Eisschnelllauf:Oranje schnappt sich alle Medaillen

Sotschi 2014 - Eisschnelllauf

Eisschnellläuferin Jorien ter Mors: Überwältigt vom eigenen Erfolg

(Foto: dpa)

Über 1500 Meter gewinnen die niederländischen Eisschnellläuferinnen alle Medaillen - Jorien ter Mors toppt Ireen Wüst mit Olympia-Rekord. Die deutschen Frauen enttäuschen. Ein russischer Zweierbob schockiert die Konkurrenz, die deutschen Piloten liegen nach dem zweiten Lauf deutlich hinter den Medaillenrängen.

Eisschnelllauf, 1500 Meter: Jorien ter Mors hat ihre niederländische Landsfrau Ireen Wüst düpiert und der großen Favoritin bei den Winterspielen in Sotschi das Eisschnelllauf-Gold über 1500 m weggeschnappt. Die 24-Jährige, die am Schwarzen Meer bereits zweimal im Shorttrack angetreten war, gewann in 1:53,51 Minuten mit 58 Hundertstelsekunden Vorsprung vor der über 3000 m siegreichen Wüst (1:54,09), die damit ihr insgesamt viertes Olympia-Gold verpasste. Den vierten Dreifach-Erfolg der niederländischen Eisschnellläufer in der Olympia-Geschichte machte Lotte van Beek als Dritte in 1:54,54 perfekt. Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin Claudia Pechstein verpasste derweil ihre zweite Gelegenheit, als erste Wintersportlerin bei sechs Olympischen Spielen jeweils mindestens eine Medaille zu gewinnen. Nach Platz vier über 3000 mm reichte es für die 41-Jährige Berlinerin in 1:59,47 Minuten nur zu Rang 19. Monique Angermüller (Berlin/2:00,32) und Gabriele Hirschbichler (Inzell/2:01,18) enttäuschten auf den Plätzen 24 und 30.

Zweierbob, 2. Lauf: Die deutschen Zweierbob-Piloten liegen zur Halbzeit der olympischen Rennen von Sotschi deutlich hinter den Medaillenrängen. Weltmeister Francesco Friedrich fiel am Sonntag mit Anschieber Jannis Bäcker im zweiten von vier Durchgängen von Platz fünf auf sieben zurück und hat zwei Zehntelsekunden Rückstand auf den Bronzerang. Der Russe Alexander Subkow geht als Führender mit großem Vorsprung in den zweiten Tag. Zweiter ist der Schweizer Beat Hefti vor dem Amerikaner Steven Holcomb. Thomas Florschütz und Kevin Kuske kamen nur auf Rang zehn, Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt landete mit Alexander Rödiger auf Platz 14.

Eistanz, Kurztanz: Die amerikanischen Eistänzer Meryl Davis und Charlie White haben den Grundstein für das erste Eistanz-Gold bei Olympischen Winterspielen für ihr Land gelegt. Nach dem Kurztanz führen die Weltmeister vor den Olympiasiegern von 2010, Tessa Virtue/Scott Moir aus Kanada. Dritte wurden am Sonntag im "Eisberg" von Sotschi die Russen Jelena Ilinych/Nikita Kazalapow. Nelli Zhiganshina und Alex Gazsi aus Oberstdorf reihten sich vor der Kür am Montag auf einem guten zehnten Rang ein. Die Berliner Tanja Kolbe/Stefano Caruso erreichten das Finale auf Rang 19. Erstmals gibt es bei den Winterspielen keine Plichttänze mehr.

Curling, Männer: Die deutschen Curler haben bei den Olympischen Spielen in Sotschi im achten Spiel ihre siebte Niederlage kassiert. Gegen Dänemark verlor die Hamburger Mannschaft um Skip John Jahr mit 3:6. Das Halbfinale hatte die Auswahl des Deutschen Curling Verbandes (DCV) bereits am Samstag verpasst, das letzte Turnierspiel bestreitet sie am Montag (11.00 MEZ) gegen Gastgeber Russland. Anders als in vielen Partien zuvor ließen sich Jahr und Co. von den Dänen zu Beginn nicht abschütteln. Nach dem dritten End stand es 2:2, nach sechs Ends 3:3. Die Vorentscheidung fiel im siebten Durchgang, als Dänemark zwei Steine verbuchte. Vor dem zehnten End gab Deutschland auf.

