit dem kleinen Maximilian in frühester Kindheit das Toreschießen geübt hat. Immerhin hat der in Wolfsburg ausgebildete Profi saisonübergreifend in zehn Spielen fünf Tore geschossen. Noch beeindruckender: Beim 3:0-Erfolg gegen Bremen hat er den Brasilianer Diego von der Spielmacherposition verdrängt. Das dürfte wohl auch in den nächsten Spielen so bleiben.

(fued)

© SZ.de/fued
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