Eishockey:Noch zu naiv

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft erreicht bei den WM-Testspielen in Lettland einen Sieg - und kassiert eine Niederlage.

Mit NHL-Toptalent Leon Draisaitl ist die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft spielstärker geworden, tritt aber weiterhin noch phasenweise naiv auf. Die beiden Testspiele in Lettland machten insgesamt Hoffnung auf das Erreichen des Viertelfinales bei der Weltmeisterschaft in zwei Wochen in Russland (6. bis 22. Mai), auch wenn weiterhin Kaltschnäuzigkeit und Abgeklärtheit fehlen. "Das war eine sehr gute Woche für uns, die Jungs haben hart gearbeitet", sagte Bundestrainer Marco Sturm. Zufrieden ist der deutsche NHL-Rekordspieler aber noch nicht. Denn beim 4:3-Sieg gegen Lettland hatte sein Team eine 4:1-Führung fast noch verspielt. Und im zweiten Spiel gegen die Balten verlor die DEB-Auswahl trotz guter Spielanlage und vieler Chancen klar mit 1:4. "Die Letten haben sich hinten reingestellt, und wir waren irgendwann mit unserer Geduld am Ende. Dann haben wir absolut den Faden verloren, das darf nicht passieren", kritisierte Sturm.

Der 37-Jährige hofft nun auf einen Lerneffekt: "Bei der WM werden solche Situationen auch kommen, da müssen wir einen klaren Kopf bewahren." Auch Draisaitl war nach seinen beiden ersten Saisonauftritten im Nationaltrikot nur bedingt zufrieden. "Wir haben viele gute Sachen gemacht, aber auch ein paar Dinge, die wir definitiv verbessern müssen", sagte der 20-Jährige. Stark war sein Zusammenspiel in der neuen Paradesturmreihe mit NHL-Kumpel Tobias Rieder und DEL-Profi Patrick Reimer. Und es kommt weitere Verstärkung: Durch den schnellen Finalsieg in der Deutschen Eishockey Liga könnte Bundestrainer Sturm die Nationalspieler aus München und Wolfsburg schon für die Länderspielen am 29. und 20. April in Oberhausen gegen Weißrussland nominieren. Spätestens bei der WM-Generalprobe am 3. Mai in Basel gegen die Schweiz will Sturm in Bestbesetzung antreten.

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