Eisschnelllaufen:Holland jubelt über Dreifach-Triumph

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Sven Kramer, Eisschnelllauf-Held in den Niederlanden.

(Foto: AFP)

Perfekter Olympia-Einstand für die Niederlande: Eisschnellläufer Sven Kramer deklassiert die Konkurrenz über 5000 Meter, er siegt vor zwei Landsleuten. Rodler Felix Loch führt nach zwei Durchgängen. Alle vier deutschen Skispringer qualifizieren sich fürs Finale auf der Normalschanze.

Eisschnelllauf, 5000 Meter: Der niederländische Eisschnelllauf-Profi Sven Kramer hat mit seiner gewohnt fulminanten zweiten Rennhälfte den olympischen Triumph von Vancouver über 5000 m wiederholt. Der 27 Jahre alte Weltrekordler setzte sich in der Adler Arena in der Zeit von 6:10,76 Minuten klar durch.

Dahinter machten Jan Blokhuijsen (6:15,71) und Jorrit Bergsma (6:16,66) den zweiten niederländischen Dreifach-Triumph im Eisschnellauf überhaupt perfekt. 1998 in Nagano/Japan hatten über 10.000 m Gianni Romme, Bob de Jong und Rintje Ritsma alle Medaillen gewonnen. Hervorragender Achter und damit bester eines deutschen Trios wurde der Erfurter Patrick Beckert, der 6:21,18 Minuten benötigte. Auf Platz zehn landete Inzeller Moritz Geisreiter (6:24,79). 21. wurde Alexej Baumgärtner aus Chemnitz in 6:34,34.

Langlauf, Skiathlon: Die Norwegerin Marit Björgen hat bei den Winterspielen in Sotschi zum Auftakt der Skilanglauf-Wettbewerbe ihre vierte olympische Goldmedaille gewonnen. Die 33 Jahre alte Vierfach-Weltmeisterin, die in Vancouver 2010 dreimal triumphiert hatte, gewann den Skiathlon über jeweils 7,5 km im klassischen und freien Stil mit 1,8 Sekunden Vorsprung vor der Schwedin Charlotte Kalla. Bronze ging an Björgens Teamkollegin Heidi Weng, die 13,2 Sekunden zurücklag. Beste eines deutschen Quartetts war die Oberstdorferin Nicole Fessel. Bei ihrer dritten Olympiateilnahme erzielte die 30-Jährige mit Platz 14 ihre bislang beste Platzierung. Ihr Rückstand auf Siegerin Björgen betrug 1:37,8 Minuten. "Ich habe ein bisschen mit der Hitze zu kämpfen gehabt. Am Schluss hatte ich sogar Wadenkrämpfe. Ich hatte einen Top-Ski, ein Dank an die Techniker", sagte Fessel. Auf Platz 26 landete Katrin Zeller (Oberstdorf/2:16,1 Minuten zurück). 35. wurde Stefanie Böhler (Ibach/2:46,4), als 43. kam Claudia Nystad (Oberwiesenthal/3:35,2) ins Ziel.

Rodeln, Männer-Einsitzer: Nach leichten Anlaufschwierigkeiten hat Rodel-Olympiasieger Felix Loch bei den Winterspielen in Sotschi Kurs auf seinen zweiten Gold-Triumph genommen. Der 24-Jährige aus Berchtesgaden verdrängte am Samstag im zweiten Lauf auf der Olympia-Eisrinne von Krasnaja Poljana den führenden Russen Albert Demtschenko auf den zweiten Platz. Bei knapp drei Zehntelsekunden Vorsprung darf Loch nun am Sonntag auf seinen zweiten Coup bei Winterspielen hoffen. Den dritten Platz erreichte der zweimalige Olympiasieger Armin Zöggeler. Der Italiener fährt mit bereits deutlichem Rückstand seiner sechsten Medaille bei Winterspielen entgegen.

Andi Langenhan verbesserte sich im zweiten Durchgang und hat als Vierter mit mehr als einer Sekunde hinter Loch zumindest noch Bronzechancen. David Möller liegt hingegen als 14. abgeschlagen zurück. Mit gelöstem Gesichtsausdruck winkte Loch als Führender in die TV-Kameras und zeigte den erhobenen linken Daumen. "Im ersten Lauf waren ein paar Kleinigkeiten drin, die nicht optimal waren. Der zweite Lauf war dann richtig ok", analysierte der viermalige Weltmeister, der sich noch nicht in Sicherheit wähnte: "Allerdings hatte Albert auch einen richtigen Bock."

Skispringen, Männer: Die deutschen Skispringer gehen wie erwartet in kompletter Teamstärke in die Olympia-Entscheidung auf der Normalschanze. Neben den Fixstartern Severin Freund und Andreas Wellinger werden auch Richard Freitag und Andreas Wank an diesem Sonntag (18.30 Uhr) dabei sein. In der Qualifikation am Samstag hinterließ Wank einen starken Eindruck und wurde hinter dem Österreicher Michael Hayböck Zweiter. Mit 102,5 Metern gelang ihm der zweitweiteste Sprung der Qualifikanten. Freitag kam auf Platz 16. Weiter als Wank flogen mit 104 Metern Severin Freund und der Österreicher Gregor Schlierenzauer. Wellinger landete bei 96,5 Metern.

