Eisschnelllauf-WM:Jenny Wolf verpasst Medaille um 0,05 Sekunden

Bei der Eisschnelllauf-WM fehlen der Berlinerin wenige Hundertstel zur Bronze. Die Skispringer verpatzen ihr Saisonfinale. José Mourinho heizt Spekulationen über seinen Abschied bei Real Madrid an. Wolfgang Niersbach will ins Uefa-Exekutivkommittee.

Sportnachrichten in Kürze

Eisschnelllauf-WM: Die Berlinerin Jenny Wolf hat am Sonntag eine Medaille bei den Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Sotschi um 0,05 Sekunden verpasst. Nach ihren Sprints in 38,16 sowie 37,97 Sekunden beendete sie die Konkurrenz über 500 Meter mit 76,13 Punkten auf Platz vier. Der Sieg ging an Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Lee Sang-Hwa aus Südkorea mit 75,34 Punkten (37,69/37,65) vor Beixing Wang aus China (76,03) und der russischen 1000-Meter-Weltmeisterin Olga Fatkulina (76,08). Seriensiegerin Lee hatte in dieser Saison nur gegen Jenny Wolf beim Weltcup-Finale in Heerenveen eine Niederlage einstecken müssen und souverän den Gesamt-Weltcup über 500 Meter gewonnen. Judith Hesse aus Erfurt verpasste vor knapp 2000 Zuschauern in der Adler-Arena auf Rang zwölf eine Platzierung unter den besten Zehn, Jennifer Plate kam bei ihrem WM-Debüt auf Platz 17. Die deutschen Männer sind zum Abschluss ohne Medaille geblieben. Das Trio Alexej Baumgärtner (Chemnitz), Marco Weber (München) und Patrick Beckert (Erfurt) musste sich in 3:48,83 Minuten mit Platz sechs begnügen. Der WM-Titel ging an die favorisierten Niederlande (3:42,03). Die Silbermedaille sicherte sich Südkorea (3:44,59) vor Polen (3:45,22).

Wintersport, Skispringen: Die deutschen Skispringer haben zum Abschluss einer starken Saison einen erneuten Podestplatz verpasst. Beim ersten Weltcup-Sieg von Lokalmatador Jurij Tepes landete Severin Freund im slowenischen Planica als bester DSV-Adler nur auf Rang neun. Damit verpasste der Niederbayer auch den erhofften Sprung auf Platz drei des Gesamtweltcups. Michael Neumayer, nach dem ersten Durchgang noch starker Dritter, musste sich mit Rang zehn begnügen. Sieger Tepes flog auf 217 und 214 Meter und gewann mit 425,5 Punkten vor Rune Velta (423,7), der Norwegen mit nur sechs Punkten Vorsprung noch den Sieg in der Nationenwertung vor Österreich brachte. Die Austria-Adler hatten die Länderwertung zuletzt achtmal in Folge für sich entschieden. Rang drei ging an den Slowenen Peter Prevc (422,5).

Der 24 Jahre alte Freund (404,9) beendete den besten Winter seiner Karriere mit 923 Punkten auf Rang vier der Gesamtwertung. Besser war aus deutscher Sicht zuletzt Sven Hannawald in der Saison 2002/2003 als Zweiter. Den Polen Kamil Stoch (953) holte der Rastbüchler aber nicht mehr ein, der Weltmeister wurde in Planica Achter. Der zweimalige Saisonsieger Richard Freitag (366,7) flog im letzten Weltcup der Saison nur auf den 20. Platz. Andreas Wank (Oberhof/326,4) überstand einen Sturz im zweiten Durchgang unverletzt, fiel aber vom 21. auf den 30. und letzten Rang zurück. Andreas Wellinger (Ruhpolding) verzichtete nach seinem heftigen Sturz am Samstag auf den Wettbewerb.

Golf, Tiger Woods: Tiger Woods steht nach über zwei Jahren vor der Rückkehr auf den Golf-Thron. Der 37 Jahre alte US-Amerikaner und Titelverteidiger übernahm am Samstag mit einer hervorragenden 66er Runde die Führung bei der Arnold Palmer Invitational in Florida. Mit seinem achten Sieg bei dem PGA-Turnier in Orlando würde der 14fache Majorsieger den Nordiren Rory McIlroy an der Spitze der Golf-Weltrangliste ablösen. Zudem kann Woods den Rekord des 2002 verstorbenen Sam Snead einstellen: Ihm war es bisher als einzigem Spieler gelungen, ein Turnier auf der US-Tour acht Mal zu gewinnen.

