Elf des Bundesliga-Spieltags:"Was Mario genommen hat, will ich auch haben"

Dortmunds Stadionsprecher stellt Zauberdribbler Mario Götze unter Dopingverdacht, bei anderen Klubs ist die Laune deutlich schlechter: Die Bayern schimpfen auf alles, was mit Nürnberg zu tun hat. Und Huub Stevens, der Knurrer von Kerkrade, knurrt selbst abends beim Zähneputzen noch.

Bundesliga-Spieltags

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Klaus Allofs

TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg

Quelle: dapd

Dortmunds Stadionsprecher stellt Zauberdribbler Mario Götze unter Dopingverdacht, bei anderen Klubs ist die Laune deutlich schlechter: Die Bayern schimpfen auf alles, was mit Nürnberg zu tun hat. Und Huub Stevens, der Knurrer von Kerkrade, knurrt selbst abends beim Zähneputzen noch.

Die Elf des Bundesliga-Spieltags.

Klaus Allofs: Ein bisschen ungewohnt war es schon, ihn da so sitzen zu sehen in neuer Arbeitskluft. Klaus Allofs hatte erstmals als neuer Wolfsburger Manager auf der VfL-Bank Platz genommen - und er zeigte sich bestens gelaunt. Unter der Woche war sein Wechsel aus Bremen zum Debatten-Gegenstand geworden: Es ging um die Frage, ob er das einfach so darf, mitten in der Saison aus Bremen weggehen. Bremen! Dieses Idyll der Bundesliga, wo die Welt bis auf ein paar Finanzprobleme sonst immer so heile wirkt. Die Antwort auf alle moralischen Rückfragen lautet: Ja, Allofs darf einfach gehen - nur hätte er seine Demission vielleicht ein bisschen aufrichtiger gestalten können. Sei's drum, der VfL gewann mit dem Neuen auf der Bank 3:1 und Allofs sagte: "Alles halb so wild, solche Wechsel wird es immer wieder geben!"

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Thomas Schaaf

SV Werder Bremen - Fortuna Duesseldorf

Quelle: dapd

Thomas Schaaf: Er muss sich in den vergangenen Tagen vorgekommen sein, wie ein verlassener Ehepartner. Jahrelang hatte Bremens Trainer Thomas Schaaf mit Klaus Allofs ein erfolgreiches Tandem in der sportlichen Führung bei den Norddeutschen gebildet, ehe sich Allofs plötzlich aus dem Staub machte. Noch unter der Woche wirkte Schaaf reichlich geknickt, doch beim Spiel gegen Düsseldorf erlebten die Zuschauer dann einen Coach, der einfach weiterarbeitete als sei nichts gewesen. "Wenn ich hier an der Linie stehe, habe ich nicht die Zeit, zurückzublicken," sagte Schaaf nüchtern, als er auf Allofs' Weggang angesprochen wurde. Eine typische Reaktion des als Stoikers bekannt gewordenen Norddeutschen. Es würde nicht überraschen, wenn es ihm gelänge, auch nach der Ära Allofs wieder Erfolg zu haben.

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Jan Rosenthal

Hannover 96 - SC Freiburg

Quelle: dapd

Jan Rosenthal: Nein, die Trennung zwischen Jan Rosenthal (Bildmitte) und Hannover 96 verlief nicht allzu harmonisch. Und ja, es bedeutete dem Spieler des SC Freiburg einiges, ausgerechnet das Siegtor gegen seinen Ex-Klub zu schießen. "Dass ich es sein durfte, der in der Heimat den Siegtreffer macht, das ist natürlich eine Bilderbuch-Geschichte", formulierte Rosenthal filmreif. Und setzte noch einen drauf: "Ich bin der glücklichste Mann heute. Ich würde lügen, wenn ich es mir nicht schon vorgestellt hätte in den letzten Tagen." Nun hatte es auch der letzte Kaderplaner bei Hannover 96 verstanden: Jan Rosenthal gehen zu lassen, war ein Riesenfehler. Zumindest aus Sicht von Jan Rosenthal.

