Elf des Bundesliga-Spieltags:Lewandowski überblickt das Chaos

Robert Lewandowski macht die entscheidenden Dinge beim aufregenden Spiel in Leverkusen, Arjen Robben saust nach dem Abpfiff am schnellsten und zwei Wintereinkäufe führen ihre neuen Teams gleich zum Sieg.

Die Elf des Spieltags

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Heurelho Gomes

1899 Hoffenheim - SC Freiburg 2:1

Quelle: dpa

Robert Lewandowski macht die entscheidenden Dinge beim aufregenden Spiel in Leverkusen, Arjen Robben saust nach dem Abpfiff am schnellsten und zwei Wintereinkäufe führen ihre neuen Teams gleich zum Sieg.

Die Elf des Bundesliga-Spieltags. 

Heurelho Gomes: Als die TSG Hoffenheim unter Woche ihren neuen brasilianischen Torhüter verpflichtete, meldeten sich umgehend die Zweifler zu Wort. Was? Den dritten Mann von Tottenham Hotspur? Ein Typ, dem das in Humorfragen meist stilsichere Fachmagazin 11 Freunde ein Video seiner zahlreichen Pannen mit dem Titel "Sie nannten ihn Bahnschranke" widmete? Ja, genau dieser Kerl stand dann gegen Freiburg beim Tabellen-16. im Kasten - und plötzlich gewannen die Hoffenheimer wieder. Gomes pflückte sicher viele hohe Bälle aus der Luft, er wirkte hochgradig konzentriert und als alles vorbei war, sank er ehrfürchtig auf die Knie und dankte dem lieben Gott. Für Tim Wiese bedeutet das: Seine Geschichte in Hoffenheim wird immer trauriger.  

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Robert Lewandowski

Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund

Quelle: dpa

Robert Lewandowski: Es war ein irres Spiel in Leverkusen, welches der BVB mit 3:2 gewann. Besonders war zum Beispiel der Lupfer von Reus zum 0:1. Oder der im Strafraum dantelnde Kießling, der den 1:2-Anschlusstreffer für Bayer vorbereitete. Und doch war ein anderer der spielentscheidende Mann - das Genie, das das Chaos überblickte, obwohl man ihn gar nicht wirklich wahrnahm: Robert Lewandowski. Glauben Sie nicht? Hier ist der Beweis: Er schickte Reus vor seinem Lupfer in die Tiefe. Er zwang Leverkusens Torwart Leno und Verteidiger Boenisch zu unwirschen Fouls im Strafraum (einen Elfer verwandelte Kuba), und wenige Sekunden nachdem Bayer in seiner stärksten Phase das 2:2 erzielt hatte, staubte der Stürmer aus Polen zum 3:2-Endstand ab. Noch Zweifel?

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Michel Bastos

FC Schalke 04 - SpVgg Greuther Fürth

Quelle: dpa

Michel Bastos: Von seinen Qualitäten hätte man ja wissen können - aber dass er sie so rasch beweist? Der brasilianische Zugang beim FC Schalke ist bekannt für schnelle Dribblings und einen ungemein starken Linksschuss. Den ersten setzte er noch ans Außennetz des Fürther Tores. Beim zweiten Mal machte er es besser und katapultierte den Ball aus 20 Metern Entfernung fast ansatzlos ins lange Eck. SpVgg-Torwart Wolfgang Hesl erschrak ein wenig und blickte dem Geschoss hilflos hinterher. Am Ende siegten dennoch die Gäste aus Franken und ihr Trainer Mike Büskens bemerkte süffisant: "Wir wollten auch den Bastos, aber bei 1,8 Millionen sind wir ausgestiegen." So viel bezahlten die Gelsenkirchener für ihren Neuen - als Leihgebühr.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Mike Büskens

FC Schalke 04 - SpVgg Greuther Fürth 1:2

Quelle: dpa

Mike Büskens: Beim 2:1-Siegtreffer seiner Mannschaft Sekunden vor Abpfiff verlor Fürths Trainer Mike Büskens die Fassung. Er rannte auf den Platz und sprang mitten in das orange-grüne Menschenknäuel, das sich auf dem Schalker Rasen ob des zweiten Bundesliga-Siegs der Spielvereinigung gebildet hatte. Ihn, der mehr als 250 Ligaspiele für die Gelsenkirchener absolviert hatte, plagte nach dem Spiel ein wenig das schlechte Gewissen. Mit heiserer Stimme wünschte er seinen Blauen von nun an nur noch Siege, die Meisterschaft und sogar den Champions-League-Titel - mächtig stolz über den Coup seiner Fürther war Büskens trotzdem. 

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Nikola Djurdjic

Greuther Fuerth's Djurdjic celebrates a goal against Schalke 04 during the German first division Bundesliga soccer match in Gelsenkirchen

Quelle: REUTERS

Nikola Djurdjic: Mehr als eine Million Euro hatte die SpVgg Greuther Fürth in der Winterpause für Nikola Djurdjic hingelegt - Vereinsrekord! Und der Serbe wurde gleich in seinem ersten Spiel zum Matchwinner. Zunächst bereitet er gegen den FC Schalke den 1:1-Ausgleich durch Felix Klaus vor. Schon da hätten die "Königsblauen" gewarnt sein müssen, denn Klaus traf bisher nur einmal, und zwar beim bis dahin einzigen Saisonsieg der Franken. In der 90. Minute hielt Djurdjic dann seinen Kopf hin und der Ball segelte formschön ins Tor. Dass er zuvor deutlich im Abseits gestanden hatte und fürs Ausziehen seines Trikots die gelbe Karte sah, wird ihm so richtig egal sein. Wer weiß, wie oft er bei den stark vom Abstieg bedrohten Fürthern noch die Gelegenheit bekommt, seinen durchtrainierten Oberkörper zu präsentieren. 

