Eisschnelllauf:Reise ins Ungewisse

Anna Seidel

Mit höchster Kurvengeschwindigkeit: Die 19-jährige Anna Seidel, deren Rennkalender als nächsten Termin die EM in Dresden vermerkt.

(Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Die deutschen Shorttrack-Spezialisten wagen ein Experiment: Sie bereiten sich in den Niederlanden auf Olympia vor - mit erstaunlichem Erfolg.

Von Barbara Klimke

An enge Rennen mit Massenstart ist Bianca Walter gewohnt. Die Herausforderung, vor der sie im Sommer stand, hat ihr als Shorttrack-Spezialistin dann aber doch ein Höchstmaß an sportlicher Dynamik abverlangt. Sogar ohne Kufen unter den Füßen. Einen Umzug in ein anderes Land, empfahl der Verband: quasi über Nacht, mit der ganzen Trainingsgruppe, von Dresden in die Niederlande. "Zwei Tage packen", sagt sie, "dann ging es schon los." Ein "gewagter Schritt" sei das gewesen, den ihr die Verantwortlichen da vorschlugen, erzählt sie heute. Denn niemand wusste, ob sich das Risiko, das Spiel mit ihrer Laufbahn, auszahlen würde. Drei Monate später hat Bianca Walter, 27 Jahre alt, bei den ersten beiden Weltcups der Saison die Olympia-Norm der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) gemeistert, zum ersten Mal in ihrer Karriere. Und was im Sommer als Reise ins Ungewisse begann, könnte nun mit etwas Glück im Februar bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea enden.

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