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Eishockey, Männer: Die Eishockey-Nationalmannschaft der USA ist in das Viertelfinale der Olympischen Spiele von Sotschi eingezogen. Zum Abschluss der Vorrunde besiegte der Mitfavorit Slowenien mit 5:1 (2:0, 2:0, 1:1) und sicherte sich damit ungeschlagen den ersten Platz in Gruppe A. Gastgeber Russland, der am Samstag gegen die USA mit 2:3 nach Penaltyschießen verloren hatte, gewann am Sonntag gegen die Slowakei mit 1:0 (0:0, 0:0, 0:0 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen. Damit haben die Russen nur noch theoretische Chancen auf den direkten Einzug in die Runde der letzten Acht. Wahrscheinlicher ist der Umweg über die K.o.-Duelle. Im ersten Spiel des Tages hatte in Gruppe B Österreich mit dem 3:1 (2:0, 0:1, 1:0) gegen Norwegen seinen ersten Sieg in Sotschi verbucht. Am Abend ermittelten Olympiasieger Kanada und Finnland den Gruppensieger.

Snowboard Cross, Finale: Die 20 Jahre Eva Samkova hat die erste olympische Goldmedaille im Snowboard überhaupt für Tschechien gewonnen. Die Zweite der diesjährigen X-Games setzte sich im Cross-Finale im Rosa Chutor Extreme Park souverän vor der Kanadierin Dominique Maltais durch und holte damit auch das erste Gold für ihr Land bei den Winterspielen in Sotschi. Bronze ging an die Französin Chloe Trespeuch. Deutsche Snowboarderinnen waren nicht am Start.

Eishockey, Platzierungsrunde: Die deutschen Eishockey-Frauen haben nach der dritten Niederlage bei den Olympischen Spielen in Sotschi ihr vorgegebenes Ziel verpasst. In der ersten Platzierungsrunde unterlag das Team von Bundestrainer Peter Kathan dem Weltranglistendritten Finnland 1:2 (0:2, 1:0, 0:0) und spielt nun um den Platz sieben. Am Dienstag (9.00/12.00 MEZ/OZ) trifft Deutschland auf den Verlierer der Partie zwischen Gastgeber Russland und Japan, die am Sonntagabend stattfand. Nach der Niederlage gegen Finnland muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) um den Klassenverbleib bangen. Sollte Deutschland auch sein letztes Turnierspiel verlieren, stehen Ende des Jahres die Relegationspartien gegen die beste Mannschaft der B-Gruppe an. Bettina Evers (29.) erzielte in ihrem 318. Länderspiel das Tor für Deutschland. Für Finnland trafen Jenni Hiirikoski (2.) und Michelle Karvinen (9.).

Skicross, Verletzung: Der Zustand der schwer am Rücken verletzten Skicrosserin Maria Komissarowa war am Morgen nach der Operation weiterhin ernst, aber stabil. Das teilte der russische Ski-Freestyle-Verband am Sonntag auf seiner Internetseite mit. Die Nacht sei zufriedenstellend verlaufen. Die 23-Jährige hatte sich bei einem Sturz im Training bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi den zwölften Brustwirbel gebrochen, sie war sechseinhalb Stunden operiert worden. Die Ärzte wollten später erneut beraten, ob sie von Krasnaja Poljana in ein anderes Krankenhaus gebracht werden kann. Eine weitere Prognose könne erst in drei bis vier Tagen gestellt werden, eine zweite Operation in etwa zwei Wochen sei wahrscheinlich. Der Unfall hatte sich am Morgen auf einer offiziellen Strecke im Rosa Chutor Extreme Park ereignet.

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