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Arjen Robben

Gomez und Robben

Quelle: dpa

Arjen Robben: Unter den Berichterstattern bei Bayern-Spielen bürgert sich ein Trend ein. Seit Arjen Robben nur noch auf der Bank sitzt, wird genau beobachtet, wie schnell und mit welcher Laune sich der Holländer nach Schlusspfiff aus dem Staub macht. Die Bilanz aus Mainz: Zwar durfte Robben in der Schlussphase als Einwechselspieler ran, doch für launige Interviews oder ein wenig Siegesfreude war er nicht zu haben. Nur wenige Minuten nach Abpfiff sauste der flinke Flügelmann schon durch die Katakomben des Mainzer Stadions in Richtung Mannschaftsbus. Derzeit scheint klar: Seine Situation nervt den Niederländer. Da helfen auch die ständigen Rotations-Versprechen von Trainer Jupp Heynckes wenig. 

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Thomas Tuchel

1. FSV Mainz 05 v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Thomas Tuchel: So richtig geschmeckt hatten dem Mainzer Trainer die Huldigungen aus München vor diesem Spieltag nicht. Er sei "prädestiniert", irgendwann einmal in München zu arbeiten und überhaupt ein ganz ganz formidabler Taktiker. So hatte es Jupp Heynckes gesagt. Vielleicht hatte Tuchel da schon geahnt, dass zuviel Freundschaftsbekundungen vor so einem großen Spiel nicht gesund sind. Während der Partie gegen die Bayern geriet er dann mehrfach mit Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer aneinander - und die Harmonie war dahin. "Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Sportmanager so oft an der Linie war wie Matthias Sammer und mich dann noch verbal attackiert," erklärte Tuchel den Ärger. Eine Replik Sammers blieb aus. Vielleicht auch besser so. 

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Daniel van Buyten

1. FSV Mainz 05 - FC Bayern München

Quelle: dpa

Daniel van Buyten: Vergangene Woche sagte Bayerns Belgier einen interessanten Satz: "Klar macht Fußball mir weiterhin Spaß, ich habe noch Feuer in mir." Es war eine Anspielung auf sein fortgeschrittenes Alter: In der kommenden Woche wird er nämlich 35 Jahre alt. An diesem Spieltag stand er gegen Mainz wieder in der Startelf, während Jérôme Boateng zuschauen musste - und van Buyten überzeugte erneut. Wenn Trainer Jupp Heynckes also behauptet, es gäbe derzeit keinen Grund für große Änderungen, darf das auch als Kompliment für den "Sohn des Wrestlers" (Van Buytens Vater war Profi-Catcher) gelten. Wer soviel Schwung mitbringt, der könnte auch diese Rückrunde als Stammspieler beenden. 

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Srdjan Lakic

Eintracht Frankfurt's Lakic scores his second goal against Hamburger SV's Adler during their German Bundesliga first division soccer match in Hamburg

Quelle: REUTERS

Srdjan Lakic: Drei Mal hatte Srdjan Lakic mit der Mannschaft seines neuen Vereins Eintracht Frankfurt trainiert, da stellte ihn Coach Armin Veh beim Hamburger SV schon in die Startelf. Doch sein Mannschaftskollege Stefan Aigner hatte sich offensichtlich schnell gemerkt, wie der Kroate sich im gegnerischen Strafraum bewegt - Aigner setzte Lakic zweimal so gut in Szene, dass der Angreifer endlich wieder feiern durfte. Zuvor hatte er in 25 Bundesliga-Spielen beim VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim nicht ein einziges Tor geschossen. In Hamburg zeigte er seinen vor Stolz geschwellten Bizeps beim Torjubel gleich doppelt. 

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Alexander Manninger

VfL Wolfsburg v FC Augsburg - Bundesliga

Quelle: M. Kern/Getty

Alexander Manninger: Augsburgs neue Nummer eins traf in Wolfsburg auf einen alten Bekannten. Mit Diego spielte beim Gegner ein Mann, den der Österreicher aus seiner Zeit in Turin gut kennt. Und weil beim FCA nach dem verdienten Punktgewinn in der Fremde gute Laune herrschte, verteilte Manninger fleißig Komplimente. "Diego ist ein sehr feiner Typ - und auch ein super Fußballer." Dasselbe hätte man an diesem Tag auch über den Torhüter selbst sagen können: Mit einigen guten Paraden sicherte er seiner Elf das Remis - und so kamen die Schwärmereien prompt zurück. "Er hat uns heute den Sieg zunichte gemacht," sagte - natürlich - Wolfsburgs Diego. 

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Bruno Labbadia

Fortuna Düsseldorf - VfB Stuttgart

Quelle: dpa

Bruno Labbadia: Es wirkt schon alles ein wenig seltsam beim VfB Stuttgart. Da zieht sich die Vertragsverlängerung des Trainers ewig in die Länge und just in diesen Tagen, als endlich alles geregelt ist, geht bei der Mannschaft gar nichts mehr. Gegen die Bayern hatten es die Schwaben in der Vorwoche wenigstens noch versucht, aber beim 1:3 in Düsseldorf gelang der Elf von Bruno Labbadia so wenig, dass man sich ernsthaft Sorgen machen muss. Die Stuttgarter hatten oft den Ball, doch sie konnten damit selten etwas anfangen - und so bilanzierte Labbadia ernüchtert: "Wir haben dem Gegner in die Karten gespielt und zu einfach die Tore kassiert. 71 Prozent Ballbesitz nutzen uns nichts, wenn wir uns nicht intelligent bewegen."

(jbe)

© Süddeutsche.de/mane/jbe/hum
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