Einzug ins WM-Halbfinale:Deutsche Volleyballer stark wie lange nicht

Einzug ins WM-Halbfinale: Die deutschen Volleyballer stehen im Halbfinale der WM.

Die deutschen Volleyballer stehen im Halbfinale der WM.

(Foto: AFP)

Durch einen klaren Sieg gegen Iran erreicht das DVV-Team erstmals seit vielen Jahren die Runde der letzten vier. Felix Magath verliert mit Fulham erneut - und gerät noch mehr unter Druck. Die DFB-Elf bleibt trotz der Niederlage gegen Argentinien Nummer eins der Fifa-Rangliste.

Volleyball, WM: Die deutschen Volleyballer stehen in Polen vorzeitig im Halbfinale und greifen nach der ersten Medaille seit 44 Jahren. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen siegte im zweiten Drittrundenspiel in Kattowitz gegen den Iran souverän mit 3:0 (25:15, 25:21, 25:19) und feierte im elften Spiel den achten Sieg. Einen Tag nach dem bitteren 0:3 gegen Frankreich präsentierte sich die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wieder von ihrer besten Seite und muss am Donnerstag auch nicht mehr auf einen Sieg der Franzosen gegen den Iran hoffen.

Nach dem klaren Erfolg ist die deutsche Mannschaft nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Dreiergruppe zu verdrängen. Der Weltranglisten-Zehnte Deutschland peilt in Polen die erste Medaille seit Gold für die DDR 1970 in Bulgarien an. Vor allem in den ersten beiden Runden zeigte sich das deutsche Team stark und musste sich in neun Spielen nur Olympiasieger Russland und Titelverteidiger Brasilien geschlagen geben. Platz 8 bei der WM 2010 in Italien war bislang das beste Resultat seit der Wiedervereinigung, das hatte die DVV-Auswahl als Teilnehmer an der Runde der Top 6 bereits übertroffen.

Fußball, Fifa-Rangliste: Fußball-Weltmeister Deutschland bleibt trotz der Niederlage gegen WM-Finalgegner Argentinien Anfang September an der Spitze der Weltrangliste. In dem am Donnerstag vom Weltverband Fifa veröffentlichten September-Ranking führt das Team von Bundestrainer Joachim Löw wie im Vormonat vor den Südamerikanern. Das Duo baute seinen Vorsprung leicht aus. Kolumbien verdrängte den WM-Dritten Niederlande nach dessen Niederlage gegen Tschechien in der EM-Qualifikation auf Rang vier. Das DFB-Team hatte am 3. September in Düsseldorf gegen Argentinien mit 2:4 verloren. Vier Tage später waren die Deutschen in Dortmund mit einem 2:1 gegen Schottland erfolgreich in die EM-Qualifikation gestartet.

In den zurückliegenden vier Wochen fanden 141 internationale Vergleiche statt. Innerhalb der Top Ten verbesserten sich noch Rekord-Weltmeister Brasilien (von Rang 7 auf 6) und Frankreich (von 10 auf 9). Uruguay (von 6 auf 7), Spanien (von 7 auf 8) und die Schweiz (von 9 auf 10) rutschten jeweils um einen Platz ab.

Fußball, England: Für Felix Magath wird die Luft als Teammanager beim FC Fulham immer dünner. Der ehemalige Bundesliga-Trainer unterlag mit dem Premier-League-Absteiger am siebten Spieltag der First Division bei Nottingham Forest 3:5 (1:2). Durch die sechste Saisonniederlage hat sich Fulham auf dem 24. und letzten Tabellenplatz der zweiten englischen Liga festgesetzt. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass Magaths Zeit bei einer Niederlage abgelaufen sei. Fulham drehte das Spiel nach einem 0:2-Rückstand durch die Tore von Ross McCormack (31./65.) und Hugo Rodallega (51.), doch in der Schlussphase brachen die Cottagers ein. Nottinghams Britt Assombalonga (9./21.79.) traf dreifach gegen das Magath-Team, bei dem der Ex-Schalker Tim Hoogland und der langjährige Bundesligatorwart Gabor Kiraly in der Startelf standen.

AC Florenz, Mario Gomez: Mario Gomez hat auf die Kritik in Italien nach dem enttäuschenden 0:0 seines Klubs AC Florenz gegen den FC Genua gelassen reagiert. "Ich bin das gewöhnt. Das ist ein konstantes Element in meiner Karriere: Wenn ich zwei oder drei Spiele nicht treffe, spricht jeder von Krise. Den wahren Mario Gomez hat man in Florenz noch nicht gesehen", sagte der 29 Jahre alte Stürmer im Interview mit dem italienischen TV-Sender Sky Sport. Er wisse zwar, dass er "Besseres" leisten könne.

"Mir fehlt ein Treffer, doch ich bin sicher, dass ich es bald schaffen werde", fügte der frühere Stuttgarter und Münchner an. Nach der Nullnummer am Sonntag hatte unter anderem die Gazzetta dello Sport geurteilt: "Gomez ist außer Form und außerhalb des Spielschemas. Rettet den Soldaten Gomez!" Für ihn sei aber das Wichtigste "die Mannschaft. Ich will, dass der Klub gewinnt. Ohne Treffer kann man nicht gewinnen und wir Stürmer sind dazu da, um zu treffen. Wir müssen uns verbesssern. Wir haben lediglich zwei torlose Spiele hinter uns, im Fußball ändern sich die Dinge schnell", meinte Gomez weiter.

