Eishockey:DEL-Finale: Dehner schießt München im ersten Spiel zum Sieg

EHC Red Bull Muenchen v Grizzlys Wolfsburg - DEL Playoffs Final Game One

Jeremey Dehner - versteckt in einem jubelnden Knäuel von EHC-Spielern.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der EHC bezwingt Wolfsburg in der Verlängerung 2:1. Emre Can fällt womöglich für die Fußball-EM aus. Klopp trifft in der Europa League mit dem FC Liverpool auf Villareal.

Eishockey, DEL: Schon das erste Eishockey-Finale zwischen dem EHC München und den Grizzlys Wolfsburg entwickelte sich zu einem großen Kampf mit Überlänge. Erst in der Verlängerung erlöste Jeremy Dehner die favorisierten Münchner mit seinem Siegtor zum 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0). "Die ganze Serie wird für uns ein Kampf", prophezeite der US-Amerikaner nach dem erfolgreichen Auftakt in der über maximal sieben Partien gehenden Playoff-Serie um die deutsche Meisterschaft. Wolfsburgs Trainer Pavel Gross richtete den Blick am Freitagabend sofort nach vorne. "Es war ein hartes Spiel. Am Sonntag geht es weiter." Dann findet in Wolfsburg Finale Nummer zwei statt. "Ich bin stolz auf unser Team. Sie haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen", sagte EHC-Coach Don Jackson. Es war das sechste Münchner Überzahlspiel, in dem Dehner nach elf Minuten und 40 Sekunden der Verlängerung entscheidend abzog. Es war der insgesamt 48. Schuss, den die Münchner abfeuerten. Wolfsburg verzeichnete 22.

Der Kanadier Jérôme Samson hatte die Gastgeber vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Halle im ersten Drittel in Führung geschossen. Verteidiger André Reiss glich im letzten Abschnitt für Wolfsburg aus. Grizzlys-Stürmer Mark Voakes hätte das Spiel fast komplett gekippt. Sein Schuss in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit prallte aber von einem Pfosten an den anderen "und raus", wie sein Coach Gross trocken bemerkte.

Fußball-EM, Emre Can: Fußball-Nationalspieler Emre Can hat den Europa-League-Erfolg mit dem FC Liverpool gegen Borussia Dortmund womöglich mit dem EM-Aus bezahlt. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler hat sich beim 4:3-Rückspielsieg am Donnerstag mehrere Bänder im rechten Knöchel gerissen und wird nach Vereinsangaben zwischen vier und sechs Wochen fehlen. Der Stammspieler wird damit aller Voraussicht nach in der laufenden Saison nicht mehr für die Reds spielen. Bis zum Beginn der EM (10. Juni bis 10. Juli) wird ebenfalls die Zeit knapp. Nach der Knieverletzung von Bastian Schweinsteiger steht damit der zweite Defensivspieler im DFB-Team auf der Kippe. Can war am Donnerstag in der 80. Minute beim Stande von 3:3 ausgewechselt worden, humpelte nach dem Schlusspfiff aber schon wieder mit einem Verband um den rechten Fuß auf den Platz, um den Sieg mit seinem Team zu feiern.

Europa League: Trainer Jürgen Klopp trifft im Halbfinale der Europa League auf den FC Villarreal. Das ergab die Auslosung der Europäischen Fußball-Union am Freitag in Nyon. Im zweiten Vorschlussrundenduell treffen Schachtjor Donezk und Titelverteidiger FC Sevilla aufeinander.

Liverpool muss am 28. April zunächst auswärts antreten, das Rückspiel steigt am 5. Mai an der Anfield Road. Die Klopp-Elf hatte am Donnerstag in einem dramatischen Spiel Borussia Dortmund mit 4:3 ausgeschaltet. Den Reds bietet sich damit weiterhin die Chance, über die Europa League das Ticket für die kommende Champions-League-Saison zu buchen. Dafür müssten sie das Finale in Basel am 18. Mai gewinnen.

Tennis, Fed-Cup: Angelique Kerber und Andrea Petkovic bestreiten im Relegationsspiel in Rumänien am Eröffnungstag die Einzel für die deutschen Tennis-Damen. Kerber trifft am Samstag (12.00 Uhr MESZ/www.tennis.de (http://www.tennis.de) ) in Cluj zunächst auf Irina-Camelia Begu. Anschließend stehen sich Petkovic und Simona Halep gegenüber. Das ergab die Auslosung am Freitag. Am Sonntag kommt es zunächst traditionsgemäß zum Duell der Spitzenspielerinnen zwischen Kerber und Halep. Danach spielen Petkovic und Begu gegeneinander.

Für das abschließende und möglicherweise entscheidende Doppel nominierte Bundestrainerin Barbara Rittner zunächst Julia Görges und Annika Beck. Änderungen sind aber kurzfristig möglich. Der Gewinner der Partie spielt auch im kommenden Jahr in der Weltgruppe der besten acht Nationen, der Verlierer steigt in die Weltgruppe II ab.

Eishockey, NHL: Die New York Islanders mit dem deutschen Eishockey-Torhüter Thomas Greiss haben in der ersten Play-off-Runde der NHL einen Rückschlag hinnehmen müssen. Das Team vom Big Apple verlor die zweite Begegnung der best-of-seven-Serie bei den Florida Panthers mit 1:3. Die erste Partie hatten die Islanders mit 5:4 gewonnen. Greiss, der in seinem ersten Play-off-Spiel als Starter mit 42 Paraden noch den Sieg gesichert hatte, kam dieses Mal auf 28 Saves.

