Curling:Deutsche Mannschaft wartet noch auf ersten Sieg

Sotschi 2014 - Curling

Noch ohne Sieg bei Olympia: Das deutsche Curling-Team um Skip John Jahr (Mitte)

(Foto: dpa)

Gegen China verlieren die Curler um Skip John Jahr das vierte Spiel in Folge. Zwei Niederländer holen die nächsten Medaillen im Eisschnelllauf - ein Deutscher verpasst das Podium knapp. Norwegische Bevölkerung spricht sich gegen Olympia-Bewerbung Oslos aus.

Curling, Vorrunde: Die deutschen Curler warten bei den Olympischen Spielen in Sotschi weiter auf den ersten Sieg. Am Mittwochabend verlor die Hamburger Mannschaft um Skip John Jahr gegen China 7:11 und musste die vierte Niederlage im vierten Spiel hinnehmen. Wenige Stunden zuvor hatte die Auswahl des Deutschen Curling Verbandes (DCV) auch gegen Norwegen (5:8) das Nachsehen. Damit bestehen für Jahr und Co. nur noch theoretische Chancen auf den Einzug ins Halbfinale.

"Am Ende hat leider wieder dieser Tick gefehlt. Wir müssen es mal schaffen, zwei gleichwertig gute Hälften zu spielen. Hier ist jeder Gegner stark, da bekommt man nichts geschenkt", sagte Bundestrainer Martin Beiser. Gegen Norwegen hatte es vor dem letzten End 5:5 gestanden, und auch gegen China besaß Deutschland vor dem letzten Durchgang (7:8) noch Siegchancen. Zuvor hatte das DCV-Team gegen Kanada (8:11) und Großbritannien (6:7) knapp verloren. Nach dem spielfreien Donnerstag bietet sich Deutschland am Freitag wieder die Möglichkeit zum ersten Sieg, wenn es gegen die USA und die Schweiz geht.

Snowboard, Frauen: Außenseiterin Kaitlyn Farrington aus den USA hat bei der Flugshow der Snowboarderinnen in der Halfpipe den großen "alten" Damen ihres Sports ein Schnippchen geschlagen. Die 24-Jährige aus dem kleinen Örtchen Hailey im Bundesstaat Idaho beendete mit ihrem Olympiasieg die Ära von Kelly Clark, Hannah Teter (beide USA) und Torah Bright (Australien), die seit den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 die Szene dominiert hatten. Farrington, eine zappelige Brünette, die bei Großereignissen nie groß in Erscheinung getreten war, legte bei ihrem zweiten Lauf 91,75 Punkte vor. Bright, die im ersten Lauf gestürzte Olympiasiegerin von 2010, kam ihr mit 91,50 Punkten noch am nächsten. Clark, ebenfalls im ersten Finaldurchgang gestürzte Olympiasiegerin von 2002, blieb mit 90,75 Punkten wie 2010 in Vancouver immerhin noch Bronze. Teter, Olympiasiegerin 2006, wurde Vierte.

Eisschnelllauf, 1000 Meter: Stefan Groothuis hat den Niederlanden in der fünften Eisschnelllauf-Entscheidung bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi die vierte Goldmedaille beschert. Der 32-Jährige gewann über 1000 m in 1:08,39 Minuten mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem Kanadier Denny Morrison. Bronze ging an 500-m-Olympiasieger Michel Mulder aus den Niederlanden in 1:08,74 Minuten. Der US-Amerikaner Shani Davis verpasste es als Achter in 1:09,12 Minuten deutlich, als erster Eisschnellläufer bei Olympia dreimal auf der gleichen Strecke zu gewinnen. Nur um zwölf Hundertstel lief Nico Ihle an der dritten deutschen Medaille auf dieser Distanz vorbei. In 1:08,86 Minuten belegte der Chemnitzer, der über 500 m Achter war, den undankbaren vierten Platz direkt vor dem Berliner Samuel Schwarz, der in 1:08,89 gestoppt wurde.

