Eisschnelllauf:Pechstein erlahmt im Endspurt

Germany's Claudia Pechstein reacts during the women's 3,000 metres speed skating race at the Adler Arena during the 2014 Sochi Winter Olympics

Claudia Pechstein: Ohne Medaille über 3000 Meter

(Foto: REUTERS)

Claudia Pechstein wird Vierte über 3000 Meter, die Niederländerin Ireen Wüst gewinnt Gold. US-Snowboarderin Jamie Anderson triumphiert im Slopestyle der Frauen. Dario Cologna holt im Skiathlon die erste Goldmedaille für die Schweiz.

Eisschnelllauf, 3000 Meter: Claudia Pechstein hat ihre zehnte Olympia-Medaille verpasst. Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin belegte am Sonntag bei den Winterspielen in Sotschi beim Rennen über 3000 Meter in 4:05,26 Minuten nur den vierten Platz. Gold ging an die Niederländerin Ireen Wüst (4:00,34), die damit bereits den dritten Olymiasieg ihrer Karriere feierte. Silber holte Vancouver-Olympiasiegerin Martina Sablikova (Tschechien/4:01,95). Die Russin Olga Graf wurde Dritte (4:03,47). Die Berlinerin Bente Kraus kam auf Platz zwölf.

Slopestyle der Frauen, Snowboard: Einen Tag nach Premierensieger Sage Kotsenburg bei den Männern hat Snowboarderin Jamie Anderson auch bei den Frauen den USA die erste olympische Goldmedaille im Slopestyle beschert. Die 23 Jahre alte ehemalige WM-Zweite setzte sich in Sotschi mit 95,25 Punkten für den besseren ihrer beiden Läufe vor der Finnin Enni Rukajarvi (92,50) durch. Bronze holte sich die Britin Jenny Jones (87,25). Deutsche Slopestylerinnen waren bei der ersten Austragung auf der olympischen Bühne nicht am Start.

Skilanglauf, Skiathlon: Wie schon vor vier Jahren in Vancouver hat der Schweizer Skilangläufer Dario Cologna das erste Skilanglaufrennen der Männer bei Olympia gewonnen. Der 27-Jährige setzte sich bei den Winterspielen in Sotschi im Skiathlon über jeweils 15 Kilometer im klassischen und freien Stil nach einem packenden Finish mit 0,4 Sekunden Vorsprung vor Vancouver-Triumphator Marcus Hellner aus Schweden durch. Bronze ging an Vizeweltmeister Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen, der einen Rückstand von 1,4 Sekunden aufwies. Cologna hatte 2010 das Auftaktrennen über 15 km für sich entschieden. Achtbar schlug sich ein deutsches Duo, das bis zwei Kilometer vor dem Ende zur Spitzengruppe gehörte. Hannes Dotzler aus Sonthofen kam als 13. ins Ziel (29,4 Sekunden zurück). Der 36 Jahre alte Tobias Angerer aus Vachendorf, der vor vier Jahren in Vancouver Silber gewonnen und sich erst in letzter Sekunde für Sotschi qualifiziert hatte, belegte den 15 Platz (34,3). Keine Rolle spielten Axel Teichmann (Lobenstein) und Thomas Bing (Dermbach).

Eishockey, Frauen: Die Schwedinnen sind mit einem mühsamen Sieg in das olympische Turnier gestartet. Der zweite Gruppengegner der deutschen Mannschaft setzte sich in einer umkämpften Partie gegen Japan mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) durch. Den Siegtreffer für den Olympiazweiten von 2006 erzielte Jenni Asserholt (13.). Im nächsten Spiel am Dienstag (11.00/14.00 Uhr MEZ/OZ) treffen die Schweden auf die Deutschen, die am späteren Sonntag (14.00/17.00 Uhr MEZ/OZ) ihr Auftaktmatch gegen Gastgeber Russland bestritten. Am Vortag hatten sich die beiden Top-Favoriten USA und Kanada keine Blöße gegeben. Zunächst gewann der Weltmeister und Weltranglistenerste USA gegen Finnland mit 3:1 (1:0, 2:0, 0:1), danach behielt Olympiasieger Kanada gegen die Schweiz mit 5:0 (2:0, 3:0, 0:0) die Oberhand.

