Eishockey:Wieder torlos

Ice Hockey World Championship 2015
(Foto: Salvatore Di Nolfi/dpa)

Die Deutschen unterliegen der Schweiz bei der WM 0:1 - und hat kaum noch Chancen auf das Viertelfinale.

Moralisch fühlten sie sich, nein, nicht wie Sieger. Aber ein bisschen besser. Zwei Tage nach der 0:10-Demontage durch Olympiasieger Kanada hat das deutsche Eishockey-Nationalteam im dritten WM-Gruppenspiel zum zweiten Mal verloren. Gegen die Schweiz unterlag die Auswahl von Bundestrainer Pat Cortina durch ein Tor von Denis Hollenstein in der 53. Minute 0:1 (0:0, 0:0, 0:1). "Die Leistung heute war auf jeden Fall besser", sagte Kapitän Michael Wolf. Aber: "Wir waren nicht gut genug", sagte Stürmer Kai Hospelt. Die Chancen der deutschen Mannschaft auf das Viertelfinale sind damit auf ein Minimum gesunken. Da Frankreich am Abend in zweiten Gruppenspiel des Tages auch noch Österreich mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)

bezwang, muss das DEB-Team sogar um den Klassenerhalt zittern. Cortina hatte seine Mannschaft leicht verändert. Im Tor stand erstmals Timo Pielmeier (Ingolstadt), im Sturm hatte der Trainer den Hamburger Nico Krämmer anstelle des Mannheimer Mittelstürmers Christoph Ullmann nominiert. Cortina hatte seine Führungsspieler in die Pflicht genommen ("Sie wissen, was zu tun ist"), Wolf hatte eine "Reaktion" angekündigt gegen die Schweizer, die mit einer 3:4-Niederlage gegen Österreich und einem mühsamen 3:1 gegen Frankreich ihrerseits holperig gestartet waren. Unverändert waren aber die Schwierigkeiten im Spielaufbau. "Wenn man ehrlich ist, hatten wir kaum echte Chancen", sagte Pielmeier. Das Schussverhältnis nach dem ersten Drittel lautete 8:4 für die Deutschen.

Das Ziel der Schweizer, WM-Silbermedaillengewinner von 2013, lautet Viertelfinale, mindestens. Aber trotz vier NHL-Profis im Aufgebot fiel auch ihnen wenig Zwingendes ein. Und wenn, dann war Pielmeier da. Immerhin: Das deutsche Unterzahlspiel funktionierte.

Nach 40 Minuten Gewürge stand es immer noch 0:0. Ein Tor hätte dem Spiel (und den 10 253 Zuschauern) ja so gut getan. Spät fiel es dann: Damien Brunner spielte einen Pass aus der Ecke, Denis Hollenstein stand plötzlich völlig frei vor Pielmeier. Und schon war das Tor, das einzige, gefallen. Die Deutschen haben nun schon seit 121 Minuten keines mehr geschossen.

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