Eishockey:Plötzlich gejagt

vl Michael Wolf Muenchen 13 Matt Samby Muenchen 27 Maximilian Kastner Muenchen 93 Daryl

Ärgerlich: Den Saisonstart hatte sich Münchens Matt Samby ganz offensichtlich anders vorgestellt.

(Foto: Eibner/imago)

Der EHC München verliert zum Auftakt der Saison 1:3 gegen die Kölner Haie. Das lag nicht unbedingt an einer schwachen Leistung des aktuellen Meisters - Tempo, Härte und Intensität waren bei beiden Mannschaften vorhanden.

Von Christian Bernhard

Das Gefühl, als Gejagter in eine Saison zu gehen, ist für den EHC München neu - als aktueller Meister kann er sich dem aber nicht mehr verwehren. Was das genau bedeutet, bekam er gleich am ersten Spieltag der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu spüren: Ein 123-sekündiger Aussetzer im Mitteldrittel brachte dem Klub am Freitagabend eine 1:3 (0:0, 0:3, 1:0)-Niederlage bei den Kölner Haien ein. Münchens Kapitän Michael Wolf nahm trotzdem "sehr viel Positives" mit. "Bis auf zehn Minuten waren wir sehr, sehr gut und haben vieles richtig gemacht", sagte er.

Beide Mannschaften zeigten von Beginn an, warum sie zum engen Favoritenkreis auf den Titel gehören: Tempo, Härte, Intensität - die Partie hatte alles, was ein Topspiel ausmacht. Mehr Anteile hatten im Auftaktdrittel die Münchner, die auch die erste große Chance hatten: Wolf konnte Kölns Torhüter Gustav Wesslau bei einem Alleingang aber nicht bezwingen (10.). Jerome Flaake (17.), Keith Aucoin (18.) und erneut Wolf (20.) scheiterten auch danach am schwedischen Torwart. "München war klar besser im ersten Drittel", sagte Kölns Angreifer Nico Krämmer. Die Haie schauten aber keinesfalls nur zu, speziell in den letzten Minuten des Auftaktdrittels standen beide Torhüter im Minutentakt im Fokus.

Das Mitteldrittel begann etwas ruhiger, doch es sollte die Ruhe vor dem Sturm sein. Und dieser traf den Meister: Innerhalb von 18 Sekunden erzielten Shawn Lalonde (Überzahl) und Ryan Jones das 2:0 für die Kölner (25.), EHC-Trainer Don Jackson starrte ungläubig auf den Videowürfel der mit 17 207 Zuschauern sehr gut gefüllten Kölner Arena. Doch es sollte noch schlimmer für sein Team kommen. Nicht einmal zwei Minuten später startete Krämmer in der eigenen Hälfte einen Alleingang und tanzte Münchens Torhüter David Leggio zum 3:0 aus - Jacksons Blick ging nun ins Leere. Die Gegentore trafen den EHC sichtlich, erst in den letzten Minuten des Mitteldrittels baute er wieder Druck vor dem gegnerischen Tor auf. Die größte Möglichkeit auf den nächsten Treffer hatten jedoch erneut die Kölner, aber Max Reinhart scheiterte freistehend an Leggio (38.). Als Frank Mauer zu Beginn des Schlussdrittels nach schönem Pass von Dominik Kahun auf 1:3 verkürzte (43.), kam bei den Münchnern noch einmal Hoffnung auf; die Haie brachten ihren Vorsprung aber souverän über die Zeit. Für den EHC München dürfte es am Sonntag wohl kaum leichter werden, dann gastiert er beim Vorjahresfinalisten Wolfsburg (16.30 Uhr).

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