Radsport, Tour de France: Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erwägt eine Rückkehr zur Live-Berichterstattung von der Tour de France schon vom kommenden Jahr an. "Die ARD prüft einen teilweisen Wiedereinstieg in die Live-Berichterstattung über die Tour de France ab 2015", teilte eine Sprecherin der Rundfunkanstalt am Mittwoch mit. Darauf haben sich die Intendantinnen und Intendanten auf ihrer Sitzung in Saarbrücken am Dienstag verständigt. Eine Entscheidung über ein Comeback könnte noch in diesem Jahr fallen. Die nächste Intendantensitzung findet im November statt. Zunächst müssten nun Rechtefragen sowie Kosten und Umfang der Berichterstattung geklärt werden, hieß es. Ausschlaggebend für die Überlegungen zu einem "vorsichtigen Wiedereinstieg" in die weltweit größte und schwierigste Radrundfahrt seien die "ernsthaften Bemühungen des Radsports im Kampf gegen Doping". Wegen der zahlreichen Dopingskandale hatten sich die ARD und das ZDF 2012 aus der Live-Berichterstattung zurückgezogen und nur noch in Nachrichtenform berichtet. Die Übertragungen von der Tour hatte der Sender Eurosport von da an allein übernommen.

Fußball, Primera División: Spaniens Fußballmeister Atlético Madrid muss mindestens zwei Wochen lang auf seinen Stürmer Mario Mandzukic verzichten. Der frühere Profi von Bayern München erlitt am Dienstagabend bei der Champions-League-Auftaktniederlage der Spanier gegen Olympiakos Piräus (2:3) einen Nasenbeinbruch, teilte der Verein der Primera Division am Mittwoch mit. An diesem Donnerstag wird der 28-Jährige operiert. Mandzukic hatte sich beim Auswärtsspiel verletzt, als er mit Pajtim Kasami zusammenprallte. In der 38. Minute erzielte er den 1:2-Anschlusstreffer für Atlético.

Tennis, Metz: Jan-Lennard Struff steht beim ATP-Turnier in Metz als dritter deutscher Tennisprofi im Achtelfinale. Der 28-Jährige aus Warstein bezwang den Serben Dusan Lajovic nach Startschwierigkeiten mit 6:7 (6:8), 6:3, 6:3. In der nächsten Runde des mit 485.760 Euro dotierten Hallenturniers bekommt es Struff mit dem Franzosen Jeremy Chardy zu tun. Zuvor hatte auch der Lübecker Tobias Kamke sein Auftaktmatch gegen den französischen Qualifikanten Kenny de Schepper gewonnen. Deutschlands Nummer eins Philipp Kohlschreiber (Augsbug/Nr. 3) hatte in der ersten Runde ein Freilos. Benjamin Becker (Orscholz) war dagegen bereits am Montag an Paul-Henri Mathieu (Frankreich) gescheitert.

Fußball, WM-Qualifikation der Frauen: Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft hat auch das zehnte und letzte Qualifikationsspiel für die WM 2015 gewonnen. Gegen die irische Auswahl siegte das Team von Bundestrainerin Silvia Neid am Mittwochabend im Stadion von Zweitliga-Aufsteiger Heidenheim 2:0 (2:0). Die Tore erzielten vor 7028 Zuschauern die Bayern-Spielerin Melanie Behringer (26. Minute), die ihr 100. Länderspiel bestritt, und Anja Mittag (33.) vom FC Rosengård. Für die WM-Endrunde 2015 in Kanada hatte sich das DFB-Team schon am vergangenen Samstag in Moskau mit einem 4:1 gegen Russland vorzeitig qualifiziert.

Schwimmen, Doping: Der russische Schwimmer Sergei Makow ist wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Dies gab der Weltverband FINA am Mittwoch bekannt. Der 29-Jährige war beim Weltcup in Moskau im Oktober des letzten Jahres positiv auf das verbotene Anabolikum Ostarin getestet worden. Die Sperre tritt rückwirkend seit dem Tag des positiven Doping-Tests am 12. Oktober 2013 in Kraft und läuft am 11. Oktober 2015 ab. Makow wird damit auch seine Heim-WM in Kasan im nächsten Jahr (24. Juli bis 9. August) verpassen. Die FINA strich Markow alle Ergebnisse seit dem positiven Test sowie seine Ranglistenpunkte und Medaillen. Mit der russischen 4x50-m-Lagen-Staffel hatte der Rückenschwimmer in Moskau einen Weltrekord aufgestellt, der jedoch nur eine Woche Bestand hatte.