(ebc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Mirko Slomka

Hannover 96 - SC Freiburg

Quelle: dapd

Mirko Slomka: Bei Hannover 96 warten sie derzeit auf klare Worte - von Trainer Mirko Slomka. Doch die bekommen sie nicht. Will er seinen Vertrag bei Hannover über die Saison hinaus verlängern? Oder ist er sich längst mit dem FC Bayern einig? Slomka schwurbelt herum, seine Worte lassen sich in die eine und andere Richtung deuten. Vor dem 1:2 gegen den SC Freiburg sagte er im Radio zunächst: "Dann wird es zu einer Entscheidung kommen, die pro Hannover sein wird." Jedoch mit der kleinen Einschränkung: "Wie ich aktuell davon ausgehe und schon immer davon ausgegangen bin." Das heißt im Grunde: gar nichts. Und Slomka bleibt der aktuell größte Schwurbler der Liga.

(ebc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Heung Min Son

Hamburger SV - 1. FSV Mainz 05

Quelle: dapd

Heung Min Son: Und noch ein Schwurbler. In einer von mäßigem Talent gesegneten Hamburger Bundesliga-Mannschaft ragt seit Wochen der Koreaner Heung Min Son heraus. Trainer Thorsten Fink betont im Wochenrhythmus, dass er seinen besten Stürmer gerne halten würde, so auch nach dem glücklichen 1:0-Sieg gegen Mainz. Son hingegen hat es nicht so eilig. Wieso auch? Vielleicht kommt ja noch Manchester United, das bekanntlich gerne auf Asiaten setzt, mit einem Vertrag daher? Also schwurbelte Son meisterhaft: "Ich würde gerne hierbleiben, aber man muss erst schauen, was im Vertrag steht." Das hätte selbst Mirko Slomka nicht schöner sagen können. 

(ebc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Mario Götze

Borussia Dortmund - SpVgg Greuther Fuerth

Quelle: dapd

Mario Götze: Endlich wieder normal Fußball spielen, wird sich Mario Götze gedacht haben. Am Mittwoch beim Länderspiel gegen die Niederlande musste er noch den Aushilfsstürmer mimen. Auf ungewohntem Terrain tat sich Götze schwer - wie schwer, das zeigte sich am Samstag gegen Greuther Fürth. Da durfte Götze wieder wie gewohnt im offensiven Mittelfeld agieren, hinter Stürmer Robert Lewandowski, mit dem er sich so gut versteht. Für die Fürther war der Nationalspieler kaum zu fassen, Götzes Dribbel-Slalomstangen-Tor zum 3:1 gehörte zu den schönsten der bisherigen Bundesliga-Saison. Stadionsprecher Norbert Dickel geriet ganz aus dem Häuschen, schwärmte über Mikrofon: "Keine Ahnung, was Mario heute genommen hat. Ich will es auch haben."

(ebc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Timm Klose

Munich's Pizarro challenges FC Nuremberg's Klose during their German Bundesliga first division soccer match in Nuremberg

Quelle: REUTERS

Timm Klose: Wenn die Nürnberger eines verhindern wollten, dann war das ein frühes Tor des FC Bayern. Dieses Vorhaben war schon nach drei Minuten misslungen, eingeleitet durch einen unsauberen Pass von Timm Klose. Dem schlechten Auftakt ließ der 24-Jährige dann aber eine ausgesprochen starke Leistung folgen: Als die Münchner nach dem Ausgleich offensiv alles Mögliche versuchten, köpfte, grätschte und tackelte Klose alles an Bällen weg, was auch nur ungefähr in seiner Nähe landete. Da war die große Chance von Claudio Pizarro, der durch einen Pass von Xherdan Shaqiri in der 82. Minute fast freie Bahn hatte, doch dann kam Klose. Da war der Eckball von Toni Kroos in der 90. Minute - wieder war der Schweizer Nationalspieler zur Stelle und klärte mit dem Kopf. Für seinen Patzer zu Beginn musste sich Klose an diesem Tag dann nicht mehr entschuldigen.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Markus Feulner

