Eishockey bei Olympia:Aus dem Bauch raus

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Bundestrainer Marco Sturm (M.). (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Weil gleich sieben Profis aus der nordamerikanischen Liga NHL fehlen, vertraut Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm für das Olympia-Turnier auf die Routiniers aus der DEL. Christian Ehrhoff soll die deutsche Auswahl anführen.

Von Johannes Schnitzler, München

Es ist nicht anzunehmen, dass Marco Sturm im Luftraum zwischen München und Pyeongchang aus seinem Flugzeugsitz hochgeschreckt ist und bleichgesichtig "Kevin!" gebrüllt hat wie einst im Film Mutter McCallister, die auf dem Weg in den Weihnachtsurlaub ihren Jüngsten allein zu Haus vergaß. Erstens gibt es in der Deutschen Eishockey Liga nur drei Kevins - Kevin Orendorz (Krefeld), Kevin Schmidt (Iserlohn) und Kevin Lavallée (Bremerhaven), der 2011 und 2012 immerhin zwei WM-Turniere mitgespielt hat - und die kämen, mit Verlaub, nur mit viel Fantasie für eine Olympia-Nominierung in Frage. Zweitens gilt der Bundestrainer als ordentlicher Mensch. So gewissenhaft, wie er vor dem Abflug am Mittwoch nach Südkorea seine Koffer gepackt und noch seinen Vertrag bis 2022 verlängert hat, so umsichtig hat er seinen Kader zusammengestellt. Und deshalb muss ihn nun nicht das nagende Gefühl plagen, jemanden vergessen zu haben. Alles ist an seinem Platz. "Jetzt liegt der Fokus auf Olympia", sagte Sturm am Montag im Trainingslager in Füssen.

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