Eishockey-WM in Tschechien:Kanada holt den Titel

Taylor Hall und Sergei Bobrovski

Kanadas Taylor Hall (r.) bejubelt das 3:0 seines Teamkollegen Sidney Crosby. Russlands Torwart Sergei Bobrovski (l.) ist eher unglücklich.

(Foto: AP)
  • Mit einem 6:1 über Titelverteidiger Russland holt sich Kanada den Titel bei der Eishockey-WM in Tschechien.
  • Die Nordamerikaner krönen damit ihre starke Turnierleistung mit zehn Siegen in zehn Spielen.
  • Zuvor holt das US-Team Platz drei, Gastgeber Tschechien wird nur Vierter.

Kanada siegt deutlich und wird Eishockey-Weltmeister

Es war das Aufeinandertreffen der beiden erfolgreichsten Nationen in der Geschichte der Eishockey-Weltmeisterschaft, zudem der beiden besten Mannschaften des Turniers. Und es nahm einen überraschend deutlichen Ausgang: Im Finale der WM 2015 in Prag krönte sich Kanada zum 25. Mal zum Champion und ließ Titelverteidiger Russland beim 6:1 (1:0, 3:0, 2:1) keine Chance.

Cody Eakin (19.), Tyler Ennis (22.), Crosby (28.), Tyler Seguin (29.), Claude Giroux (49.) und Nathan MacKinnon (50.) machten Kanadas Trimph im Prestige-Duell vor 17.383 Zuschauern perfekt. Für Russland gelang Jewgeni Malkin nur der Ehrentreffer (53.).

Zehn Spiele, zehn Siege, 66:15 Tore

Für Kanada, Olympiasieger 2014 in Sotschi, war es der erste Titel seit acht Jahren. Es war Kanadas zehnter Sieg im zehnten Turnierspiel, wodurch sich die Mannschaft eine Extraprämie von einer Million Schweizer Franken verdiente. Das Geld hatte der Weltverband IIHF mithilfe eines Marketingpartners für den Fall ausgelobt, dass ein Team alle zehn WM-Partien in der regulären Spielzeit gewinnt. Das Torverhältnis des nordamerikanischen Teams liegt über den Verlauf der Weltmeisterschaft bei 66:15.

Rasantes Spiel in Prag

In Prag entwickelte sich ein rasantes und hochklassiges Spiel, das die Kanadier mit ihrer Klasse früh entschieden. Ihre Chancen ließen die beiden Kontrahenten zunächst ungenutzt, bis die Kanadier knapp zwei Minuten vor der Drittelpause nach einem Schuss von Tyler Ennis erstmals jubelten und ihr Torfestival eröffneten. Der Treffer wurde Eakins zugeschrieben, der den Puck noch abgefälscht haben soll.

Die Basis für den klaren Erfolg legte der Topfavorit im zweiten Abschnitt. Stürmer Ennis von den Buffalo Sabres schlängelte sich durch die russische Defensive, umkurvte das Tor und krönte seinen famosen Sololauf mit dem 2:0. Dann hämmerte Pittsburgh-Profi Crosby freistehend die Scheibe unter die Latte. Nur 44 Sekunden später sorgte Seguin für noch klarere Verhältnisse. Giroux und Mackinnon erhöhten mit ihren Treffern die Ausbeute der Kanadier auf beeindruckende 66 Turnier-Tore.

Nur Platz vier für den Gastgeber

Zuvor war es den Tschechen mit Altstar Jaromir Jagr nicht gelungen, sich für das Halbfinal-Aus gegen Kanada zu entschädigen. Nick Bonino (8. Minute), Trevor Lewis (19.) und Charlie Coyle (40.) sorgten für den Erfolg des US-Teams im Spiel um Platz drei. Tschechien beendete das Turnier wie im Vorjahr mit dem vierten Platz.

Die nächste Eishockey-WM findet 2016 in den russischen Metropolen Moskau und St. Petersburg statt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: