Eishockey:Krupp vor Rückkehr

Der zehnte Platz bei der WM reicht Pat Cortina wohl nicht, um seinen Job als Bundestrainer zu behalten. Verbandspräsident Franz Reindl will im Hinblick auf die Heim-WM 2017 neue Euphorie. Er schwärmt schon mal von Cortinas Vorgänger.

Während Bundestrainer Pat Cortina noch um den "besten Job im Eishockey" kämpfte, schwärmte sein Chef Franz Reindl schon von dessen Vor-Vorgänger. "Die Uwe-Krupp-Ära zu beenden, war ein Fehler ohne Not", sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Rande der WM in Tschechien: "Die Nationalmannschaft war auf einem guten Weg und top eingespielt." Cortina konnte den Abwärtstrend nach Krupps Weggang 2011 nicht stoppen. Bei der diesjährigen WM gelang dem 50-Jährigen mit einer Rumpftruppe zwar Platz zehn und damit der Klassenverbleib - doch retten dürfte ihm das den Job nicht.

Reindl kündigte zwar Gespräche mit Cortina für die nächste Woche an, doch nicht wenige glauben, die Entscheidung gegen den Kanadier sei bereits gefallen. Für die Heim-WM in zwei Jahren braucht Reindl neue Euphorie und ein bekanntes Gesicht hinter der Bande. Reindl pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu Krupp, er schließt auch eine Doppellösung mit dem Trainer der Eisbären Berlin nicht aus. Reindls Vorgänger als DEB-Präsident, Uwe Harnos, hatte ein derartiges Modell damals abgelehnt. "Lassen wir das in Ruhe auf uns zukommen. Pat ist die erste Anlaufstelle", versicherte Reindl: "Ich kann vor Pat nur den Hut ziehen, wie er bei der WM stark geblieben ist." Die Indizien sprechen allerdings gegen Cortina.

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