Eishockey-WM:Zerbrochen an der sanften Mauer

Ice Hockey World Championship 2016

Cristobal Huet (l.) hält den Penalty von Marcel Goc.

(Foto: Anatoly Maltsev/dpa)

Die deutsche Mannschaft verzweifelt beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen Frankreich am starken französischen Torhüter. Das DEB-Team steht nun bereits unter Druck.

Der Mann, an dem die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beim WM-Auftakt gegen Frankreich scheiterte, heißt Christobal Huet. An dem sanften Mann mit dem schmalen Schultern verzweifelten selbst die jungen NHL-Stürmer der Deutschen. Die Mannschaft von Trainer Marco Sturm verlor mit 2:3 (0:1, 2:1, 0:0) nach Penaltyschießen.

16:4 Torschüsse sammelte die deutsche Auswahl im ersten Drittel, doch es waren die Franzosen, die mit 1:0 führten. Schon nach vier Minuten ließ sich die deutsche Mannschaft nach einem Scheibenverlust überrennen, Damien Reaux ließ Torhüter Timo Pielmeier (Ingolstadt) keine Chance. Gegen die flinken Überfälle der Franzosen hatten die deutschen Abwehrreihen auch weiterhin Probleme, in Unterzahl kassierte Deutschland beinahe den nächsten Gegentreffer.

Dabei hatte Marco Sturm bei seinem WM-Debüt als Trainer wieder so etwas wie Euphorie entfachen wollen. Das gelang erst im zweiten Drittel. 26 Sekunden nach Wiederanpfiff traf Deutschland dann endlich: In Überzahl zog Philip Gogulla von der blauen Linie ab und Tobias Rieder von den Arizona Coyotes nutzte den Abpraller zum 1:1. Danach kontrollierte Deutschland das Spiel, und Felix Schütz nutzte die Überlegenheit zum zweiten Treffer aus. Doch die Franzosen gaben nicht auf und kamen zum etwas glücklichen Ausgleich zum 2:2 durch Valentin Claireaux.

Sie rufen ihn "Christowall", die Mauer

Im Schlussdrittel hatte dann Patrick Reimer in der 44. Minute im Überzahlspiel die große Chance. Doch Huet, schon 40 Jahre alt, warf sich gegen den DEL-Topscorer dazwischen. Danach konnte sich auf der anderen Seite auch der deutsche Schlussmann Pielmeier mit starken Paraden in der Verlängerung zeigen.

Im Penaltyschießen scheiterten dann alle drei deutschen Schützen an Christobal Huet, den sie "Christowall", die Mauer, rufen. Damien Fleury als dritter Schütze entschied mit seinem Penalty-Tor die Partie zugunsten des Mit-Ausrichters der WM 2017.

Nach der Niederlage steht die deutsche Mannschaft damit im Kampf um die anvisierten Viertelfinal-Plätze bereits unter Druck. Bereits am Sonntag (15.15 Uhr/Sport1) trifft die DEB-Auswahl auf den zweimaligen Weltmeister Finnland, der zum Auftakt 6:2 gegen Weißrussland gewonnen hat.

Zwei Tage später folgt das Duell gegen die Slowakei, die als ein Hauptkonkurrent im Kampf ums Viertelfinale gilt. Danach stehen die Spiele gegen Titelverteidiger Kanada, der Deutschland bei der WM im vergangenen Jahr in Prag mit 10:0 vom Eis gefegt hatte, gegen Weißrussland, die USA und Aufsteiger Ungarn auf dem Programm.

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