Die Chicago Blackhawks, bei denen Verteidiger Christian Ehrhoff erneut nicht zum Einsatz kam, glichen ihre Serie ebenfalls zum 1:1 aus. Bei den St. Louis Blues setzte sich der Meister mit 3:2 durch. Sowohl Chicago als auch New York haben nun zwei Heimspiele.

Fußball, Frauen: Nationalspielerin Nadine Keßler (28) wird ihre Karriere auf Grund anhaltender Knieprobleme beenden und ihren im Sommer auslaufenden Vertrag beim VfL Wolfsburg nicht verlängern. Die Weltfußballerin 2014 und Europas Fußballerin des Jahres 2014, die als Spielführerin mit den VfL-Frauen jeweils zweimal die Champions League, die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann, lässt ihre weiteren beruflichen Pläne derzeit aber noch offen. Zu ihrer Entscheidung sagt Kessler: "Es ist sehr schmerzhaft für mich, erkennen zu müssen, dass ich meine Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fortsetzen kann.Nichts desto trotz blicke ich positiv in die Zukunft und bin dankbarfür viele wunderschöne Momente, die ich mit dem Verein und dem DFB-Team erleben durfte."

Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter und Cheftrainer der VfL-Frauen, hebt hervor: "Nadine Keßlerwar eine absolute Führungsspielerin. Ohne ihren großen Einsatz wären wir in den vergangenen Jahren wohl längst nicht so erfolgreich gewesen." Seit der Spielzeit 2014/2015 kämpfte die Mittelfeldspielerin mit anhaltenden Knieproblemen und konnte seitdem nur noch einen 30-Minuten-Einsatz in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen im September 2014 bestreiten. Mehrere Comeback-Versuche mussten danach aufgrund ihrer Knieprobleme abgebrochen werden.

Fußball, Frankreich: Ohne seinen in die Sexvideo-Affäre verwickelten Stürmerstar Karim Benzema wird die französische Fußball-Nationalmannschaft die Heim-EM (10. Juni bis 10. Juli) bestreiten. Dies teilte Frankreichs Fußball-Verband FFF am Mittwoch mit. Auch Benzema bestätigte die Entscheidung via Twitter. "Ich bin leider nicht für unsere EURO in Frankreich auserwählt", schrieb der 28-Jährige: "Das ist traurig für mich und alle, die mich unterstützt haben." Sportlich ist der Stürmer des spanischen Rekordmeisters Real Madrid zwar nur schwer zu ersetzen, der Verband FFF begründete seine Entscheidung gegen Benzema aber mit dem Zusammenhalt in der Mannschaft und dem anstehenden Gerichtsverfahren gegen Benzema. Es sei die "gemeinsame Entscheidung" von Nationaltrainer Didier Deschamps und Verbandspräsident Noel LeGraet.

Im Dezember war Benzema (28) zunächst vorerst aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen worden, nachdem Bekannte des Angreifers Valbuena mit einem Sexvideo erpresst hatten. Benzema soll Valbuena geraten haben, das geforderte "Schweigegeld" von 150.000 Euro zu zahlen. In der Folge war eine Debatte über die Zukunft Benzemas in der Equipe tricolore entbrannt. Zuletzt hatte Verbandspräsident LeGraet angekündigt, dass man eine endgültige Entscheidung über die Personalie Benzema spätestens bis zum 15. April fällen werde.

Doping: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) will offenbar die Strafen für Sportler lockern, denen die Einnahme des Dopingmitels Meldonium nachgewiesen worden war. Athleten, die vor dem 1. März 2016 mit weniger als einem Mikrogramm des Herzmittels erwischt worden waren, können auf Gnade hoffen. Wie die WADA am Mittwoch mitteilte, wurden bei Dopingkontrollen seit Jahresbeginn 172 Sportler positiv auf Meldonium getestet.

"Bei der Bewertung von Meldonium fehlen weiterhin wissenschaftliche Informationen zum Abbau des Mittels im Körper", hieß es in einem Statement der WADA. Die Dopingbekämpfer wollen daher nicht ausschließen, dass Athleten, die vor dem 1. März wegen der Einnahme von weniger als einem Mikrogramm gesperrt wurden, das Mittel womöglich vor dem 1. Januar 2016 eingenommen haben. Erst seit der Jahreswende steht Meldonium auf der Dopingliste.

Sollte dem Athleten nicht bekannt gewesen sein, dass das Mittel ab dem 1. Januar verboten wurde, oder er durch falsche Informationen angenommen hatte, das Mittel bis zum 1. Januar 2016 abzubauen, sei der Fall neu zu bewerten. Unter diesen Umständen hält es die WADA für möglich, dass es Gründe für ein schuldloses oder nur fahrlässiges Verhalten auf Seiten des Athleten gebe.

Der russische Eisschnelllaufverband fordert indes, dass es keine Dopingbestrafung für seine des Meldonium-Dopings überführten Stars wie Sprintweltmeister Pawel Kulischnikow und Shorttrack-Olympiasieger Semen Elistratov geben solle. Der Verband setzt sich laut russischer Agenturen für eine sofortige Aufhebung der vorläufigen Sperren durch den Eissport-Weltverband ISU ein. Die überführten Sportler erklärten, dass sie das Mittel nach dem 1. Januar nicht mehr eingenommen haben. Bei Dopingkontrollen wurden in den letzten Monaten etwa 100 überwiegend russische und andere osteuropäische Sportler positiv auf Meldonium getestet.

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