Auf dem anspruchsvollen Par-72-Kurs im Bay Hill Club & Lodge spielte Woods in der dritten Runde des Einladungsturniers von US-Golf-Legende Arnold Palmer überragendes Golf und stürmte vom siebten Platz an die Spitze. Vor allem auf den Grüns zeigte der neue Freund von US-Skistar Lindsey Vonn eine ganz starke Vorstellung. "Ich habe heute wirklich viele gute Putts gemacht", sagte er. Woods führt vor der Schlussrunde des mit 6,2 Millionen Dollar dotierten Turniers mit zwei Schlägen Vorsprung auf das Trio Rickie Fowler (USA), John Huh (USA) und Justin Rose (England/alle 207 Schläge).

DFB, Wolfgang Niersbach: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat nochmals bekräftigt, dass er seinen Vorgänger Theo Zwanziger als Mitglied im Exekutiv-Komitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) noch in diesem Frühjahr beerben möchte. "Das Mandat von Theo Zwanziger endet jetzt im Mai. Ich kandidiere. Am Sonntag schließt die Kandidatenliste. Ich bewerbe mich für einen Sitz im Exekutiv-Komitee", sagte der 62-Jährige im Fußball-TV-Talk "Doppelpass" bei Sport1. Niersbach freut sich über die bevorstehenden Aufgaben: "Es ist eine spannende Geschichte, mir macht es wunderbar Spaß. Ehrenamt wie Hauptamt, wir haben ein Motto: Wir wollen nicht nur verwalten, sondern auch gestalten."

Radsport, Christopher Froome: Christopher Froome hat sich 99 Tage vor dem Start der 100. Frankreich-Rundfahrt für die Jubiläums-Tour empfohlen. Der Radprofi aus dem Sky-Team gewann auf Korsika, wo die Tour am 29. Juni gestartet wird, das 82. Critérium International. Als Sieger der letzten von drei Etappen verdrängte er am Sonntag seinen Teamkollegen Richie Porte vom Spitzenplatz. Auf dem Col d'Ospidale war Froome nach 176 Kilometern nicht zu schlagen. Der in Kenia geborene Brite, der zuletzt die Fernfahrt Tirreno-Adriatico unglücklich verloren hatte, erreichte das Ziel als Solist und verwies seinen Teamkollegen Richie Porte in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Paris-Nizza-Gewinner Porte, am Sonntag Tageszweiter hinter Froome mit 27 Sekunden Rückstand, hatte am Vortag das sieben Kilometer lange Zeitfahren gewonnen. Das Sky-Duo Froome/Porte hatte die Konkurrenz sicher im Griff. Bester deutscher Radprofi bei der prominent besetzten Mini-Tour auf Korsika war Altmeister Andreas Klöden. Der fünffache Critérium-Sieger Jens Voigt aus Berlin (41) hatte im Zeitfahren 36 Sekunden verloren und damit keine Hoffnung mehr auf eine vordere Platzierung.

Mourinho verunsichert Real Madrid

Fußball, Real Madrid: Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid zieht juristische Schritte gegen den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes in Erwägung. Fuentes hatte am Freitag gesagt, er habe vor, "Schulden bei Real Madrid einzutreiben". Welche Art von Schulden das seien, ließ er offen. Der spanische Renommierklub und Arbeitgeber der beiden deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedria reagierte mit einer Stellungnahme: Fuentes versuche die öffentliche Meinung zu Ungunsten Reals zu beeinflussen, betonten die Madrilenen. Falls der Verein überhaupt Schulden bei ihm habe, würden diese mit einem Prozess gegen die französische Zeitung Le Monde 2006 zusammenhängen. Der Mediziner sagte damals als Zeuge für Real aus. Er habe, anders als in einem Artikel der Zeitung behauptet, keine Verbindung zu dem Klub unterhalten. Als Mediziner sei Fuentes nie für Real tätig gewesen.