Fußball, Brasilien: Der neue brasilianische Fußball-Nationaltrainer Dunga verzichtet auch bei der anstehenden Asientour auf Bayern Münchens Verteidiger Dante. Einziger Bundesliga-Legionär im Aufgebot des fünfmaligen Weltmeisters ist Mittelfeldspieler Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg. Brasilien trifft am 11. Oktober in Peking auf den Erzrivalen Argentinien, drei Tage später geht es in Singapur gegen Japan. Ebenfalls zum Team gehört Superstar Neymar vom FC Barcelona, wieder zurück ist der nicht für die WM nominierte Robinho (FC Santos). Dunga hatte in seinen ersten Spielen als Nachfolger von Felipe Scolari zwei 1:0-Siege gegen Kolumbien und Ecuador verbucht. Nach der Asientour wartet als letztes Spiel des Jahres der Vergleich mit der Türkei am 12. November in Istanbul.

NFL, Ray Rice: Die Spielergewerkschaft der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL hat am Dienstag Einspruch gegen die unbefristete Sperre von Ray Rice eingelegt. Der Running Back war von der Liga für unbestimmte Zeit aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem er seine frühere Verlobte und heutige Ehefrau bewusstlos geschlagen hatte. Die NFLPA begründete die Aktion damit, "einen fairen Prozessumgang für alle NFL- Spieler" sicherstellen zu wollen. Der Einspruch basiere auf Faktoren, die auf einen Mangel an Fairness und Neutralität schließen lassen. Davon sei auch die Rolle von Commissioner Roger Goodell und seines Büros betroffen, heißt es in einem offiziellen Statement. Die Gewerkschaft wünscht sich, dass ein neutraler und von beiden Seiten ausgewählter Vermittler den Fall hört, da "der Commissioner und sein Team wichtige Zeugen sind und daher nicht als unparteiische Richter auftreten können." Rice hatte sich den üblen Aussetzer bereits Mitte Februar erlaubt und war zunächst für nur zwei Spiele gesperrt worden. Zuletzt war aber ein Video aufgetaucht, das die Tat des 27-Jährigen zweifelsfrei nachwies. Die Baltimore Ravens lösten den Vertrag mit dem Super-Bowl-Champion von 2013 auf und die NFL verlängerte die Sperre unbefristet.

Tennis, Tokio: Deutschlands beste Tennis-Spielerin Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Tokio problemlos das Viertelfinale erreicht. Die in der japanischen Hauptstadt an Nummer eins gesetzte Weltranglisten-Achte gewann in 86 Minuten gegen die Ukrainerin Elina Switolina 6:4, 6:4. Bei ihrem ersten Turnier nach der enttäuschenden Drittrunden-Niederlage bei den US Open gegen die erst 17 Jahre alte Schweizerin Belinda Bencic trifft Kerber in der Runde der letzten Acht auf die Slowakin Dominika Cibulkova. In der ersten Runde hatte die Kielerin ein Freilos. Sabine Lisicki war in Tokio direkt nach ihrem Turniersieg in Hongkong bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die 24-Jährige, Nummer drei der deutschen Rangliste und Nummer 24 der Welt, verlor gegen die Australierin Casey Dellacqua mit 7:6 (7:5), 5:7, 2:6.

Biathlon, Magdalena Neuner: Biathlon-Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner hat sich gegen Kritik aus dem Deutschen Skiverband (DSV) gewehrt und gleichzeitig eine Trainertätigkeit im Jugendbereich angekündigt. "Es ist nicht so, dass ich im Biathlon nichts mehr machen möchte", sagte die 27-Jährige der Sport Bild: "Ich habe einen Trainerschein gemacht und möchte auf regionaler Ebene, unabhängig vom Verband, meine Erfahrungen irgendwann weitergeben." Das werde allerdings noch dauern. "Im Moment habe ich ein drei Monate altes Baby, um das ich mich kümmere. Das steht für mich an allererster Stelle", sagte die Doppel-Olympiasiegerin von Vancouver, die sich vom Verband nicht den Mund verbieten lassen will: "Auch wenn ich mich nicht in die Verbandsarbeit einbinden lasse, heißt das nicht, dass ich nicht meine freie Meinung über die Erfahrungen äußern darf, die ich mit dem Verband gemacht habe." Zuletzt hatte die Wallgauerin den DSV als "verkrustet" und die Trainingsmethoden als "veraltet" kritisiert. Daraufhin konterte der frühere Chefbundestrainer Uwe Müssiggang: Wer sich selbst nicht einbringe, solle sich mit öffentlicher Kritik zurückhalten.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Stefan Aigner hat seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt bis zum 30. Juni 2018 verlängert. Das teilte der Klub am Mittwoch mit. Aigners Kontrakt lief ursprünglich bis 2015. Der Offensivspieler hat sich in den vergangenen Monaten häufig mit Verletzungen herumplagen müssen. Der 27-Jährige war 2012 von 1860 München nach Frankfurt gekommen und bestritt bisher 62 Erstliga-Spiele (13 Tore) für die Eintracht. "Die letzten beiden Jahre waren sehr erfolgreich und die Erlebnisse in der Europa League mit unseren positiv verrückten Fans werde ich nie vergessen. Ich hoffe, dass die nächsten vier Jahre genauso positiv verlaufen und vor allem verletzungsfrei", sagte Aigner.

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