Eishockey, Männer: Schweden ist mit einem Sieg ins olympische Eishockey-Turnier gestartet. Der zweimalige Olympiasieger bezwang am Mittwochabend in Sotschi die Tschechen um Altstar Jaromir Jagr mit 4:2 (2:0, 2:2, 0:0). Zweimal Erik Karlsson (11. Minute/25.), Patrik Berglund (14.) und Henrik Zetterberg (21.) schossen für die lange Zeit besseren "Tre Kronor" einen 4:0-Vorsprung heraus. Marek Zidlicky (29.) und Veteran Jagr (31.) gaben den Tschechen noch einmal Hoffnung. Im zweiten Spiel zum Turnier-Auftakt mühte sich Vize-Weltmeister Schweiz dank eines Treffers von Simon Moser acht Sekunden vor Schluss zu einem 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) gegen Lettland.

Sotschi 2014
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Olympia, Bewerbung: Die Mehrheit der norwegischen Bevölkerung hat sich gegen eine Bewerbung Oslos um die Winterspiele 2022 ausgesprochen. 55,9 Prozent der Norweger lehnten eine Ausrichtung der Spiele ab, nur 34,5 Prozent bekundeten ihre Unterstützung. Das ergab eine Meinungsumfrage des InFac-Instituts. Was die negativen Werte für den Fortgang der Bewerbung, die offiziell beim IOC liegt, zu bedeuten hat, ist noch unklar. In der Region um die Hauptstadt Oslo war die Unterstützung mit 44,8 Prozent etwas stärker als landesweit. In der nördlichen Region des Landes erreichte die Ablehnung einen Wert von 81,7 Prozent. Am Montag hatte die Stadt Oslo erklärt, dass das Budget für die Spiele die Kosten von 4,4, Milliarden Euro nicht übersteigen werde. Sotschi hat für die Austragung der Spiele 2014 in Russland rund 38 Milliarden Euro investiert. Norwegens Hauptstadt hat vier Rivalen: Peking, Lwiw (Ukraine), Almaty (Kasachstan) und Krakau (Polen). Die Entscheidung über den Gastgeber der Winterspiele 2022 fällt auf der 127. Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Kuala Lumpur am 31. Juli 2015.

Ski alpin, Dopingkontrolle: Das Olympische Komitee Österreichs (ÖOC) hat nach einer Dopingprobe bei Skifahrerin Elisabeth Görgl eine Beschwerde beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht. Görgl war am Abend vor ihrem Start in der Abfahrt am Mittwoch um 22.55 Uhr getestet worden. Die medizinische Kommission des IOC zeigte sich nach Angaben des ÖOC von der Vorgangsweise der Kontrolleure alles andere als angetan. Dem ÖOC geht es vor allem darum, dass sich der Vorfall in den kommenden Tagen nicht wiederholt. "Wir unterstützen den Kampf gegen Doping zu 100 Prozent. Aber diese späte Kontrolle, in der Nacht vor dem Wettkampf, geht entschieden zu weit. Der Vorfall war für Elisabeth sicher eine Störung der Wettkampfvorbereitung", sagte Wolfgang Schobersberger, Leiter des ÖOC-Ärzteteams in Sotschi. Görgl landete bei der Abfahrt auf Platz 16.

Biathlon: Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang will die Biathlon-Ziele für die Winterspiele nach dem schwächsten Olympia-Rennen einer Frauenmannschaft nicht korrigieren. "Wir wollen weiter um Medaillen kämpfen. Das Vermögen dazu haben wir", sagte Müssiggang der Nachrichtenagentur dpa. Man dürfe nicht vergessen, dass man in diesem Winter schon den Staffel-Weltcup gewonnen habe. "Das zeigt, dass wir noch zur Weltklasse gehören." Im Verfolgungsrennen am Dienstag hatte es keine Läuferin aus dem deutschen Quartett um die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel in die Top 25 geschafft.

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