1. FC Nürnberg - FC Bayern München

Quelle: dpa

Markus Feulner: Wer bei Bayern-Keeper Manuel Neuer für Irritationen sorgt, muss einiges richtig gemacht haben. "Das war ein komischer Ball", sagte Neuer zum Treffer von Markus Feulner und versuchte zu analysieren, wie der 1:1-Ausgleich zu Stande gekommen war: "Wenn Feulner ihn richtig trifft, geht er in die rechte Ecke, so aber in die linke. Im Prinzip war ich auf dem richtigen Fuß." Der Ball legte jedoch auf "richtig" oder "falsch" keinen Wert, sauste ins Netz und ließ Neuer höchst unglücklich aussehen. Feulner kam Neuer immerhin noch moralisch zu Hilfe und sprach von einem "schwer zu haltendem Ball", den er selbst nicht richtig getroffen habe. Vielleicht wollte Feulner das Geheimnis um sein Tor auch gar nicht lüften. Sondern einfach nur genießen.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Bastian Schweinsteiger

1. FC Nuernberg v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Bastian Schweinsteiger: Was nahm Bastian Schweinsteiger vom Remis in Nürnberg mit? Zumindest ein verletztes Ego. Den Eindruck bekam jedenfalls, wer den Bayern-Ersatz-Kapitän nach dem Spiel reden hörte. Über "unfaires" Spiel beklagte sich Schweinsteiger, zu hartes Einsteigen der Nürnberger, die zudem "den Schiedsrichter beeinflusst" hätten. Mit Timo Gebhart war Schweinsteiger 76 Minuten lang immer wieder aneinandergeraten, dann versetzte der Nürnberger ihm einen Ellenbogenschlag ins Gesicht und musste mit Gelb-Rot vom Platz. "Ich bin ein Spieler, der sich das nicht gefallen lässt", meinte der Münchner später. Gebhart selbst bezeichnete sein Foul als "dumm und unangebracht", heutzutage müsse man eben "aufpassen, wo man den Ellenbogen hat". Die Spielstatistik relativiert übrigens Schweinsteigers Schimpftiraden: Während zwölf Nürnberger Fouls gezählt wurden, kamen die Bayern auf 24.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Huub Stevens

Bayer Leverkusen - FC Schalke 04

Quelle: dpa

Huub Stevens: "Knurrer von Kerkrade" wird Schalkes Trainer genannt. Wer nicht weiß, woher der Spitzname kommt, bekam am Samstag Anschauungsunterricht. 0:2 hatte Schalke bei Bayer Leverkusen verloren - und Huub Stevens hatte ungemein wenig gesehen, was zur Erheiterung seines Gemütszustandes hätte beitragen können. Das klang anschließend so: "Das war ein kollektives Versagen." Und so: "Ich hätte auch neun Spieler auswechseln können. Und einer der beiden, die ich nicht ausgewechselt hätte, fliegt dann auch noch vom Platz." Gemeint war Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos, der sehr beherzt zu Werke ging und verdientermaßen vom Platz geflogen war. Nach intensiver Recherche von Süddeutsche.de soll Stevens selbst abends beim Zähneputzen noch geknurrt haben. Grrrrrrr! Grrrrrrr!

(ebc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Marko Marin

Marko Marin

Quelle: AP

Marko Marin: Die Saison verläuft für Borussia Mönchengladbach alles andere als wunschgemäß. Also was tun? Unter Ziffer 2b im großen Buch der allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Fußballs (gleich nach "Trainer entlassen") steht diesbezüglich: "Alte Helden zurückholen". Gemünzt ist diese Episode auf Marko Marin, den früheren Gladbacher Liebling, den es erst zu Werder Bremen zog, im Sommer dann zum FC Chelsea. In Chelsea spielt Marin nicht gerade häufig, zuletzt saß er wieder 90 Minuten auf der Bank. In der Zeitung Mirror wird deshalb über eine Rückkehr nach Gladbach spekuliert. Doch daran scheint wenig dran zu sein. "Das ist ein Super-Werbegag seines Beraters", sagt Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof. Schade eigentlich.

(ebc)

© Süddeutsche.de/ebc
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