Eklat beim 1. FC Nürnberg:Roth sieht rot

Nach dem verpatzten Start in der 2. Fußball-Bundesliga hat der Präsident des 1. FC Nürnberg seine Spieler übel beschimpft. "Ich habe eine Pistole samt Waffenschein und würde einigen am liebsten das Hirn durchpusten", drohte Michael A. Roth den Profis.

Ein knappes halbes Jahr nach dem sechsten Abstieg aus der Bundesliga und nach zuletzt schwachen Leistungen breitet sich beim 1. FC Nürnberg Panik aus. Durch die blamable 1:2-Niederlage gegen den VfB Lübeck ist der mit zwei Siegen in die Saison gestartete Club auf Platz 14 gefallen; ihn trennen nur noch vier Treffer von einem Abstiegsplatz.

Während Trainer Wolfgang Wolf einige seiner Spieler für untauglich erklärt hat und Aufsichtsratsmitglied Klaus Schramm über "katastrophales Gekicke" schimpfte, verlor Präsident Michael A. Roth zum wiederholten Mal das rechte Maß. "Nach dieser Vorstellung muss ich sagen: Ich habe eine Pistole samt Waffenschein und würde einigen am liebsten das Hirn durchpusten", drohte der Vereinschef laut Nürnberger Abendzeitung.

Die Worte galten den Spielern, und die Äußerung hat Roth laut AZ keineswegs in der unmittelbaren Aufregung nach dem Spiel getroffen, sondern eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff, im Anschluss an eine kurze interne Beratung.

"Herr Roth ist der Präsident und hat das Recht, die Mannschaft zu kritisieren", sagte Trainer Wolf, als er auf die strittige Bemerkung des Club-Chefs angesprochen wurde, "aber ich selbst sehe keinen Grund, auf die Mannschaft einzuprügeln."

Roth nahm gestern nicht weiter Stellung . Er sei in den kommenden zwei Tagen nicht erreichbar, hieß es. Roths Entgleisung ruft den Skandal um den inzwischen entlassenen Sportdirektor Edgar Geenen wach, der im Herbst 2001 die Nürnberger Mannschaft in einer internen Besprechung mit den Worten "Ihr seid Dreck, ihr seid Abschaum, ihr seid Müll, ihr seid Lepra" angegriffen hatte.

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