Rodeln, Natalie Geisenberger: Gold-Hoffnung Natalie Geisenberger hat auch das zweite Training der Rodel-Frauen dominiert. Die Weltmeisterin fuhr am Samstag in der Olympia-Eisrinne in Krasnaja Poljana in beiden Übungsläufen deutliche Bestzeit. Dagegen hatte Olympiasiegerin Tatjana Hüfner wie schon am Donnerstag Probleme mit der Bahn und kam weit abgeschlagen ins Ziel. Die Frauen starten am Montag in ihr Olympia-Rennen. "Das ist kein Pokern", sagte Bundestrainer Norbert Loch zu den bislang schwachen Trainingsleistungen von Hüfner. Die 30-Jährige hatte auch am Samstag Probleme mit Kurve fünf, die als Schlüsselstelle der Olympia-Bahn gilt. Besser machte es Teamkollegin Anke Wischnewski, die auf den Plätzen vier und drei landete.

Skispringen, Frauen: Carina Vogt (Degenfeld) hat am ersten Trainingstag ihre Medaillen-Ambitionen unterstrichen. Die 22-Jährige landete in den drei Durchgängen auf den Plätzen drei, vier und elf. Die Entscheidung im erstmals olympischen Frauen-Skispringen fällt am Dienstag. "Carina wird um die Podestplätze mitspringen", sagte Bundestrainer Andreas Bauer. Gianina Ernst (Oberstdorf), mit 15 Jahren die jüngste Teilnehmerin der Winterspiele, und Katharina Althaus (Oberstdorf) schafften es nicht unter die besten 20. Die ehemalige Vize-Weltmeisterin Ulrike Gräßler (Klingenthal) blieb mit Fieber im Bett. "Hinter ihrem Einsatz steht ein Fragezeichen", sagte Bauer. Den mit Abstand besten Eindruck hinterließen Topfavoritin Sara Takanashi (Japan) und die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz, die sich in allen Durchgängen die ersten beiden Plätze teilten. Weltmeisterin Sarah Hendrickson (USA) schaffte es bei ihrem mit Spannung erwarteten Comeback nach fünfmonatiger Verletzungspause nicht unter die besten 25.

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Eishockey, Frauen: Top-Favorit USA ist mit dem erwarteten Sieg in das olympische Eishockey-Turnier der Frauen gestartet. Gegen Finnland setzte sich der amtierende Weltmeister und Weltranglistenerste am Samstag nach einer dominanten Vorstellung mit 3:1 (1:0, 2:0, 0:1) durch und untermauerte seine Ambitionen auf den zweiten Olympiasieg nach 1998. In der von der deutschen Schiedsrichterin Nicole Hertrich geleiteten Partie erwischten die USA dank des Treffers von Hilary Knight nach nur 53 Sekunden einen Traumstart. Die weiteren Tore in der Schayba Arena erzielten Kelli Stack (28.) und Alex Carpenter (36.), Susanna Tapani (56.) gelang nur noch der Anschluss für den Weltranglistendritten. Bei einer Torschussstatistik von 43:15 hätte der Sieg der USA deutlich höher ausfallen müssen. Ärgster Widersacher im Kampf um Gold dürfte einmal mehr das kanadische Team sein, das sich mit den USA bislang alle WM-Titel und Olympiasiege aufgeteilt hat und am Samstag (14.00/17.00 MEZ/OZ) gegen die Schweiz spielte. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) greift am Sonntag (14.00/17.00 MEZ/OZ) in das Geschehen ein. Zum Auftakt trifft die Mannschaft von Bundestrainer Peter Kathan auf Gastgeber Russland.

Snowboard, Shaun White: Der zweimalige Olympiasieger Shaun White zeigt sich mit der Halfpipe bei den Winterspielen von Sotschi zufrieden und mahnt nur kleinere Änderungen an. Die Pipe im "Rosa Chutor" Extreme Park sei ein wenig zu steil. "Aber das ist einfach zu ändern", sagte der US-Superstar nach dem ersten Training am Samstag. "Es ist besser zu viel als zu wenig. Zu wenig ist nicht gut, ich bin glücklich. Ich denke, dass es großartig wird." Der 27-Jährige hatte seine Teilnahme bei der Olympia-Premiere Slopestyle abgesagt und will sich auf den dritten Goldgewinn nacheinander in der Halfpipe am Dienstag konzentrieren. "Es ist nicht mehr Druck als ich mir selbst mache", sagte White über die Erwartungen in der Heimat. "Ich erwarte das Beste von mir, immer."

Ski alpin, Abfahrt: US-Skirennfahrer Bode Miller hat seine Goldambitionen bei der olympischen Abfahrt untermauert. Der Amerikaner fuhr am Samstag beim dritten und letzten Training die klare Bestzeit und distanzierte Aksel Lund Svindal aus Norwegen um 0,66 Sekunden. Der Italiener Peter Fill kam auf Rang drei. "Ich bin bereit und will gewinnen", sagte Miller, der schon bei der ersten Übungsfahrt am schnellsten unterwegs war. "Das war beeindruckend von Bode, er ist bisher der beste Fahrer auf diesem Berg", lobte auch Svindal seinen Haupt-Konkurrenten bei der Medaillenvergabe am Sonntag.

Bei den Damen erzielte die Schweizerin Dominique Gisin im dritten Training die Bestzeit. Sie lag vor ihrer Teamkollegin Lara Gut und der Schwedin Kajsa Kling. Zahlreiche Spitzenfahrerinnen, unter ihnen Maria Höfl-Riesch oder auch Viktoria Rebensburg, ließen die Übungsfahrt aus. Nachdem Höfl-Riesch bei der Eröffnungsfeier am Freitagabend die deutsche Mannschaft ins Olympiastadion geführt hatte, stand am Samstag für sie Slalom-Training auf dem Programm. Im Abfahrts-Training an diesem Sonntag will Höfl-Riesch wieder starten. Die Super-Kombination aus Schussfahrt und einem Slalom-Durchgang findet am Montag statt, die Spezialabfahrt am Mittwoch.

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