Fußball, Real Madrid: Durch kryptische Aussagen hat Trainer José Mourinho Spekulationen über seinen vorzeitigen Abschied vom spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid angeheizt. "Alle wissen, dass ich ein Abenteurer bin. Nach Portugal, England, Italien und Spanien ist es aber schwer, ein neues Ziel zu finden. Deswegen kann es mich auch an ein altes Ziel ziehen. Es gibt Dinge, die schnell passieren können und sich niemand vorstellen kann", sagte der 50-Jährige in seiner portugiesischen Heimatstadt Setubal bei der Eröffnung einer Ausstellung über seine Person. Seinen noch bis 2016 laufenden Vertrag beim Klub der deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira ließ Mourinho bei der Antwort auf die Frage nach seiner Zukunft bei den Königlichen unerwähnt. Schon seit Herbst vergangenen Jahres spekulieren Beobachter mit Mourinhos Abgang aus der spanischen Metropole.

Handball, Bundesliga: Handball-Bundesligist HSV Hamburg hat einen Pflicht-Heimsieg gegen GWD Minden gelandet und dadurch die Chance auf die erneute Champions-League-Qualifikation genährt. Vor 7433 Zuschauern in der O2 World besiegte die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb die Gäste am Sonntag klar 33:21 (15:12). Bester HSV-Werfer war Hans Lindberg, dem zwölf Tore, davon sechs Siebenmeter, gelangen. In der Anfangsphase lief bei den Gastgebern allerdings noch recht wenig zusammen. Vor allem Pascal Hens unterliefen einige Abspielfehler. So konnte Minden nach zehn Minuten auf 5:2 davonziehen. Eine starke Viertelstunde reichte den Hamburgern jedoch, um mit einer 15:12-Führung in die Pause zu gehen. Im zweiten Durchgang ragte dann vor allem HSV-Torhüter Johannes Bitter heraus, der drei Siebenmeter parierte. Die Hanseaten nutzten ihre Chancen nun konsequent und kamen so am Ende noch zu einem klaren Erfolg.

Curling, WM: Schottlands Curling-Frauen haben sich bei der Weltmeisterschaft im lettischen Riga den Titel gesichert. Die Auswahl um Spielführerin Eve Muirhead bezwang am Sonntag das schwedische Team mit 6:5. Damit schaffte Muirhead, die 2010 im Finale noch den deutschen Frauen unterlegen war, ihren ersten WM-Sieg. Bronze ging an die Curling-Frauen aus Kanada, die die USA mit 8:6 besiegten. Das deutsche Team des SC Riessersee hatte bei den Titelkämpfen enttäuscht und mit Platz elf die direkte Qualifikation für Olympia 2014 verpasst. Allerdings haben die Weltmeisterinnen von 2010 um Spielführerin Andrea Schöpp noch eine letzte Chance, sich das Ticket für die Winterspiele zu sichern.

Eishockey, NHL: Trotz des zweiten Saisontreffers von Nationalverteidiger Dennis Seidenberg haben die Boston Bruins in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL ihre zehnte Niederlage kassiert. Bei den Toronto Maple Leafs, die auf Korbinian Holzer verzichteten, unterlag der Stanley-Cup-Sieger von 2011 mit 2:3, befindet sich als Vierter der Eastern Conference allerdings weiter klar auf Play-off-Kurs. Auch Toronto darf sich als Sechster im Osten berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme an der Meisterschaftsrunde machen. Seidenbergs 1:3-Anschlusstreffer gleich zu Beginn des letzten Drittels ließ Boston noch einmal hoffen.

Trotz einer beherzten Schlussoffensive kamen die Bruins aber nur noch zum 2:3. Einen wichtigen Erfolg im Kampf um die begehrten Play-off-Tickets verbuchten unterdessen Jochen Hecht und Christian Ehrhoff mit den Buffalo Sabres. Dank zweier Treffer des Österreichers Thomas Vanek behielten die "Säbel" bei den Montreal Canadiens mit 2:1 die Oberhand. Damit verkürzte Buffalo den Abstand zu den Carolina Hurricanes, die im Osten als Achter den letzten Play-off-Platz belegen, auf zwei Punkte.

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