Eisschnelllauf:Niederlage für Team NL

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(Foto: Petr David Josek/AP)

Die Siegesserie der Niederländer endet über die 10 000 Meter. Favorit Sven Kramer verpasst es, zum erfolgreichsten Läufer der Historie zu werden.

Den schwächelnden Star fast eingeholt, doch den Kampf um die Medaille klar verloren: Eisschnellläufer Patrick Beckert ist bei Olympia trotz größter Anstrengungen leer ausgegangen. Der 27-Jährige belegte im hochklassigen 10 000-Meter-Rennen in 13:01,94 Minuten den siebten Platz und vergab seine größte Chance auf eine Medaille. Am Sonntag hatte Beckert als Zehnter über 5000 Meter Edelmetall verpasst.

Gold ging an den Weltrekordler Ted-Jan Bloemen aus Kanada, der in olympischem Rekord von 12:39,77 Minuten triumphierte und die niederländische Dominanz im Gangneung Oval durchbrach. Nach zuvor fünf Siegen in fünf Rennen ging ausgerechnet auf der Paradestrecke der Oranje-Stars der Titel an einen Läufer einer anderen Nation. Von 21 zu vergebenden Eisschnelllauf-Medaillen hatte das "TeamNL" in Südkorea zuvor 20 geholt.

Dass es nicht zu Gold reichte, lag weniger am zweitplatzierten Jorrit Bergsma (12:41,98) als vielmehr an 5000-Meter-Olympiasieger Sven Kramer, der im Rennen gegen Patrick Beckert am Ende dramatisch einbrach und Sechster (13:01,02) wurde. Bronze sicherte sich überraschend Nicola Tumolero aus Italien (12:54,32).

Moritz Geisreiter (Inzell/13:06,35), der im Vancouver-Olympiasieger Lee Seung-Hoon aus Südkorea einen unbequemen Gegner hatte, belegte in seinem letzten olympischen Rennen den neunten Rang. Geisreiter haderte mit der Zeit: "Das ist nicht gut genug für Olympische Spiele."

Aber vor allem Kramer erlebte einen deprimierenden Abend. Die glanzvolle Karriere des 28-maligen Weltmeisters wird wohl ohne Olympiagold auf der langen Distanz enden. Mit einem Sieg hätte sich der 31-Jährige zum erfolgreichsten männlichen Eisschnellläufer der Geschichte gekürt. Schon 2010 in Vancouver hatte Kramer ein Wechselfehler im Schlussdrittel das sicher geglaubte Gold gekostet.

Patrick Beckert sah sich nach "guten Olympischen Spielen" in seinem Weg bestätigt, allerdings wies Chef-Bundestrainer Jan van Veen den besten deutschen Langstrecken-Eisschnellläufer in die Schranken. "Er hat Potenzial", sagte der Niederländer, "aber Patrick muss einen sehr guten Tag haben, um mal einen guten Lauf zu erwischen." Beckert brauche auch eine bessere Grundlage: "An einem sehr guten Tag musst du das Rennen in 12:45 Minuten laufen. Das ist das Niveau."

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