Eishockey:Rechtzeitig aufgewacht

Der EHC München liegt gegen den ERC Ingolstadt schon 0:2 zurück - gewinnt dann aber noch im Penaltyschießen. Kapitän Wolf sorgt für eine Premiere.

Von Christian Bernhard

Eine starke Schlussphase hat den EHC Red Bull München am Sonntagabend vor einer kompletten Woche zum Vergessen bewahrt. Gegen den ERC Ingolstadt kam der aktuelle Meister am zehnten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) trotz eines 0:2-Rückstandes noch zu einem 3:2-Erfolg (0:2, 1:0, 1:0) nach Penaltyschießen und verhinderte so die dritte Niederlage in Serie innerhalb von sechs Tagen. Den entscheidenden Penalty verwandelte Kapitän Michael Wolf - es war sein erster Ligatreffer der Saison.

Dass der Sonntag kein einfacher für den EHC werden würde, deutete sich bereits in der neunten Spielsekunde an. Da schoss Ingolstadts Angreifer Thomas Pielmeier auf Höhe der Torlinie Richtung kurzes Eck - und Münchens Torhüter Danny aus den Birken ließ die Scheibe ins Netz kullern. Der EHC hatte große Probleme, ins Spiel zu finden, die besten Chancen in einem schwachen Startdrittel erarbeitete er sich in Unterzahl. Michael Wolf (16.) und Jason Jaffray (17.) nutzten sie aber nicht. Anders die Gäste: Der Ex-Münchner Martin Buchwieser überwand aus den Birken hinter dem Tor stehend mit der Rückhand zum 2:0, erneut sah der EHC-Torhüter dabei nicht gut aus (19.). Dazu kam ein Verteidiger-Mangel, welcher die Münchner auch am Wochenende nicht losließ. Richie Regehr kassierte am Freitag in Iserlohn einen harten Check, der ihn für die letzten Minuten der Partie und für das Sonntagsspiel außer Gefecht setzte. Wenigstens kehrte Derek Joslin gegen Ingolstadt nach seinem Magen-Darm-Infekt in den Kader zurück, so konnte Münchens Trainer Don Jackson mithilfe des umfunktionierten Stürmers Yannic Seidenberg zumindest sechs Abwehrspieler aufs Eis schicken.

Die hatten so wie der gesamte EHC zu Beginn des Mitteldrittels Glück, als Danny Irmen die große Chance zum 3:0 vergab (23.). Erst dann wachte der Meister auf: Immer und immer wieder schnürte er den ERC in dessen Drittel ein und gab einen Schuss nach dem anderen auf Pielmeier ab. Beeindruckende 36 waren es nach nur zwei Dritteln, doch nur einer davon fand den Weg in den Ingolstädter Kasten: Keith Aucoin verkürzte nach schönem Zuspiel von Brooks Macek auf 1:2 (35.). Pielmeier verhinderte noch vor der zweiten Drittelpause mehrmals den Ausgleich und hatte dabei auch das nötige Glück, denn in Minute 39 kullerte die Scheibe nach einem Tohuwabohu vor ihm an den Pfosten. Auch im Schlussdrittel parierte der ERC-Goalie stark, gegen Deron Quints Schuss hatte er aber keine Chance (57., Überzahl) - genau so wenig wie gegen Wolfs platziert geschossenen Penalty.

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