Langlauf, Frauen: Norwegens Skilanglauf-Königin Marit Björgen wird ihre Karriere womöglich langfristig fortsetzen und noch bei den Spielen 2018 sowie 2022 an den Start gehen. "Physisch ist das möglich. Ich möchte dabei bleiben, solange die Motivation da ist. Wie lange das sein wird, ist schwer zu sagen", sagte die 33-Jährige dem Nachrichtenportal adressa.no nach ihrem Erfolg im Skiathlon von Sotschi, ihrem insgesamt vierten Olympiasieg. Björgen, die in Sotschi sechsmal Gold holen und zur erfolgreichsten Athletin Olympischer Spiele aufsteigen kann, hatte bislang ein Karriereende nach der WM 2015 in Falun ins Auge gefasst. "Mein Trainer Egil Kristiansen hat mir aber gesagt: Du wirst schon noch die beiden nächsten Spiele machen", sagte Björgen, die am Dienstag im Sprint nach Gold greift. Das Kraftpaket aus Trondheim gehört schon jetzt zu den erfolgreichsten Wintersportlern der Geschichte. Neben ihren vier Olympiasiegen hat Björgen zwölf Weltmeistertitel gewonnen, mehr hat im nordischen Skisport nur die russische Langläuferin Jelena Wälbe (14) erreicht.

Sotschi 2014
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Rodeln, Männer: Die Weltmeister Tobias Wendl und Tobias Arlt sind stark ins Olympia-Training der Rodel-Doppelsitzer gestartet. Der Bayern-Express legte am Sonntag auf der selektiven Eisrinne von Krasnaja Poljana in den ersten beiden Übungsläufen jeweils Bestzeit vor. Nur hauchdünn hinter den Seriensiegern des Olympia-Winters lagen allerdings die lettischen Olympia-Zweiten Andris und Juris Sics. Die WM-Zweiten Toni Eggert und Sascha Benecken fuhren auf die Ränge sieben und sechs. Die Doppelsitzer tragen ihre beiden Medaillenläufe am Mittwoch aus.

Ski-Freestyle, Buckelpiste: Justine Dufour-Lapointe hat bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi nach einem Patzer der großen Favoritin Hannah Kearney die Goldmedaille gewonnen. Die Kanadierin holte am Samstagabend im Extreme Park mit 74,80 Prozentpunkten den Sieg vor ihrer älteren Schwester Chloe. Die Vancouver-Olympiasiegerin Kearney aus den USA zeigte im Finale der besten Sechs eine unsaubere Fahrt zwischen den Buckeln und wurde nur Dritte. Maxime, die Älteste des Geschwister-Trios Dufour-Lapointe, war in der Runde der besten Zwölf ausgeschieden. Die einzige deutsche Teilnehmerin Laura Grasemann hatte die Endläufe verpasst.

Skispringen, Robert Kranjec: Skiflug-Weltmeister Robert Kranjec muss nach seinem Sturz in der Qualifikation auf einen Start bei der ersten Olympia-Entscheidung in Sotschi verzichten. Der Slowene erlitt eine Knieverletzung, hofft aber noch auf einen Einsatz von der Großschanze am 15. Februar. Der 32-Jährige war am Samstag nach der Landung zu Fall gekommen und hatte humpelnd den Auslauf verlassen. Kranjec war noch am Abend in einem Krankenhaus untersucht worden. Dort wurde eine Überdehnung des Innenbandes diagnostiziert, möglicherweise ist das Band auch eingerissen. Bei der Entscheidung von der Normalschanze am Sonntagabend gingen nur 49 Springer an den Start.

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