Eishockey-Derby:Shugg in der Verlängerung

Torwartaktion mit v l David Leggio 73 EHC Red Bull Muenchen und Jaroslav Hafenrichter 77 Augsbur
(Foto: Eibner/imago)

Die Augsburger Panther besiegen München glücklich mit 6:5 - für den EHC bereits die dritte Niederlage 2017.

Von Johannes Schnitzler

Auswärtsspiele in Augsburg sind bei den Profis des EHC Red Bull München beliebt. Die Anreise zum schwäbischen Nachbarn ist die kürzeste Dienstfahrt für den deutschen Eishockey-Meister, die Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion prächtig, und normalerweise liegen die Punkte abholbereit: Die jüngsten fünf Spiele beim AEV gewann der EHC. Auch an diesem Sonntag war die Stimmung glänzend, das Augsburger Stadion mit 6139 Zuschauern ausverkauft. "Brutal laut" empfand EHC-Verteidiger Konrad Abeltshauser die Kulisse, so laut, dass es für die Spieler schwer sei, sich auf dem Eis zu verständigen. Vor allem, weil die Zuschauer ein wogendes Derby erlebten, das erst in der Verlängerung seinen glücklichen Sieger fand: Mit seinem dritten Treffer, dem sechsten im siebten Spiel, entschied der Kanadier Justin Shugg 19 Sekunden vor Schluss die Partie per Penalty. Augsburg festigte mit dem 6:5 (1:2, 2:0, 2:3, 1:0), dem ersten Sieg im direkten Duell mit dem EHC in dieser Saison, Platz fünf. Für den Spitzenreiter war es im vierten Spiel 2017 die dritte Niederlage. "War das ein Spaß", sagte Shugg hinterher.

Die Münchner fanden zunächst besser ins Spiel. Jason Jaffray nutzte die zweite Überzahl-Gelegenheit zur Führung (18.). Nur 19 Sekunden später stand es 1:1, Steffen Tölzer hatte den Puck an David Leggio vorbei flach ins Eck geschlenzt. Doch als Yannic Seidenberg auf die Strafbank musste und die AEV-Fans schon die Führung witterten, konterte Brooks Macek eiskalt (19.). Die 2:1-Führung für den EHC nach dem ersten Drittel war verdient.

Augsburg, mit zuletzt vier Siegen ins Jahr gestartet, wollte seine Serie verteidigen. Und auch die Mannschaft von Mike Stewart traf in ihrem zweiten Powerplay: Justin Shugg, als Ersatz für den verletzten T.J. Trevelyan nachverpflichtet, glich zum 2:2 aus (30.). Wenig später führten die Augsburger erstmals: Verteidiger Gabe Guentzel veredelte einen Scheibengewinn in der neutralen Zone mit dem 3:2 (32.). Beinahe hätte Shugg die Führung noch vor der zweiten Pause ausgebaut - nur die Latte verhinderte das 4:2. Nach dem Seitenwechsel aber durfte er seinen Jubel nachholen. Trevor Parkes versperrte Leggio die Sicht, und Shuggs Schuss aus spitzem Winkel landete im Netz (46.). Im Stadion wurde die Kommunikation nun fast unmöglich.

Die Niederlage des EHC schien besiegelt, als Ben Hanowski einen Pass von Drew LeBlanc zum 5:2 abfälschte (51.). Doch München schlug zurück: Daryl Boyle (54.), Derek Joslin (57.) und abermals Jaffray (58.) erzwangen im Schlussspurt die Verlängerung. Dann trat Justin Shugg zum Penalty an.

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