Eishockey:Knappe Siege

21 03 2017 Eishockey Saison 2016 2017 DEL Playoffs Viertelfinale 7 Spieltag Thomas Sabo Ic
(Foto: imago/Zink)

Wolfsburg, Nürnberg und Berlin setzen sich im jeweils entscheidenden siebten Spiel des Playoff-Viertelfinales der DEL durch und müssen bereits am Freitag wieder ran.

Von Christian Bernhard, Nürnberg

Das Spiel lief noch, doch Brandon Prust hatte statt eines Helms bereits eine graue Wollmütze auf seinem Kopf. Der frisch geduschte Angreifer der Nürnberg Ice Tigers hatte es eilig, er wollte an den Eisring, um dieses entscheidende Spiel seiner Mannschaft aus nächster Nähe zu verfolgen. Ein paar Worte für Hans Detsch hatte er auch noch übrig. Der Augsburger möge doch an seiner Schlittschuh-Technik arbeiten, bevor er zum Kampf antrete, sagte Prust. Detsch und Prust hatten sich im sechsten Spiel der Viertelfinalserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen Faustkampf geliefert, für beide war die Partie dann vorbei gewesen. Den sportlichen Kampf hatten die Franken 3:0 für sich entschieden und ein siebtes Spiel erzwungen. "In zwei Tagen", sagte Yasin Ehliz, "hauen wir sie zuhause weg." Weggehauen wurde am Dienstagabend niemand.

Die Franken gewannen aber 5:3 (1:1, 2:0, 2:2) und stehen wie im Vorjahr im Halbfinale. Gleiches gilt für ihren kommenden Gegner am Freitag, die Grizzlys Wolfsburg, die ihr siebtes Spiel 1:0 bei den Kölner Haien gewannen. Nachgezogen haben im Laufe des Abends dann noch die Eisbären Berlin, die in der Verlängerung in Mannheim gewannen (2:1). Das Team von Uwe Krupp beweist derzeit Stehvermögen: Schon im vorherigen Spiel am Sonntag hatten die Eisbären in der Verlängerung gesiegt. Ab Freitag bestreiten sie das Halbfinale beim Meister München.

Die Situation vor der Partie in Nürnberg war für beide Klubs neu, noch nie in ihrer DEL-Geschichte hatten sie ein entscheidendes siebtes Spiel bestritten. Sie gingen engagiert zur Sache. David Stielers 1:0 für Augsburg (9.) glich Ehliz (vorne, ) nur 36 Sekunden später aus. Ehliz wurde zur Hauptperson: Sein Kapitän Patrick Reimer schoss ihm in Minute zwölf die Scheibe ins Gesicht, der Stürmer wurde blutend in die Kabine begleitet. Ehliz kam nicht zurück, doch die Nürnberger vollendeten ihr Werk auch so. Maßgeblich beteiligt war Jesse Blacker. Der Verteidiger traf zum 2:1 (34.) und bereitete Patrick Reimers 3:1 (36., Überzahl) vor. Marco Pflegers Tor nach nur 16 Sekunden im Schlussdrittel schien Augsburgs Hoffnungen zunichte zu machen. Dem war aber nicht so. Innerhalb von 51 Sekunden brachten Justin Shugg und Thomas Holzmann in Minute 50 die Gäste auf 3:4 heran. Marius Möchel sorgte mit seinem Tor zum 5:3 (53.) aber dafür, dass Augsburgs Saison zu Ende ist und Nürnberg weiterspielt.

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