Eintracht Frankfurt:Kovac' Wut

Schlechte Stimmung am Main: In Frankfurt wird über Niederlagen und übertriebene Härte diskutiert. Vor dem Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld muss Eintracht-Trainer Niko Kovac die erste Formkrise seiner Mannschaft moderieren.

Die Stimmung ist schlecht am Main, und das vor einer großen Chance im DFB-Pokal. Die Diskussion über die jüngsten Niederlagen und die vermeintlich übertriebene Härte von Eintracht Frankfurt haben bei Trainer Niko Kovac jedenfalls Spuren hinterlassen. "Wir sind keine Treter-Truppe. Das geht mir langsam auf den Nerv, dass wir da in eine Ecke gestellt werden, in der wir nicht stehen", sagte der 45-Jährige vor dem Pokal-Viertelfinale an diesem Dienstag gegen Zweitligist Arminia Bielefeld.

Studiert man die Zahlen, dann muss Kovac allerdings noch Überzeugungsarbeit leisten. Die Eintracht kassierte in der Bundesliga in dieser Saison fünf rote Karten, eine gelb-rote sowie 58 Verwarnungen - letzter Platz in der Fairness-Tabelle. Dazu kommen zwei Platzverweise in bislang drei Pokalspielen. "Das übertüncht alles, was wir uns mit sportlicher Qualität aufgebaut haben", sagt Kovac. Zuletzt flog Haris Seferovic im Spiel bei Hertha BSC Berlin (0:2) am vergangenen Samstag wegen einer Tätlichkeit vom Platz. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes sperrte den Schweizer am Montag für drei Spiele. "Inakzeptabel", kritisierte Frankfurts Torwart Lukas Hradecky seinen Mitspieler.

Vor dem Pokalspiel gegen die abstiegsgefährdeten Bielefelder herrscht also Frust bei der Eintracht, die zuletzt 2007 an einem Halbfinale im Pokal mitgewirkt hatte. Denn auch spielerisch stimmte es zuletzt nicht mehr. "Jetzt passiert das, was ich gesagt habe: Wir sind nicht so stark und gefestigt, wie uns viele sehen", sagte Kovac. Nach dem dritten Tabellenplatz nach 20 Spieltagen verlor Frankfurt zuletzt drei Mal in Serie, im Jahr 2017 ist die Eintracht (6 Zähler/3:10 Tore) die zweitschlechteste Mannschaft hinter Schlusslicht Darmstadt 98. Immerhin kehren im Pokalspiel David Abraham und Omar Mas-carell nach ihren Sperren zurück.

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